Experten wollen die Lebensbedingungen verbessern

Mit einem Zehn-Punkte-Plan wollen Wissenschafter und Behörden dem drastischen Rückgang der Fischbestände entgegentreten. Die Empfehlungen sollen helfen, die Lebensbedingungen für Fische in Flüssen zu verbessern. Sie reichen von fischverträglicher Nutzung der Wasserkraft bis zur Eindämmung von Fischkrankheiten. (ap)

Die Bachforellenfänge haben in den Schweizer Flüssen seit 1980 um zwei Drittel abgenommen. Dies sei äusserst besorgniserregend, heisst es in einer Mitteilung des Projektes Fischnetz+, das von der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut der ETH, dem Bundesamt für Umwelt (Bafu), der Universität Basel, den Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein getragen wird. Der Rückgang sei ein klares Indiz dafür, dass sich die Lebensbedingungen für Bachforellen und andere Fischarten in den letzten zwanzig Jahren verschlechtert hätten. Die Wissenschafter und Behörden legen nun einen 10-Punkte-Plan zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Fischen vor.

Der Plan betrifft unter anderem die fischverträgliche Nutzung der Wasserkraft. Er erläutert weiter, wie Lebensräume für Fische verbessert, durch Anpassungen an Abwasserreinigungsanlagen chemische Belastungen reduziert und wie Fischkrankheiten eingedämmt werden können. Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den beiden Haupt-Fischliebhabern - Fischern und Fisch fressenden Vögeln - zu gewährleisten, brauche es Managementpläne für Fisch fressende Vögel, heisst es ausserdem.

Nur ein ganzheitlicher Ansatz, der vom Platzmangel der Flüsse und Bäche über die Schadstoffbelastung bis zum Vogelfrass alle Beeinträchtigungen berücksichtige, werde zu einer Verbesserung der Situation führen, schreibt Fischnetz+. Mit dem Zehn-Punkte-Plan sollen Aktive in Gewässerschutz und Fischerei, Vertreter von Fachbehörden aus Landwirtschaft, Raumplanung, Wasserbau und Gewässerschutz und politische Entscheidungsträger einen praxisorientierten Massnahmenkatalog erhalten.

Er basiert auf den Ergebnissen des Projekts Fischnetz, das die Ursachen des massiven Fischrückgangs in der Schweiz erstmals dokumentierte. Zusätzlich wurden die Resultate von Treffen mit Fischerei- und Gewässerschutzfachleuten aus den Kantonen einbezogen.

Quelle: nzz.ch