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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soll ich meinen Hund erlösen?



caro78
04.07.2010, 14:12
Hallo Forum,

ich habe einen 17 jährigen Dackel. Seine Vitalität und Lebensfreude hat im Laufe der letzten Jahre Schritt für Schritt nachgelassen. Mittlerweile sieht und hört er sehr schlecht. Beim Streicheln guckt er mich nur noch selten direkt an. Er hat so einen "gläsernen" Blick bekommen...er schläft nur noch und wenn er sich mal zu Hause bewegt, dann nur noch sehr langsam und nur noch im Kreis herum! Ja, andauernd dreht er Kreise. Er bleibt z. B. oft stehen und rührt sich nicht. Beim Fressen aus dem Napf rutschen seine Vorder- und Hinterbeinchen spagatartig auseinander, so dass er auf dem Bauch landet und er kommt auch nicht von alleine wieder hoch. Wenn er steht, dann zittern seine Beinchen. Gehe ich mit ihm raus, so geht er nur zwei, drei Schritte und bleibt, wie in der Wohnung, stehen und rührt sich nicht. Man bekommt den Eindruck, als ob er gedanklich wo anders ist. Draußen nimmt er die Natur nicht mehr wahr. Er schnuppert noch nicht mal. Bellen tut er schon länger nicht mehr.
Zu all den Alterserscheinungen ist er seit ca. 2 Monaten nicht mehr stubenrein. Dieser Zustand wird immer schlechter....ein positives Zeichen ist, dass er Hunger verspührt und gerne frisst.

Wir lieben ihn sehr! Er ist für uns nicht nur bloß ein Hund, sondern, wie für viele andere auch, ein Familienmitglied. Wir möchten natürlich, dass er so lange wie möglich bei uns bleibt. ABER wenn das für ihn kein Hundeleben mehr sein soll und ich ihm damit keinen Gefallen mehr tue, dass ich ihn am Leben lasse, ist es vielleicht an der Zeit, sich zu verabschieden....

Mein Problem ist bloß, dass ich nicht weiss, was ich tun soll. Einerseits möchte ich ihn um nichts auf der Welt quälen, aber ist dieser Zustand bereits eine Qual für ihn???Vielleicht ja nicht. Vielleicht will er leben!? Ich möchte es nicht zu lange hinauszögern, wenn es keinen Sinn mehr macht,aber auf der anderen Seite auch nicht zu voreilig handeln, wenn ich gegen diesen Zustand noch was machen kann und es für ihn KEINE Qual ist...WAS SOLL ICH TUN???

Grüße
Caroline

Dr.Holler
05.07.2010, 06:17
Verehrte Caroline

dies ist sicher die schwierigste Entscheidung im Leben des Tierbesitzers, die es zu fällen gilt. Ein langer gemeinsamer schöner Weg geht zu Ende -

Wichtig ist, dass hier doch die Interessen des Hundes immer im Vordergrund stehen sollten.
Ich kann hier auch nicht für Sie entscheiden, möchte Ihnen aber eine Frage stellen.

Was würden Sie mir raten, wenn sie den Hund in dieser Verfassung bei mir sehen würden und Sie wären eine gute Freundin von mir?

Alles Gute
Karin Holler

caro78
06.07.2010, 18:53
Sehr geehrte Frau Dr. Holler,

ich danke Ihnen vielmals für Ihre Antwort!!
Dennoch habe ich noch einige Fragen, bevor ich für mich selbst eine entgültige Entscheidung treffen werde.

Was bedeutet es, wenn mein Hund Domino seit einigen Monaten andauernd Kreise dreht? Ist das Demenz??

Und warum kann er beim Fressen nicht mehr stehen? Warum rutschen seine Beinchen spagatartig auseinander?? Und warum zittern seine Vorderbeinchen?

Wie würden Sie allgemein seinen Zustand, den ich Ihnen im ersten Post beschrieben habe, deuten?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir meine Fragen beantworten könnten. Selbstverständlich werde ich hierzu zusätzlich noch unseren Tierarzt befragen, aber Ihre Meinung ist mir ebenfalls wichtig!!!

Viele Grüße, Caroline

Dr.Holler
07.07.2010, 06:16
Verehrte Caroline

Es ist schwierig Diagnosen zu stellen; es ist aber hier zu vermuten, dass es sich um neurologische Ausfälle handelt.

Den Allgemeinzustand kann ich nicht einstufen, da ich den Hund nicht kenne und auch nicht untersuchen kann; diese Einstufung wird aber sicherlich der Tierarzt Ihres Vertrauens mit Ihnen gemeinsam genau machen können.
Sie haben in ihrer mail geschrieben, dass sich der Zustand progressiv verschlechtert.

Die Frage die ich mir hier stelle - hat er noch Lebensqualität? und das müssen Sie versuchen selbst zu beantworten.

Alles Gute
Karin Holler