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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erbrechen, Durchfall.... ihm gehts schlecht



luckydog
07.11.2010, 12:19
Hallo!

Ich weiss, dass nicht immer geantwortet wird - aber ich versuche es dennoch wieder. Seit heut gehts meinem Rüden (9 Jahre) schlecht. Es war jetzt 2 Wochen alles normal (nach Baytril und Cortison wegen schleimigen Stuhl) und heut morgen hat er mit Durchfall (ohne Schleim) angefangen und nun erbricht er komplett gelb. Es ist ein richtiges Dottergelb, er speichelt sehr viel (das mit dem Speicheln ist mir gestern Abend schon aufgefallen, aber er war sonst normal) und sucht im Garten nach Gras. Er wirkt auch sehr zerknirscht..... Nun ist Sonntag und ich überlege, ob ich mit ihm sofort in die Tierklinik soll oder ob ich noch abwarten kann...vielleicht beruhigt es sich wieder. Vielleicht verträgt er das Cardio Zoon nicht? In unserer Gegend wird gerade Gift ausgelegt (2 Hunde wurden schon vergiftet, aber die hatten andere Symptome)... kann es von einem Gift sein?
Reagiere ich nun über oder nicht?
Was meinen die Experten?

Ich hoffe auf baldigen Rat und bedanke mich im Voraus!

Dr.Vogel
07.11.2010, 13:41
Wenn es ihrem Hund nach ihrer eigene Aussage schlecht geht und das eigentlich schon seit gestern und Gift sogar ein Thema sein könnte - wir können das wohl nicht beurteilen - dann sollten sie sich rasch auf den Weg in die nächste Tierklinik machen und nicht warten, ob sich am Sonntag ein Tierarzt findet, der ihnen über das Internet die Entscheidung abnimmt, ob sie ihren Hund behandeln lassen sollen oder nicht...
mfg Dr. Bernd Vogel

luckydog
07.11.2010, 16:48
Lieber Herr Dr Vogel!

Zuerst danke ich für die rasche Antwort!

Es ging ihm gestern gut - nur dass er abends vermehrt gespeichelt hat. Das war aber nach 5 Minuten wieder erledigt. Die Spaziergänge erledigen wir wegen dem Gift nur mehr mittels Maulkorb, allerdings kann man nie ausschließen, dass so ein Irrer was über den Zaun schmeisst.
Die Tierklinik hab ich angerufen, die meinten aber es reicht morgen. Ich konnte das nicht so ganz glauben und hab mich in meiner Ratlosigkeit auch an dieses Forum gewendet. Dann hab ich aber weiter telefoniert, um rauszufinden welcher Tierarzt sonst noch Notdienst hat und einen Tierarzt zu mir geholt. Es wurden ihm Betamox und Buscopan gespritzt, außerdem hat er eine Nährstofflösung erhalten. Zusätzlich noch Dia Dog und Ulcostad. Morgen nehm ich mir Zeitausgleich und fahr in die Tierklinik für weitere Untersuchungen. Irgendwann wird es ja hoffentlich eine Lösung geben.

Ich bin mir sicher, dass ich nicht zu den verantwortungslosen Menschen zähle- im Gegenteil, ich sorge so gut ich kann für meine Tiere. Seit August haben wir eine Odysee ohne Ende und die Tierarztpraxen sind meine zweite Heimat- leider ohne großen Erfolg bisher. Es geht ihm 2 oder 3 Wochen gut und dann wirds wieder schlimmer. Heut war eben wieder so ein Tag.... Um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, den Rat von weiteren Experten einzuholen und eventuell Erfahrungsberichte anderer Tierbesitzer zu erlangen, habe ich mich hier angemeldet. Ich versuche dadurch doch keine Kosten zu sparen und ich bin bestimmt alles andere als leichtsinnig. Doch mittlerweile bin ich mit meinen Nerven auch schon ziemlich am Ende, da ich alles in meiner Macht stehende tue und es einfach nicht dauerhaft besser wird. Ich werde ja schön langsam zu einer wandelnden Hundeapotheke, deren Leben sich nur mehr um die Darmtätigkeit der Haustiere dreht. Da klammert man sich an jeden Strohhalm und daher sogar ans Internet. Es tut mir leid, wenn mein Beitrag einen falschen Eindruck hinterlassen hat. Ich verstehe Ihre Reaktion daher auch sehr gut und danke für die Antwort!

lg

Mag.Priesner
08.11.2010, 08:37
Hallo

Vielleicht nochmals Bauchspeicheldrüse checken lassen.
Amylase + Lipase bestimmung.

Endoskopie?

