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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prostataprobleme und Untertemperatur



Tina W.
20.02.2011, 08:09
Hallo,

im September l.J. wurde bei unserem 12-jährigen Westie eine stark vergrösserte Prostata durch Röntgenuntersuchung festgestellt, die u.a. auf den Enddarm drückte, Hund hatte Kotabsatzbeschwerden, er konnte Kot mit Blutbeimengungen nicht halten. Es erfolgte u.a. eine Behandlung mit Ypozane.
Nach 5 Monaten der Hormonbehandlung am Freitag Aufsuchen des TA wegen erneuter Kotabsatzbeschwerden mit Blut.
Die rektale Untersuchung ergab eine normal grosse Prostata mit einer sehr schmerzhaften Druckempfindlichkeit sowie einer Untertemperatur. Verdacht auf Nierenbeteiligung. Er bekam 2 Spritzen, sowie Rumisal Tropfen, Blutentnahme. Verdacht auf Prostataentzündung.
Meine Frage:
1. Welche Ursachen haben Untertemperatur? Sprechen die Symptome für eine Prostatitis?
2. Würde Ypozane (welches mir der TA bestellen will) die Beschwerden lindern obwohl die Prostata eine normale Grösse hat?
2 Tage war unser Westie beschwerdefrei, seit heute Morgen wieder Kotabsatzbeschwerden und zum ersten Mal Nahrungsverweigerung.
Bin in grosser Sorge. Danke!

LG Tina

Dr.Vogel
20.02.2011, 14:04
Untertemperatur kann tatsächlich auf ein Nierenproblem hinweisen, die schmerzhafte Prostatapalpation und die Kotabsatzbeschwerden auf eine Prostataentzündung.
Sorgen sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vielleicht können sie dem Hund mit schmerzlindernden Tabletten den Kotabsatz erleichtern, ich nehme an sie werden dann morgen das Ergebnis der Blutabnahme mit ihrem Tierarzt besprechen...
Ypozane stellt die Prostata ruhig, daher bei Prostataentzündungen durchaus angebracht.
mfg Dr. Bernd Vogel

Tina W.
22.02.2011, 19:41
Lieber Herr Dr. Vogel,

erst einmal ganz herzlichen Dank für Ihre schnelle und kompetente Antwort.
Das Ergebnis zeigte bis auf eine AP von 573 (!) U/l (im September 2010 341 U/l) ein völlig unauffälliges grosses Blutbild. Keine Entzündungszeichen, Nierenwerte völlig o.B.
Bei unserem fast 13-jährigen Westie ist seit Jahren eine kreislaufbedingte Stauungsleber bekannt sowie eine Leberzirrhose.
Nach heutiger erneuter Konsultation beim TA soll ich zum Fortecor 5 mg morgens 1/2 Tbl. noch Lanitop morgens und abends je 1/2 Tbl. dazu geben. Die Untertemperatur käme jetzt auf einmal vom Herzen (Blutdruck) und nicht von der Prostatitis oder Nierenproblemen.
Von einer erneut empfohlenen Sonographie der Leber sah ich ab da ich unseren 13-jährigen Hund nur noch symptomatisch behandeln möchte und ich in der vorgeschädigten Leber keine Therapiekonsequenz sehe.
Was halten Sie von der Therapieempfehlung Fortecor + Lanitop? In der Tierklinik wurde mir gesagt dass Lanitop den Herzmuskel dick mache, deswegen der ACE-Hemmer. Kommt die weiterbestehende Untertemperatur tatsächlich vom Herz?
Können Sie mir noch einen Rat ggfs. zwecks Therapie geben?

Ganz herzlichen Dank im Voraus.

Tina W.

Dr.Vogel
22.02.2011, 20:10
Ich weiss nicht, was ihr Hund für eine innere Körpertemperatur hatte, echte Untertemperatur würde ich bei einem kleinen Hund deutlich unter ca. 37,5 Grad ansetzen und die käme wohl kaum allein von einer Herzschwäche. Eine leicht erniedrigte Körpertemperatur könnte aber durchaus eine Kreislaufschwäche als Ursache haben.
Die Herztherapie hat der Tierarzt auf Basis der Untersuchungen angeordnet und das will und kann ich nicht bewerten.
Bitte verlassen sie sich auf die behandelnden Tierärzte und alles Gute für ihren Westie, die guten Laborwerte lassen ja berechtigten Optimismus zu,
Dr. Bernd Vogel