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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : rezidivierende Colitiden



gesche
20.07.2011, 20:46
Hallo,

wieder einmal möchte ich Sie um Hilfe bitten.

Unser kleiner Mix leidet zusätzlich zu einer Herzinsuffizienz unter rezidivierenden Colitiden. In der Humanmedizin würde vielleicht eine Colitis ulcerarosa diagnostiziert werden. Gibt es dieses auch bei Hunden ? Momentan wird sie mit einem Antibioticum und Cortison behandelt. Außerdem bekommt sie ein entsprechendes Diätfutter.
Besteht die Möglichkeit, diese Erkrankung auf Dauer in den Griff zu bekommen, bzw. gänzlich zu heilen ?
Kann man mit homöopathischen Mitteln einen Heilungsprozess unterstützen ?

Unglückliche Grüße
Gesche

Mag.Priesner
21.07.2011, 07:51
Hallo

Falls die Diagnose stimmt, gibt es keine richitge Heilung, aber wenn sie immer wieder mal cortison bekommt, geht es sicher auf Dauer ganz gut.

Homöopathika wirken in der Regel nicht zusammen mit Cortison, dh sie können nur warten bis es ihr gut geht und dann Homöop. versuchen um den neuen Schub zu verhindern.
mfg
Mag. Priesner

bobal
22.07.2011, 00:13
Hallo Gesche,

es gibt eine Vielzahl von Colitiden beim Hund, auch welche, die dem beim Menschen bekannten Morbus Crohn und/oder der Colitis ulcerosa ähneln.

Was Homöopathika anbelangt müsste man erst einmal wissen, worum genau es sich handelt, bevor man behandelt.

Momentan wird deine Kleine noch "auf alles und nichts genaues" behandelt.

LG

bobal

Mag.Priesner
22.07.2011, 15:49
Hallo

Das stimmt schon, aber eig. iste es egal, weil bei allen Colitiden braucht man zuerst mal Cortison. Gernaue Diagnose gibts nur mit Biopsie.

Homöop. Mittel muß sowieso ein Profi suchen.

mfg
Mag. Priesner

Calimero
22.07.2011, 16:25
Da ich ja hier schon so Einiges geschrieben habe, auch Einiges durchgemacht habe, Aaron Antibiotika und diverseste Medikamente bekam, auch das Diätfutter nicht und nicht half (zwar kein Durchfall, aber so ungefähr ein- bis zweimal im Monat eine Kolik, dass er nicht mehr stehen konnte und regelmäßig zusammengebrochen ist), habe ich dann ein bestimmtes Buch gelesen und mich an die Autorin gewandt (ist Tierärztin).
Zuerst zwei Fastentage mit laktosefreier Joghurt (hat er sagenhafterweise gut vertragen), dann - ja, ausprobiert. Rind hat er nicht vertragen, Pferd hat anfangs gut ausgesehen, dann begann wieder die Speiberei. Zwischendurch immer wieder retour auf weichgekochte Karotte mit Frischkäse. (hat er vertragen). Dazu: ein spezieller Magen-Darmtee, einen "Darmsanierungssaft". Keine Medikamente!
Nachdem weder Erdäpfel noch Pferd vertragen wurde, der erste Versuch mit weichgekochtem Hühnerfilet. Hat er vertragen. Dazu nur Karotte und Frischkäse. Einige Wochen durchgehalten. Dann zusätzlich zum Hühnerfilet ganz, ganz langsam "fetteres" Hendlfleisch in Form von Hühnerkeule. Schön weich gekocht und püriert. Etwas später spezielle Kräuter und gemahlene Eischale.
Siehe da (ich will nichts verschreien)....er verträgt es, die Speiberei und die Kolik sind - bis dato - Vergangenheit!
Jetzt auch Beigabe von gekochtem Buchweizen (ganz weich gekocht, eventuell auch püriert). Kein Problem.
Da ja vor langfristiger, einseitiger Diät gewarnt wird, habe ich ein Blutbild machen lassen - alles in Ordnung. (bis auf dass das Blut noch immer verdickt ist, aber das ist halt er) Die Leberwerte sind endlich in Ordnung, auch sonst ist alles bestens! (was vorher nicht war)
Ich denke aber, dass die Diät individuell sein muss - bis jetzt schaut es aber bei uns endlich gut aus. (nix verschreien will....)
Aaron hatte ja auch schon eine Episode mit Durchfall, Blut und Schleim und dann die Behandlung mit Salazopyrin. Und dann das Diätfutter.
Was in dem Diätfutter aber drin ist, hängt leider nicht mit "Diät" zusammen.
Wenngleich Soja und Hühnerleber hydrolysiert sind, kommt "Tierfett" vor. Und das ist halt für viele Hunde unverträglich. (denn wer weiß, was das wirklich ist....)