(War das der Hund mit dem Verdacht auf Ösopahgusdivertikel? wenn ja, ist das schon geklärt, wenn sein, tschuldigung verwechselt:)

lG
Martina Priesner

luckydog
08.11.2010, 23:30
Guten Abend Frau Mag. Priesner!

Herzlichen Dank auch für die Anregung "Endoskopie"- das wird ein weiterer möglicher Schritt sein. Werde natürlich auch auf die genannten Werte achten! Ich war heute 2 Stunden mit ihm in der Klinik - wir haben ein Blutbild mit allen Möglichkeiten angefordert (extra Kalium, Vit B12, Folsäure, Schilddrüse, alle Bauchspeicheldrüsenwerte etc...) und zusätzlich nochmals Kotprobe mit bakteriologischer Untersuchung und Giardien-Schnelltest. Morgen Abend sollte ich die ersten Ergebnisse haben. Eventuell wird er auch nochmals geschallt und erstmalig mit Kontrastmittel geröngt, weil ja auch ein Darmverschluss eine Möglichkeit sein könnte.... aber das werden wir sehen. Er hat heut wieder viel Flüssigkeit und Spurenelemente als "Polster" bekommen und zusätzlich wurden Kalium und Vitamine gespritzt, außerdem noch Anaerobex und Paspertin und noch 2 Sachen für den Magen. Außerdem nochmals Buscopan- was jedoch die gegenteilige Wirkung von Paspertin hat und darum wohl nicht so ideal war....
Er hat heut in der Tierklinik Wasser getrunken (zum ersten Mal- denn gestern hat er trotz Behandlung alles verweigert und bis 22 Uhr gekotzt und Schleim gega...), aber dieses Wasser ist mit einer Menge Dottergelb eine Stunde später retour gekommen. Er bekommt jetzt zusätzlich 3 x täglich Paspertin und alle 3 Stunden 2 EL Puten-Reis-Brei und jede Stunde eine kleine Menge Wasser. Bis jetzt hat er alles bei sich behalten und er ist nicht nur fit, sondern um ehrlich zu sein völlig durchgeknallt- er ist so hyperaktiv, dass es schon fast beängstigend und für meine Möbel äußerst schädlich war. Jetzt hoffe ich, dass er sich mal entspannt und wir eine halbwegs ruhige Nacht haben.
Es handelt sich bei ihm nicht um den Hund mit Ösuphagus....verdacht- ich habe dieses Wort auch noch nie gehört (was bestimmt gut ist, denn es klingt nicht allzu freundlich). Nochmals herzlichen Dank für Ihre Antwort! Ich bin wirklich für jede Anregung dankbar, denn ich wünsche mir nichts mehr, als endlich eine befriedigende Lösung für alle Beteiligten (v.a. für meinen armen Patienten) zu finden!

Liebe Grüsse

luckydog
09.11.2010, 19:48
So, wollte nur kurz melden, dass die Blutwerte bereits eingetrudelt sind und er hat- Zitat: "Blutwerte wie ein fitter Welpe"! Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse - alles arbeitet wunderbar! Nur die Entzündungswerte sind leicht erhöht, was aber aufgrund des Durchfalls und Erbrechens kein Wunder ist.Warte nun noch auf die Ergebnisse der Kotuntersuchung (Parasiten und Bakterien) und dann werden wir hoffentlich endlich eine Lösung finden.
Also eine Vergiftung kann ich damit endgültig ausschließen und wohl auch eine schwerwiegende Erkrankung der Organe. Ich hoffe nur, dass bei der Kotprobe diesmal ein eindeutiges Ergebnis rauskommt, damit ich ihn endlich sinnvoll behandeln lassen kann.
Sein Allgemeinzustand ist übrigens auch wieder in Ordnung- er hat sich von seinem gestrigen "Drogenrausch" erholt, frisst und trinkt ganz brav, verbellt alles was sich bewegt und ist wieder mein alter Schmusebär! Bin jetzt schon sehr gespannt auf seinen nächsten Kotabsatz... denn seit Sonntag Nacht gabs da ja nix mehr.

lg

luckydog
11.11.2010, 22:00
Hallo allerseits!
Hier nun der Laborbefund der Kotuntersuchung (Giardien sind übrigens negativ):
Keimisolierung (kulturell):
Keim 1: hämolysierende E.coli Keimgehalt: ++
Keim 2: Proteus sp. Keimgehalt: +
Keim3: E.coli Keimgehalt: ++
Keim 4: Clostridium perfringens Keimgehalt: +++
Keim 5: alpha-hämolysierende Streptokokken Keimgehalt: +++

Antibiogramm:
Cefalexin: +-
Cefovecin: +
Cefquinom: +
Neomycin: +

Gegen alle anderen Antibiotika hat er bereits Resistenzen gebildet. Was nach der Dauergabe ja auch kein Wunder ist!

