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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kortison bei starker Herzinsuffizienz & Ödemen?



Tina+Max
09.07.2011, 18:01
Sehr geehrte Damen und Herren,

Unser kleiner Dackel Max (8 Jahre, 9,5 kg) leidet an einer schweren Mitralklappeninsuffizienz (beidseitig) mit bereits stark vergrößerten Herzen und einer extrem verdickten Herzwand (1 cm! - wurde vor 2 Tagen per Ultraschall gemessen.) Zudem bilden sich krankheitstypisch Ödeme in der Lunge. Obwohl die Erkrankung schon sehr weit fortgeschirtten ist, zeigt Max bislang keine typischen sichtbare Symptome wie Husten, Atemnot, schnelle Erschöpfung, Fressunlust oder ähnliches. Lediglich der schnelle Herzschlag und die starke Kontraktion des Herzens fallen beim streicheln auf.
Wir haben Max erst vor 3 Monaten aus dem Tierheim geholt, seit letztes Jahr November wird er erst mit Herzmedikamenten behandelt.

Er bekommt 2 x Vetmedin 2,5 mg, 1 x Vasotop 1,25 mg (morgens)
und 3 x 1/4 Dimazon 40 mg

Nun hatte unser Max vor zwei Tagen auch noch einen "Schlaganfall" ( Vestibular-Syndrom). In der Tierklinik wurde auch sofort ein Herzultraschall gemacht, dort zeigte sich eine verstärkte Ödembildung in der Lunge und zusätzlich eine (ich hoffe ich gebe es richtig wieder) leichte Wasseransammlung oder auch Entzündung am Herzbeutel (Im Blutbild konnte jedoch keine großartige Entzündung festgestellt werden - die Anzahl der weissen Blutkörperchen war jedoch leicht vermindert (leider weiß ich nicht mehr genau ob er Blutkörperchen sagte - definitiv sagte er "weisse").

Wir dachten bereits wir hätten ihn verloren, aber nach einer Nacht auf der Intensiv-Station ging es Ihm wieder besser. Der "Schlaganfall" war wohl nicht so schwer, er hatte nach einem Tag keinen Nystagmus mehr gehabt, noch hatte er Bewegungsstörungen oder hielt den Kopf schief. Bis auf das er noch etwas müde ist, ist er bereits wieder der Alte.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Wir haben zwei Medikamte für Max mitbekommen: Prednisolon 5mg und Baytril 50 mg (1 tägl. x 1), zudem sollen wir eine mehrtägige Kur mit Dimazon zur Entwässerung machen (60-80 mg täglich).

Nun habe ich beim lesen der Packungsbeilage von Prednisolon einen ernsten Schreck bekommen, da dort ausdrücklich steht das es nur mit äußerster Vorsicht und mit sorgfältiger Überwachung bei Herzinsuffizenz verabreicht werden darf und es ausserdem zu Natriumretention mit Ödembildungen kommen kann. Zudem verminderte Herzglykosidtoleranz infolge Kaliummangels.

Das klingt in Anbetracht seiner Herzkrankheit mit bereits bestehender starker Ödembildung nicht gerade vertrauenserweckend. Ich habe große Angst ihm diese Tabletten zu geben!

Die Dosierung soll laut TA wie folgt sein: Ersten 3 Tage: 1 x 2 Tabletten, 4-6. Tag: 1 x 1,5 Tabl., 7-9. Tag: 1 x 1 Tabl., etc.
(über 14 Tage ausschleichen lassen).

Mein Kleiner ist ja sowieso schon angeschlagen und nun so ein starkes Mittel zu geben, welche diese Gegenanzeigen aufweist scheint mir für sein Herz recht gefährlich. Auserdem denke ich das es viel zuviel für Nieren und Leber sein könnte. Daher bitte ich Sie dringend um Ihre Einschätzung!

Ich danke Ihnen vielmals im Voraus!

Dr.Vogel
09.07.2011, 21:36
Prednisolon "dichtet" die Gefässe ab und wird daher bei Lungenödemen eingesetzt, die genaue Einschätzung der Medikamentenverabreichung liegt aber beim behandelnden Tierarzt.
mfg Dr. Bernd Vogel

bobal
13.07.2011, 21:55
Hallo Tina,

ich gehe davon aus, dass dein Hund nicht wegen der Herzinsuffizienz Cortison bekommen soll, sondern vielmerh wegen des Herzbeutelergusses, den du angesprochen hast.
Dies und die gleichzeitig erhöhte Dosis wassertreibender Medikamete macht Sinn.
Es soll sicherlich keine Dauermedikation werden, aber ein Perikarderguss ist für den Hund schlechter, als die Herzinsuffizienz.

Worauf man achten sollte, sind die Elektrolytwerte, da es durch die Medikamentenkombination erhebliche Veränderungen geben kann, die wiederum die Situation verschlechtern können.

LG

bobal