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Unfassbar: Pferd verstarb an Flüssigkeitsmangel!
BEZIRK PURKERSDORF / Abgemagerte Tiere, keine Einstreu, Dreck in den Ställen. Amtstierarzt entdeckte untragbare Zustände auf einem Gestüt im Bezirk.
Die Polizei stattete in der Vorwoche einem Pferdegestüt in der Region samt Amtstierarzt und Vertretern der Bezirkshauptmannschaft einen Besuch ab: Rund dreißig zum Teil sehr abgemagerte Pferde befanden sich auf dem Gestüt.
„Die Leute dort sind einfach mit der Arbeit überfordert“, schildert ein Polizeibeamter die Situation. Die Tiere wären zum Teil sehr eng in die Boxen gepfercht gewesen und auch mit der Hygiene stünde es nicht zum Allerbesten: Die Pferde waren nicht nur verdreckt, die Boxen sichtlich auch schon länger nicht ausgemistet.
Zentrum für Tiere in Not deckte die Zustände auf
Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank vom Tierschutzverein „Animal Spirit“, Zentrum für Tiere in Not, mit Sitz in Laaben war nach einem „Anruf aus der Pferdeszene“ (Zitat Plank) bezüglich der hier angeblich herrschenden Zustände zum Lokalaugenschein vor Ort und war entsetzt: „Nicht nur, dass die Pferde kaum Einstreu in den Boxen hatten, einige liefen frei herum und fraßen Strohreste vom Misthaufen.“
Amtstierarzt DDr. Holger Herbrüggen hatte von insgesamt zwei Tierschutzvereinen und Privatpersonen Hinweise erhalten, dass die Situation auf diesem Gestüt nicht der sonst üblichen Form einer artgerechten Pferdehaltung entspräche und besuchte im Beisein der Polizei den Pferdehof. Auch er bestätigt den Eindruck Planks: „Am späten Vormittag war keiner im Stall anzutreffen. Es war nicht ausgemistet und sichtlich auch nicht gefüttert, obwohl sogar in einem Lastwagen Futter gelagert war.“
Und: „Die Pferde waren unterernährt. Sie nagten zum Teil das Holz der Boxen an und fraßen die spärliche Einstreu.“
Wenige Tage später nahm der Zustand seinen mittlerweile traurigen Höhepunkt an: Ein Pferd verstarb. Unfassbar: Die am toten Tier durchgeführte Obduktion ergab, dass der Vierbeiner an Flüssigkeitsmangel verstorben war.
Um Ausreden war man jedenfalls nicht verlegen
„Die Leute hatten für jedes Pferd eine andere Ausrede“, so ein Ermittler auf die Reaktion der Besitzerin, als sie auf die Mängel angesprochen wurde.
Die Wienerin führt mit ihren noch jugendlichen Töchtern und nur einer Arbeitskraft alleine den Betrieb. „Die Pferde zeigten aber noch keine abnormen ,Erscheinungen‘ wie etwa Aggression“, merkt der Beamte außerdem an.
Alle Pferde sind vorerst vor Ort geblieben. Herbrüggen: „Es wäre schwierig, so schnell so viele Tiere unterzubringen und vor einer Verurteilung kann man sie auch nicht konfiszieren lassen. Die Zustände müssen aber dringend geändert werden. “
Die betroffene Pferdehalterin war bis Redaktionsschluss für die NÖN nicht erreichbar. Laut Polizei will sie einen Anwalt kontaktieren und sich um Verbesserung kümmern. Weitere Kontrollen durch den Amtstierarzt werden folgen.
Quelle: NÖN.at
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