Nun wird ihm morgen subkutan Convenia gespritzt. Mit welchen Nebenwirkungen bzw Problemen muss ich nun rechnen, denn lt Wirkungsbeschreibung ist zum Teil mit heftigen allergischen Reaktionen zu rechnen…. Andererseits haben wir ja auch gar keine andere Wahl, oder? Zusätzlich werden wir ihm noch Verdauungsenzyme geben (Panzynorm), um dem Darm zu helfen und noch dazu Bioflorin, um den Darm mit positiven Bakterien zu besiedeln. Gibt es noch weitere Möglichkeiten ihn und sein Immunsystem zu unterstützen?

Liebe Grüsse

gesche
11.11.2010, 22:11
Hallo Luckydog,

Du hast wirklich viel für Deinen Hund getan und ich drücke Dir ganz tüchtig die Daumen, das es ihm bald wieder besser geht !

Liebe Grüße
Gesche

luckydog
12.11.2010, 07:22
Hallo Gesche!

Das ist lieb von dir! Ich hoffe auch, dass nun bald wieder ein normaler Alltag für alle Zwei- und Vierbeiner einkehrt und dass ihm dieses AB nun endlich mal hilft!

Danke fürs Daumendrücken!

liebe Grüsse

bobal
14.11.2010, 00:08
Hallo luckydog,

ich bin gerade etwas verwirrt. Ich meine von einer 6 jährignen Colliehündin gelesen zu haben, die ebenfalls Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt hat. Das würde bedeuten, du hast zwei Hunde und beide haben ähnliche Probleme?

Bei den Beschreibungen zu dem Rüden würde ich in jedem Fall zu einer Magenspiegelung raten. Das erfordert zwar eine Narkose, aber dann weiß man ob nicht vielleicht eine chronische Gastritis oder sogar eine Ulkuserkrankung dahintersteckt.

LG

bobal

luckydog
14.11.2010, 09:58
Hallo bobal!

Du hast schon Recht! Ich hab auch eine 4jährige Colliehündin, die mit dem Magen Probleme hat und zwar insofern, als dass sie fast jeden Morgen weiße Flüssigkeit erbricht. Sie bekommt täglich Ulcostad, aber das ändert nicht allzu viel. Blutwerte sind bei ihr absolut in Ordnung, der Ultraschall zeigt eine 0,4 cm starke Magenwandverdickung. Diese Magenwandverdickung war im Vorjahr allerdings 1 cm groß, hat sich also schön reduziert. Es scheint ihr auch körperlich nicht schlecht zu gehen und die Tierärzte sagen, dass es eben "nur" zu viel Magensäure ist und sie diese erbricht. Diese Magenprobleme hat meine kleine Lady aber schon immer, während mein Großer "erst" seit August mit dem Magen- und Darmtrakt starke Probleme hat.
Ende September hat sich dann auch meine Colliedame mit ähnlichen Symptomen (schleimiger weicher Kot) herumgeschlagen, woraufhin sie von der Tierklinik (ohne Untersuchung) sofort mit Panacur behandelt wurde. Daraufhin gings ihr schlechter, statt besser- also nur mehr wässriger Durchfall. Sie hat dann von der Tierklinik (wieder ohne entsprechende Untersuchung) Antibiotika und Cortison bekommen und seither geht es ihr sehr gut.
Meine aktuelle Tierärztin meint, dass -falls sie die gleichen Baktieren haben sollte wie mein Großer- das Imunsystem der Colliedame wohl besser ist und sie daher keine Symptome zeigt.

Ich hab ihn vor 2 Wochen schallen lassen und da war alles (bis auf das Herz: mittelgradige Herzinsuffizienz mit 1 bis 1,2 Vmax/sec) in Ordnung. Von Narkosen wird wegen dem Herz nun abgeraten. Du meinst also, dass es gar nicht am Darm liegt, sondern auch der Magen die Ursache sein könnte?

lg

bobal
14.11.2010, 21:52
Hallo luckydog,

meine Frage nach zwei Hunden mit ähnlichen Problemen hatte den Hintergrund, dass man sich natürlich immer überlegen muss, ob die beiden nicht ggf. eine Erkrankung haben können, die der eine auf den anderen überträgt.
Beim Menschen hätte ich gesagt, man solle eine Magenspiegelung durchführen und im Falle einer Gastritis einen Test auf Helicobacter durchführen.
Über die Bedeutung von Helicobacter oder Campylobacter beim Hund weiß man allerdings nicht so viel. Es gibt Hunde mit Gastritis, bei denen sich Helicobacter nachweisen lässt, aber es gibt auch Hunde, die keinerlei Probleme haben.

