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Thema: Schwanken und umfallen

  1. #1

    Schwanken und umfallen

    Hallo! Ich habe mich vor 4 Wochen entschlossen eine Reitbeteiligung zu übernehmen. Ein 5 jähriger Trakehner. Absolut lieb im Umgang, sehr bedürftig, was Streicheleinheiten angeht, aber sozial Verhaltensauffällig, lässt z.B. nicht mehr los, wenn er ein anderes Pferd beisst. Er lebt im Herdenverband mit 90% Isländeranteil.

    Mir wurde vorab gesagt, dass er bereits vier mal mit Reiterin umgefallen ist. Wobei ich nicht weiß warum. Eventuell einfach Überforderung??? Auch beim Hufe kratzen knickt er regelmäßig ein und schafft es auch mit Beinen über Kreuz zu fressen, worunter natürlich seine Standfestigkeit sehr leidet. Gott sei Dank kam ich noch nie in den "Genuss" von ihm abspringen zu müssen, er ist zwar sehr unausgeglichen in seinem Gleichgewicht und braucht im Gallopp sehr viel Halt, aber geschwankt ist er unter mir noch nie bzw. umgefallen.

    Mich würde interessieren, ob es irgendeine Krankheit gibt, die solche Symptome haben, oder ob es eher eine Abwehrhaltung gegenüber dem Reiter sein könnte, wenn er sich überfordert fühlt.
    Viele Grüße Verena

  2. #2
    Tierarzt & Mitglied des Expertenteams
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    RE: Schwanken und umfallen

    Hallo Verena!

    Wenn das Pferd die Beine überkreuzt und manchmal einknickt bzw. schwankt, könnte das auch eine neurologische Erkrankung sein (Stichwort: Ataxie), natürlich können auch chiropraktische Blockaden Instabilitäten im Bereich der Wirbelsäule auslösen, normalerweise zeigen die Tiere aber dann nicht unbedingt Verhaltensweisen wie Beineüberkreuzen etc. Ich denke es wäre im Sinne der Reitersicherheit sehr sinnvoll, das Pferd tierärtlich bzw. auch chiropraktisch zu untersuchen.

    Dr. Gernot Gaggl

  3. #3

    Dankeschön!

    Vielen Dank erstmal für Ihre Antwort!!! Ataxie wurde auch schon von den Vorbesitzern vermutet, aber nie wirklich festgestellt. Die Vorbesitzerin meinte einfach nur er falle dauernd um. Er sollte eigentlich großes Dressurpferd werden und steht jetzt auf einem Ponyhof. Es geht ihm zwar so ganz gut, aber ich glaube, dass er vorher absolutes Stallpferd war. Und weil er nie aus dem Weg geht, wird er auch ganz schön getreten von den Isländern.

    Wenn es evtl. Blockaden wären, könnte man diese durch Bodenarbeit verbessern? Ich bin mir nicht sicher, ob für ihn soviel Tierarztkosten bezahlt werden können, da er ja auch nicht im Reitbetrieb mitlaufen kann und einfach noch zu jung ist. Wieviel müsste man denn einplanen, um überhaupt herauszufinden, was er haben könnte (Ataxie oder Blockaden)? Vielleicht plünder ich mal mein Sparbuch, wenn das überhaupt reicht.

  4. #4
    Tierarzt & Mitglied des Expertenteams
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    RE: Dankeschön!

    Hallo Verena!

    Wenn es wirklich Blockaden sind, müsste man diese zuerst lösen, anschließend wäre aber Bodenarbeit auf jeden Fall sinnvoll.
    Die Koste einer chiropraktischen Untersuchung und Behandlung betragen ca. €130.- plus Kilometerkosten.

    Liebe Grüße, Gernot Gaggl.

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