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Hunde-Mohammed weckt Protest in islamischen Ländern
In Pakistan brannten Kreuze, Irans Regierung protestierte offiziell und auch afghanische Religionsgelehrte sind empört: Die Wut in der islamischen Welt über eine neue Karikatur, die in einer europäischen Zeitung erschien, wächst. Die Zeichnung zeigt Mohammed mit dem Körper eines Hundes.
Kabul/Hamburg - Aus Pakistan wurden mehrere Kundgebungen gemeldet, unter anderem in Karachi. Dort setzten Demonstranten symbolisch schwedische Flaggen in Brand. Sie protestierten damit gegen die schwedische Zeitung "Nerikes Allehanda", die vor rund zwei Wochen die Mohammed-Karikatur des Zeichners Lars Vilks abgedruckt hatte.
Auch die Regierung Afghanistans hat die Veröffentlichung des Bildes scharf kritisiert. Die Zeichnung sei eine Provokation für die gesamte Bevölkerung Afghanistans und feindlich gegenüber der muslimischen Welt, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme religiöser Gelehrter und des Religionsministeriums, die in der "Kabul Times" veröffentlicht wurde. Die Verantwortlichen sollten vor Gericht gestellt und bestraft werden. Auch das benachbarte Pakistan verurteilte die Karikatur als blasphemisch. Die iranische Regierung in Teheran hatte bereits Mitte der Woche einen diplomatischen Protest nach Stockholm übermittelt.
Den Muslimen gilt jegliche Darstellung des Propheten als Beleidigung. Hunde werden als unrein erachtet.
Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt erklärte, es sei nicht seine Aufgabe, Einfluss auf Veröffentlichungen der Tageszeitung auszuüben. Im Einklang mit Demokratie und Meinungsfreiheit in Schweden lägen redaktionelle Entscheidungen bei anderen, sagte Reinfeldt einem Rundfunksender.
Anfang 2006 hatte die Veröffentlichung von umstrittenen Mohammed-Karikaturen - zunächst in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" - teils gewalttätige Proteste von Muslimen in aller Welt ausgelöst. In Afghanistan wurden bei Unruhen zehn Menschen getötet, weltweit gab es damals mehr als hundert Tote.
Führende skandinavische Tageszeitungen druckten die neue Karikatur am Wochenende nach. Der Zeichner Vilks erklärte im Fernsehen, er habe mehrere Morddrohungen erhalten. Am Freitag demonstrierten vor der Redaktion von "Nerikes Allehanda" in Örebro mehrere hundert schwedische Muslime.
Quelle: itz/Reuters/dpa
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