luckydog
15.10.2010, 08:35
Da ich selbst Besitzerin eines MDR-1-Hundes (Collie) bin und leider immer wieder feststellen muss, dass manche Tierärzte mit diesem Thema sehr sorglos umgehen, möchte ich anderen Tierbesitzern eine kleine Info über diesen MDR-1 Defekt geben. Nachstehendes soll nur als Information dienen und da ich selbst nur Laie bin, kann ich keine Garantie auf Vollständigkeit oder Richtigkeit geben.
Eventuell ist jemandem von euch ein weiteres Arzneimittel bekannt, das eine toxische Wirkung hat, dann wäre es schön, wenn man die Liste erweitert.
Bedeutung des MDR-1 Defekts-MDR = Multiple Drug Resistance
-Ein Defekt im MDR-1 Gen, der bei einigen Hunderassen verbreitet ist.
-Dadurch mangelhafte oder fehlende Synthese des P-Glykoproteins (P-gp), das ein wichtiger Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke (=ein Schutz des ZNS) ist.
-Das Eiweiß P-gp ist wichtig bei ATP-abhängigen Transportvorgängen zwischen Blut und Gewebe und ist im Gehirn, in Leber, Nieren, Darm, Plazenta und Hoden zu finden.
-Der Defekt bedeutet die Überempfindlichkeit/Nichtverträglichkeit gegenüber diversen Arzneimitteln (bestimmte Stoffe/Arzneimittel gelangen ungefiltert ins ZNS)
-In der Blut-Hirn-Schranke ist der MDR-1 Transporter eine Schutzbarriere für das Gehirn, der dafür sorgt, dass toxische Verbindungen und Arzneistoffe in den Gehirnkappillaren zurückgehalten werden und nicht in das Gehirn eindringen können.
-Bei betroffenen Tiere können daher nach Verabreichung bestimmter Antiparasitika, Zytostatika, Durchfallmittel und Antibiotika starke neurotoxische Nebenwirkungen bis hin zum Tod auftreten.
-Ein von diesem Defekt betroffener Hund gilt als Risikopatient und muss vom Tierarzt unter besonderer Vorsicht behandelt werden!
Häufig betroffene Rassen
Collie (Langhaar und Kurzhaar), Shetland Sheepdog, Australian Shepherd, Bobtail, Border Collie, English Shepherd, Silken Windhound, Langhaarwhippet, Berger Blanc Suisse etc…
Symptome bei unverträglichen Arzneimittel
Neurotoxische Symptome (zB Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Zittern, Benommenheit, Überempfindlichkeit gegen taktile und akustische Reize, epileptische Anfälle, Krampfanfälle, Erbrechen, Desorientiertheit, vermehrter Speichelfluss) über komatöse Zustände bis zum Tod des Tieres.
Unverträgliche Arzneimittel bzw deren Wirkstoffe
-Ivermectin (Gruppe Avermectin bzw. Makrozyklische Laktone)
-Doramectin (Gruppe Avermectin bzw. Makrozyklische Laktone)
-Digoxin
-Moxidectin (Gruppe Avermectin bzw. Makrozyklische Laktone )
-Cydectin
-Loperamid (Imodium)
-Milbemycinoxin/Selamectin (Gruppe der Makrozyklischen Laktone; mit Vorsicht anwenden, niemals hoch dosieren, niemals oral verabreichen!)
-Emodepsid (Profender – Anwendung darf nur bei nüchternen Tieren erfolgen, Fütterung kurz zuvor oder danach setzt die Verträglichkeit extrem herab)
-Medetomidin (bei Narkose)
-Ketamin (bei Narkose)
-Acepromazine (Dosisreduktion von mind. 25% bis 50% zur sicheren Anwendung nötig)
-Butorphanol (Dosisreduktion von mind. 25% bis 50% zur sicheren Anwendung nötig)
-Erythromycin
-Vincristine, Vinblastine, Doxorubicin (Gruppe Zytostatika, hoch toxisch- Dosisreduktion von mind. 25% bis 30% sowie genaue Überwachung notwendig)
-Cyclosporin (Anwendung relativ sicher, trotz Transport über MDR-1)
-Digoxin (Anwendung relativ sicher, trotz Transport über MDR-1)
-Doxycycline (Anwendung relativ sicher, trotz Transport über MDR-1)
-Morphine (Gruppe Opioide)
-Methadon (Gruppe Opioide)
-Buprenorphine
-Fentanyl (Gruppe Opioide)
-Domperidone
-Etoposide
-Mitoxantrone
-Ondansetron
-Paclitaxel
-Rifampicin
Quellen: www.vetmed.uni-giessen.de; www.vetmed.wsu.edu/depts-VCPL/drugs.aspx; www.wikipedia.de; diverse Collie- und Australien-Shepherd-Züchterinfos aus Deutschland und Österreich; Aufsatz „Der MDR-1-Gendefekt beim Collie und verwandten Rassen“ von Dr. Reiner Beuing der TG Tierzucht und angewandte Genetik Gießen; Zusammenfassung des Seminars von Dr. Joachim M. Geyer, Dipl.oec.troph.Barbara Döring und Jose R. Godoy Berthet „Der MDR-1-Defekt“; Informationsblatt „MDR1-Gen“ von Dr. Alexander Koch (Tierärztliche Klinik Oerzen, Lüneburg).