Ich weiß, es wird jetzt vielleicht einen Aufschrei geben, dass ich da etwas andiskutieren möchte, was in der Tierarztwelt vielleicht nicht so gern gesehen wird.
Aber...bitte...es wird wirklich viel zu viel geimpft, auch von daher kommen diverse "Schäden"!
Bei meinem Aaron war es wirklich die erste 6-fach Auffrischungsimpfung, die den Durchfall damals auslöste. Und die darauffolgende Gabe von diversen Antibiotika, sonstigen Medikamenten haben die Sache noch schlimmer gemacht.
Ich weiß, ich setze mich jetzt in die Nesseln. (ich persönlich habe ja einen ganz lieben Tierarzt, der recht wohl gewillt ist, sich mit der Sache auseinanderzusetzen)
Aber könnte bitte einmal eine Art von "Umdenken" stattfinden?

LG
Brigitte

Mag.Priesner
22.07.2011, 16:54
Hallo

Habe ich jetzt nicht verstanden wo das umdenken stattfinden soll.

Dass barfen gut funktioniert wissen wir alle, aber viele haben weder Zeit noch Lust und es findet sich immer ein Kommerzielles Futter das vertragen wird (ich habe ca 10 zu Auswahl). Sie können es Tierbesitzern nicht vorwerfen, wenn sie nicht kochen wollen und bei mir ist das der Großteil.

Oder geht es um die Impfung?

Ja auch hier würden sich TÄ lieber die Einzelkomponenten zum Impfen wünschen, aber die gibt es halt nicht. Da müssen Sie die Pharmafirmen fragen und nicht uns. Wir können nur verwenden was da ist.
und lieber mal einen, der auf eine Impfung schlecht reagiert als Parvo Staupe und Zwingerhusten bei vielen. Traurig für den einen, aber gut für viele.

Aber es kann ja eh jeder für sich selber entscheiden. Es gibt ja keinen Impfzwang.

mfg
Mag. Priesner

Calimero
22.07.2011, 20:25
Liebe Frau Mag. Priesner, ums Barfen ging es mir eigentlich nicht. Auch ich kann es bei Aaron nicht (eventuell noch nicht, aber sicher nicht in nächster Zeit). Es gibt ja auch gute Fertigfutter.
Mir ging es wirklich um die Impfungen und ich verstehe nicht, weshalb nicht gemeinsam (also Hundehalter gemeinsam mit Tierärzten) Druck auf die Pharmaindustrie machen können, damit so ein Unfug wie der der Zigfachimpfungen (bis zu 7 Impfungen auf einmal in einer Dosis!!!) wieder aufhört. Außerdem muss nicht jedes Jahr die gesamte Palette an Impfstoffen immer wieder aufgefrischt werden - die Realität ist jedoch so, dass viele Tierärzte noch dazu raten. (meiner nicht)
Sicher muss niemand seinen Hund impfen lassen. Nur - die komplette Verunsicherung ist da. Und aus diesem Grund wird halt dann "überimpft".
Der Druck sollte gemeinsam, von Tierhaltern (auch Katzenbesitzern) UND den Tierärzten kommen. Würde sich dann die Pharmaindustrie nicht darauf einstellen? Muss man denn wirklich alles, was von dort kommt, in Kauf nehmen?

LG
Brigitte

bobal
22.07.2011, 22:10
Hallo Brigitte,

dieses Thema Impfungen geht mir gehörig auf den Geist. Auch in der Humanmedizin wird man immer wieder darauf angesprochen.
Niemand ist gezwungen, sein Tier oder seine Kinder oder sich selbst impfen zu lassen.
Man soll dann aber auch nicht jammern, wenn man an einer dieser viralen Erkrankungen erkrankt oder sogar verstirbt.

Zum zweiten: das Thema Impfungen ist hier fehl am Platz, da es um Colitiden geht.