Zum anderen fühlte ich mich bei Deiner Beschreibung der Symptome deines Rüden an meinen Rüden erinnert. Auch er hatte immer wiederkehrend die von dir beschriebenen Probleme und er hat in solchen Situationen auch vermehrt Gras gefressen (was die Magensäure abpuffert).
Ich habe bei meinem Rüden eine Magenspiegelung durchführen lassen. Es zeigte sich eine chronische Gastritis und ein positiver Nachweis von Helicobacter.
Daraufhin habe ich meinen Rüden behandelt, wie man Menschen behandelt, ich habe mit ihm eine sog. Eradikationstherapie (2 Antibiotika, 1 "Magenschutzpräparat") durchgeführt. Anschließend habe ich ihm das Magenschutzpräparat über lange Zeit gegeben und heute erhält er die Tabletten nur noch bei Bedarf.

Sollte sich bei deinem Rüden im Rahmen einer Magenspiegelung ebenfalls Helicobacter nachweisen lassen, würde ich beide Hunde behandeln.

LG

bobal

luckydog
14.11.2010, 23:25
Guten Abend bobal!

Du bist offenbar auch ein Nachtmensch ....
Ich kenne mich in medizinischen Dingen leider gar nicht aus, ich bin eben der Wirtschaftsmensch. Ich bin dir - so wie allen anderen Ratgebern- sehr dankbar für jede Anregung und Information!

Auch ich befürchte, dass sich meine Colliedame (die ohnehin schon immer mit Magenproblemen bzw. Magensäureproblemen behaftet war) bei meinem Rüden angesteckt bzw sich das gleiche Problem "eingefangen" haben könnte. Die behandelnde Tierärztin kann das auch nicht ausschließen, jedoch meint sie, dass es ihr Immunsystem bisher offenbar ganz gut schafft.

Von einer Magenspiegelung wurde bisher abgeraten, da mein Rüde an einer mittelgradigen Herzinsuffizenz leidet. Seine gesundheitlichen Probleme werden derzeit auf die Bakterien zurückgeführt - darum bekommt er derzeit Convenia (hoffentlich schreib ich das richtig, es ist jedenfalls ein Depot-Antibiotika, das bis zu 2 Wochen wirkt und er soll es in 10 Tagen nochmal gespritzt bekommen) sowie Anaerobex (10 Tage lang eine 3/4 Tablette pro Tag für seine 31 Kilo). Das sollte die "bösen" Bakterien vernichten (eventuell auch Helicobacter, oder ist das wieder etwas ganz Anderes?).
Da das Antibiotika natürlich auch die guten Bakterien tötet, bekommt er eine Bioflorin pro Tag. Um die Bauchspeicheldrüse zu entlasten bekommt er derzeit 3 Tabletten Panzynorm pro Tag zerdrückt ins Futter (ich bin mir hier aber nicht sicher, ob das Zerdrücken und im Futter wirken lassen okay ist - da diese Tabletten eigentlich einen magensäureresistenten Lack haben, den ich somit ja mit zerdrücke.... vielleicht kann mir das jemand beantworten?).
Ich hab heute auf 3 x Füttern pro Tag umgestellt - er bekommt nur gekochte Pute mit Reis und etwas Naturjoghurt. Frisches Wasser bekommt er lauwarm (um den Magen zu schonen) jede Stunde angeboten. So weit geht es ihm ganz gut, nur dass er maximal alle 2 Tage Kot absetzt und dieser ist nicht besonders schön. Es scheint fast, als hätte er Angst zu koten....

Das Grasfressen hat er eigentlich erst vorigen Sonntag begonnen und derzeit muss ich ihn (lt tierärztlichem Rat) strikt davon abhalten. Der Magen war bis vor einer Woche auch in Ordnung... nur der Kot war regelmäßig extrem schleimig und zum Teil viel zu dünn. Dass all das auch aufgrund von Magenproblemen sein könnte, hat bisher noch niemand angedacht - ich natürlich auch nicht. Beim Ultraschall (Magen wurde auch geschallt) waren die inneren Organe und somit auch der Magen o.B. - allerdings kann man eine Gastritis ja nicht per Schall erkennen. Ich werde meine Tierärztin aber bestimmt darauf ansprechen!

Für weitere Anregungen bin ich dir sehr dankbar! Du scheinst wirklich sehr viel Ahnung vom Gesundheitsbereich zu haben!

Liebe Grüsse