Eventuell ist jemandem von euch ein weiteres Arzneimittel bekannt, das eine toxische Wirkung hat, dann wäre es schön, wenn man die Liste erweitert.
Bedeutung des MDR-1 Defekts-MDR = Multiple Drug Resistance
-Ein Defekt im MDR-1 Gen, der bei einigen Hunderassen verbreitet ist.
-Dadurch mangelhafte oder fehlende Synthese des P-Glykoproteins (P-gp), das ein wichtiger Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke (=ein Schutz des ZNS) ist.
-Das Eiweiß P-gp ist wichtig bei ATP-abhängigen Transportvorgängen zwischen Blut und Gewebe und ist im Gehirn, in Leber, Nieren, Darm, Plazenta und Hoden zu finden.
-Der Defekt bedeutet die Überempfindlichkeit/Nichtverträglichkeit gegenüber diversen Arzneimitteln (bestimmte Stoffe/Arzneimittel gelangen ungefiltert ins ZNS)
-In der Blut-Hirn-Schranke ist der MDR-1 Transporter eine Schutzbarriere für das Gehirn, der dafür sorgt, dass toxische Verbindungen und Arzneistoffe in den Gehirnkappillaren zurückgehalten werden und nicht in das Gehirn eindringen können.
-Bei betroffenen Tiere können daher nach Verabreichung bestimmter Antiparasitika, Zytostatika, Durchfallmittel und Antibiotika starke neurotoxische Nebenwirkungen bis hin zum Tod auftreten.
-Ein von diesem Defekt betroffener Hund gilt als Risikopatient und muss vom Tierarzt unter besonderer Vorsicht behandelt werden!
Häufig betroffene Rassen
Collie (Langhaar und Kurzhaar), Shetland Sheepdog, Australian Shepherd, Bobtail, Border Collie, English Shepherd, Silken Windhound, Langhaarwhippet, Berger Blanc Suisse etc…
Symptome bei unverträglichen Arzneimittel
Neurotoxische Symptome (zB Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Zittern, Benommenheit, Überempfindlichkeit gegen taktile und akustische Reize, epileptische Anfälle, Krampfanfälle, Erbrechen, Desorientiertheit, vermehrter Speichelfluss) über komatöse Zustände bis zum Tod des Tieres.
Unverträgliche Arzneimittel bzw deren Wirkstoffe
-Ivermectin (Gruppe Avermectin bzw. Makrozyklische Laktone)
-Doramectin (Gruppe Avermectin bzw. Makrozyklische Laktone)
-Digoxin
-Moxidectin (Gruppe Avermectin bzw. Makrozyklische Laktone )
-Cydectin
-Loperamid (Imodium)
-Milbemycinoxin/Selamectin (Gruppe der Makrozyklischen Laktone; mit Vorsicht anwenden, niemals hoch dosieren, niemals oral verabreichen!)
-Emodepsid (Profender – Anwendung darf nur bei nüchternen Tieren erfolgen, Fütterung kurz zuvor oder danach setzt die Verträglichkeit extrem herab)
-Medetomidin (bei Narkose)
-Ketamin (bei Narkose)
-Acepromazine (Dosisreduktion von mind. 25% bis 50% zur sicheren Anwendung nötig)
-Butorphanol (Dosisreduktion von mind. 25% bis 50% zur sicheren Anwendung nötig)
-Erythromycin
-Vincristine, Vinblastine, Doxorubicin (Gruppe Zytostatika, hoch toxisch- Dosisreduktion von mind. 25% bis 30% sowie genaue Überwachung notwendig)
-Cyclosporin (Anwendung relativ sicher, trotz Transport über MDR-1)
-Digoxin (Anwendung relativ sicher, trotz Transport über MDR-1)
-Doxycycline (Anwendung relativ sicher, trotz Transport über MDR-1)
-Morphine (Gruppe Opioide)
-Methadon (Gruppe Opioide)
-Buprenorphine
-Fentanyl (Gruppe Opioide)
-Domperidone
-Etoposide
-Mitoxantrone
-Ondansetron
-Paclitaxel
-Rifampicin
Quellen: www.vetmed.uni-giessen.de; www.vetmed.wsu.edu/depts-VCPL/drugs.aspx; www.wikipedia.de; diverse Collie- und Australien-Shepherd-Züchterinfos aus Deutschland und Österreich; Aufsatz „Der MDR-1-Gendefekt beim Collie und verwandten Rassen“ von Dr. Reiner Beuing der TG Tierzucht und angewandte Genetik Gießen; Zusammenfassung des Seminars von Dr. Joachim M. Geyer, Dipl.oec.troph.Barbara Döring und Jose R. Godoy Berthet „Der MDR-1-Defekt“; Informationsblatt „MDR1-Gen“ von Dr. Alexander Koch (Tierärztliche Klinik Oerzen, Lüneburg).