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Medikamentengabe nach Schädel-Hirn-Trauma
Hund: Whippet Rüde, 7 Jahre
Henry ist vergangenen Mittwoch in einen Zug gelaufen. Glücklicherweise stolperte er am Bahndamm und so treifte ihn der Zug "nur" am Schädel.
Er lag 1 Woche in der Tierklinik und folgendes wurde diagnostiziert:
Fissurlinie im OS frontale nach Trauma
Schädel-Hirn-Trauma mit extraduraler Blutung
Verdacht auf Hirnblutung
Bei Einlieferung in d. Klinik war der Befund:
+ horizontaler Nystagmus mit schnellen Phasen nach rechts, nicht lichtresponsive Pupillen, bds. Miose
Folgende Therapie wurde getätigt:
DTI
Infusionstherapie mit Mannitol über 5 Tage
Furosemid
Entzündungshemmend mit initial Methylprednisolon und folgend mit Dexamethason
Antibiose mit Enrofloxacin
Zustand bei Entlassung:
Henry lief mit einer ggr. Ataxie und leichter Kopfschiefhaltung nach rechts. Im Liegen noch ein dtl. horizontaler Nystagmus.
Weitere Therapie:
Entzündungshemmend mit Prednisolon Dosierung von initial 1mg/kg/KGW (Prednisolon 15mg tgl)) über weitere 14 Tage und folgend ausschleichend
Antibiose mit Enrofloxacin (Ennotab 75mg tgl.)über insgesamt mindestens 4 Wochen
Magenschutz (Omeprazol 10mg tgl.)
Nun meine Frage:
Mein Mann (Humanmediziner) hat sehr starke Bedenken bzgl. der hohen Dosis Cortison und des Antibiotikas über einen so langen Zeitraum.
Er hat Angst, das die Niere und die Bauchspeicheldrüse sehr stark geschädigt werden können.
Der Hund zeigt tgl. deutliche Besserung des Zustandes.
Der Gang wird stabiler, der Linksdrang wird deutl. weniger, Nystagmus ist nur noch selten ( Stresssituationen).
Wie sehen Sie die Risiken der Medikamentengabe?
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Tierarzt & Mitglied des Expertenteams
Guten Abend!
Mir ist nicht klar, wieso Henry nach einem eindeutigen Trauma so lange mit Kortison und Antibiotika behandelt werden soll. Üblicherweise wird Kortison über einige Tage verabreicht, Antibiose könnte ich mir als Prophylaxe gegen mögliche Infektion aufgrund Immunsuppression vorstellen, aber dann auch nicht so lange. Am sinnvollsten wäre es, diese Fragen mit dem behandelnden Tierarzt zu besprechen und nach dem Sinn der Maßnahmen zu fragen.
Ev. wäre es sinnvoll, Henry auch komplementärmedizinisch abzuklären (Chiropraktik, Osteopathie, Akupunktur), da durch das Trauma auch Blockaden an der Wirbelsäule bzw. Läsionen im Bereich des Schädels zu erwarten sind.
Liebe Grüße, Dr. Gernot Gaggl.
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