Das miese Geschäft der Hunde-MafiaVon CHRISTINA VEJR

Passau – Traurig gucken die kleinen Hunde durch die Gitterstäbe, ihre Pfoten suchen nach Halt im viel zu engen Käfig. Welpen, acht Wochen alt oder jünger, unterernährt, ausgemergelt, krank – sie werden Deutschen in Urlaubsorten oder den Grenzgebieten von Polen und Tschechien angeboten – auf Märkten und Parkplätzen oft für nur 10 Euro.

ES IST DAS MIESE GESCHÄFT DER HUNDE-MAFIA!

Tierschützer der Organisation „Vier Pfoten“ entdeckten vor zwei Tagen auf einem Parkplatz in Passau (Bayern) ein Auto mit slowenischem Kennzeichen. Daneben ein Mann mit Sporttasche. Sie hörten ein Winseln, sprachen ihn an. Der Mann öffnete die Tasche, holte Dackelbabys raus und sagte: „100 Euro!“

Kein Einzelfall! „Jedes Jahr werden Tausende Welpen nach Deutschland gebracht. Sie kommen in Massenzuchtanlagen in Osteuropa zur Welt, werden der Mutter entrissen und für 100 bis 400 Euro auf Parkplätzen, in Zeitungsanzeigen oder im Internet angeboten.

In Urlaubsorten gibt es Welpen sogar auf dem Wochenmarkt, Touristen kaufen sie aus Mitleid“, sagt „Vier Pfoten“-Projektleiter Markus Pfeuffer.

Oft sind die Tiere krank, geschwächt und psychisch gestört. Ehe sie verkauft werden, haben sie kilometerlange Fahrten in dunklen, heißen Kofferräumen hinter sich – ohne Nahrung und Wasser.

Der Tierschützer: „Immer mehr Leute wollen einen Rassehund – aber für wenig Geld. Das ist die beste Kundschaft für die Hundemafia.“

Die Tierschutzorganisation hat jetzt eine Petition an den Bundestag eingereicht, in der sie fordern, die Einfuhrbestimmungen für Welpen zu verschärfen.

Den slowenischen Hundehändler aus Passau zeigten die Tierschützer bei der Polizei an. Er wurde verhaftet, kurze Zeit später aber wieder freigelassen – keine ausreichenden Beweise.

Quelle: bild.t-online.de