LG

bobal

bobal
22.07.2011, 22:31
Sehr geehrte Frau Mag.Priesner,

ich muss Ihnen leider widersprechen. Nicht jede Colitis wird mit Cortison behandelt, weder in der Human- noch in der Veterinärmedizin.
Die lymphoplasmozytäre Colitis, wie auch die ulzerative Colitis werden nicht immunsuppressiv behandelt, sondern vielmehr mit Salazopyrin.

Abgesehen davon galt meine Anmerkung der Behandlung von Gesches Dackelmischling.
Die Hündin bekommt Cortison unter der Verdachtsdiagnose Colitis, Antibiotika unter der Verdachtsdiagnose bakterielle Infektion und wird zudem noch diätetisch behandelt.

Ich habe einen Wahlspruch, mit dem ich in all meinen Berufsjahren gut gefahren bin: bevor man therapiert sollte es eine Diagnose geben.

LG

bobal

Calimero
23.07.2011, 07:05
Liebe Bobal, nein, ich finde das Thema "Impfen" nicht fehl am Platz, da eben jene Colitiden durch diese Mehrfachimpferei ausgelöst werden können.
Bei Aaron war es definitiv der Fall!
Und - es geht ja nicht gegen Impfungen, es geht um den Riesenunfug, der derzeit passiert! Warum kann man nicht Einzelimpfungen geben, warum sollte jedes Jahr alles aufgefrischt werden? Mit der "Keule" im Hintergrund, dass, wenn man das nicht täte, der Hund ja dann an den erwähnten Erkrankungen erkranken könnte.
Ist auch in der Humanmedizin so.....x Impfstoffe in einer "Ladung" verpackt.
Nur - wie reagiert das Immunsystem auf derartige "Angriffe"? Noch dazu, wenn alles auf einmal kommt? (in der Natur erkrankt man auch nicht gleichzeitig an Typhus, Keuchhusten, Masern usw.)
Ja, praktisch...eine Spritze und schwupp - schon hat man den gesamten Impfstoff intus. Das Immunsystem wird's schon derpacken.
Oder nicht? Könnten derartige - jetzt unter "Futtermittelallergie/Unverträglichkeit/Autoimmunerkrankung" Colitiden nicht von dieser plötzlichen Mehrfachbelastung (ausgelöst durch eine x-fach Impfung) verursacht werden?
Ich finde schon, dass das zum Thema passt.

Mag.Priesner
23.07.2011, 08:52
Hallo Bobal

mein Grundsatz ist:
Lieber soll es dem Tier zuerst besser gehen und inzwischen mache ich Diagnose. Cortison als starker Entzündungshemmer hilft halt sehr gut.
Vor allem bekommt man auch in der vetmed nicht überall sofort einen Termin.

Lieber Calimero

1 Registrierung eines Impfstoffes kostet in Ö ca 25000 € dh bei einer Aufteilung 7x
wieviel Tiere muß man impfen bis man das mal reinbekommt als Firma und dann kann man erst verdienen.

da können wir alle Druck ausüben soviel wir wollen :(

lG
Mag. Priesner

gesche
23.07.2011, 20:20
Hallo Frau Mag Priesner,

Ihre Antwort hat mich nicht gerade glücklich gemacht, denn das habe ich befürchtet.
Gibt es evtl. eine gezielte Untersuchungsmethode um eine Colitis ulcerosa auszuschliessen ?
Meine einzige Hoffnung besteht darin, daß die Kleine vielleicht eine Futtermittelallergie hat.
Sie hat übrigens zweimal Giardien gehabt, mit fast den gleichen Symptomen wie jetzt. Blutauflagerungen auf dem Kot und "Bauchweh".
Eine erneute Giardieninfektion ist jetzt aber ausgeschlossen.
Danke für den Hinweis bezüglich Corticoide und Homöpathika. Ihr Grundsatz ist auch meiner, ich möchte einfach, daß es meinem Hund wieder gut geht, deshalb möchte ich meiner kleinen Maus alles zukommen lassen was ihr hilft.
Die Tierheilpraktikerin die ich um Hilfe bitten werde, ist wirklich ein Profi
mit einem sehr gutem Ruf. Es ist einfach so, daß ich eine begleitende Therapie möchte, auch wenn ich volles Vertrauen in unsere Tierärztin habe. Aber mir geht es einfach auch um eine Zweitmeinung, weil ich mich so hilflos fühle, denn mein Hund - für den ich verantwortlich bin - kann mir seine Beschwerden nicht schildern.

