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Spaziergang für Katzen nur mit Leine
Warum gehen Hunde so gern Gassi? Sie vergöttern ihre Herrchen. Experten meinen, dass diese Spaziergänge auch für Wohnungskatzen gut wären. Doch wer erwartet, dass die Katze brav wie ein Hund mitläuft, der irrt und sollte sich auf einiges gefasst machen.
„Katzen entscheiden lieber selbst, was sie wann und wie machen“, sagt Inge Brinkmann von der Bundestierärztekammer in Bonn. Anders als Hunde haben sie deshalb in aller Regel wenig Spaß daran, „mit Frauchen oder Herrchen um die Häuser zu ziehen“. Ein Spaziergang, bei dem der Besitzer die Richtung vorgibt und die Katze ihm brav hinterher trottet, scheidet also in fast allen Fällen aus.
Die Katze führt, nicht umgekehrt
Tierärztin und Tierverhaltenstherapeutin aus Wetzlar (Hessen), gehen Hunde nicht zuletzt deshalb so gern Gassi, weil sie ihr Herrchen regelrecht vergöttern. „Katzen sehen das ganz anders.“ Trotzdem scheinen viele Wohnungskatzen darauf zu brennen, die Welt vor dem Fenster erkunden – schließlich ist ihr natürliches Umfeld draußen und eine Haltung drinnen immer nur die zweitbeste Lösung. Und an der frischen Luft wollen Katzen eben ihrer eigenen Nase nachgehen. Genau das müssen Halter, die es auf einen Versuch mit der Leine ankommen lassen wollen, im Hinterkopf haben: „Es sollte so sein, dass die Katze den Halter führt und nicht umgekehrt“, sagt Henriette Mackensen von der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes in Neubiberg bei München. „Wenn sie sich dabei zum Beispiel unter einen Strauch verkriecht, dann muss man eben warten Peinlicher Spaziergang Nach Worten von Heidi Bernauer-Münz sollten Katzen, die es nach draußen zieht, von klein auf an der Leine gewöhnt werden. „Man kann das auch bei älteren Tieren versuchen, aber dabei wird man meist auf Probleme stoßen“, meint sie.
Die Katze wird vermutlich drinnen weiter am Fenster miauen, draußen aber panisch oder aggressiv. Kritisch sieht das Thema „Leine für die Katze“ auch Inge Brinkmann: „In der Wohnung gehaltene Katzen empfinden diese als ihr Territorium. Da kennen sie sich aus, da gibt es keine Konkurrenten.“ Was außerhalb der vier Wände liegt, das sei wie eine andere Welt – verlockend zwar, aber im Ernstfall oft Furcht einflößend. Die Katze an der Leine erregt Aufsehen Schlagworte
Katze Leine Spaziergang Wohnung Wohnungskatze Hat der Halter die Katze an der Leine und vor der Haustür, sollte er darauf achten, dass keine Hunde in der Nähe sind. Die Katze an der Leine erregt Aufsehen – bei Hunden und Menschen. „Man muss sich darauf einstellen, dass man von anderen Leuten belächelt wird“, sagt Mackensen. Tut es ihr gut, sind Blicke eher nebensächlich. Tatsächlich pochen auch viele Katzen künftig auf ihr „Recht auf Spaziergang“. Macht eine drinnen gehaltene Katze von sich aus keine Anstalten, die Welt draußen erkunden zu wollen, sollte sie auch nicht gezwungen werden. Denn laut Bernauer-Münz gibt es tatsächlich Wohnungskatzen, die es auf der Straße regelrecht grässlich finden. „Und wer selbst Spaß daran hat, mit einem Haustier spazieren zu gehen“, sagt Inge Brinkmann, „der sollte sich lieber einen Hund anschaffen
Quelle: welt.de
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