MfG
Gesche

gesche
23.07.2011, 20:46
Hallo Bobal,

mir ist genau bekannt welche Art von Coliden und Therapien es beim Menschen gibt, aber nicht wie es bei Hunden verläuft. Deshalb fühle ich mich ja auch so hilflos. Sicherlich kann man vieles aus der Humanmedizin in die Veterinärmedizin übetragen, aber eben doch nicht alles. Wäre unser Hund ein Mensch, hätte ich absolut keine Probleme.
Mit der derzeitigen Behandlung auf "alles und nichts genaues" hast Du zwar recht, ist mir allerdings lieber als eine "Wischwaschi - Diagnose.
Mir geht es momentan einfach nicht gut. weil ich nicht weiß wie es weitergehen soll, da es Luna offensichtlich nicht gut geht.

MfG
Gesche

gesche
23.07.2011, 20:50
Hallo Frau Mag. Priesner,

jetzt habe ich doch noch mal eine Nachfrage.
Was meinen Sie mit einer Biopsie ? In Form einer Coloskopie ? Wäre das die einzige Möglichkeit einer genauen Diagnoseerstellung ?

MfG
Gesche

gesche
23.07.2011, 21:03
Hallo Calimero,

Deine Befürchtungen kann ich gut nachvollziehen. Sie sind überlegenswert, aber eben auch durchaus diskussionswürdig. Soll der Hund geimpft werden oder evtl. eine Erkrankung in Kauf genommen werden ?
Wir haben das Problem mit dem Zecken und Flohschutz. Egal was wir geben, unser Hund reagiert ziemlich schlecht darauf.

Aber Deine Anregung auf die Fütterung werde ich evtl. doch mal ausprobieren.

MfG
Gesche

bobal
23.07.2011, 21:35
Original von Calimero
Könnten derartige "Futtermittelallergie/Unverträglichkeit/Autoimmunerkrankung" Colitiden nicht von dieser plötzlichen Mehrfachbelastung (ausgelöst durch eine x-fach Impfung) verursacht werden?

Nein!!!!!

LG

bobal

bobal
23.07.2011, 22:13
Sehr geehrte Mag.Priesner,

da auch bei Tieren Resistenzen auf Antibiotika auftreten, welche - ebenso wie in der Humanmedizin - ausgelöst werden durch eine oftmals übermäßige und unsinnige Gabe von Antibiotika, bin ich gegen das blinde Therapieren mit Antibiotika.

Zum zweiten, wenn die Therapie anschlagen sollte, welche Rückschlüsse kann man denn aus einer solchen Rundumtherapie ziehen, sprich haben die Antibiotika, das Cortison oder die Diät geholfen?


Hallo Gesche,

bevor man eine Coloskopie macht, sollte man doch erst einmal klären, ob deine Luna überhaupt eine Colitis hat.
Wie man auf die Diagnose kommt ist mir ohnehin nicht klar.
Durchfall mit Bauchweh bedeutet nicht, dass Luna eine Colitis hat. Es kommen zahlreiche Erkrankungen in Frage.

Bei den von mir oben genannten Colitiden handelt es sich nicht um in der Humanmedizin gebräuchliche Bezeichnungen, sondern um in der Veterinärmedizin verwendete.
Wenn ich derartige Dinge zur Behandlung von Hunden hier niederschreibe, dann weiß ich wovon ich rede.
Ich habe als Humanmediziner keine große praktische Erfahrung bezüglich der Behandlung von Hunden, aber ich habe mir inzwischen - dank guter veterinärmedizinischer Bücher und dank meiner ehrenamtlichen Tätigkeit - viel Wissen im Hinblick auf Erkrankungen von Hunden (und mittlerweile auch Katzen) angeeignen können.

LG

bobal

Mag.Priesner
25.07.2011, 07:53
Hallo


Futtermittelallergien kann man über Blut testen, Für Colitis kann man nur Biopsie machen.
mfg
Mag. Priesner

gesche
27.07.2011, 20:39
Hallo Frau Mag. Priesner,

unsere Kleine hat (hoffentlich) letztmalig ein Antibiotikum und Cortison bekommen. Nächste Woche haben wir wieder einen TA -Termin, sodaß ich unsere TÄ auf eine Biopsie und entsprechende Blutentnahme ansprechen kann.

Mfg
Gesche