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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lahmheit am rechten Vorderlauf



SilkeS
30.03.2010, 09:05
Liebes Expertenteam,
Meine Australian Shepherd Hündin (4 Jahre) hat Gelenkprobleme.
Vor etwa einem Jahr hatte ich erstmals beim Agility-training den Eindruck, dass sie leicht lahmt. Meine Freunde haben meinen Eindruck aber nicht bestätigen können.
Im Juli vergangenen Jahres hat sie dann nach intensivem Ballspiel plötzlich stark gelahmt. Die Schmerzen wurden in den folgenden Tagen so stark, dass sie nicht mehr laufen wollte. Der Arzt hat damals den Schmerzpunkt in der Pfote diagnostiziert. Nach 2 Wochen kompletter Schonung war das Humpeln dann wieder weg. Seit dem taucht es jedoch regelmäßig wieder auf, nicht direkt im Trainingskontext. Ich kann es nicht mit einer konkreten Belastung in Verbindung bringen. Letzten Freitag waren wir dann in der Klinik. Der Orthopäde hat beim Abtasten in beiden Ellenbogengelenken Schmerzreaktionen diagnostiziert. Dann haben wir ein CT machen lassen. Das CT zeigt eine Knochenverdichtung im rechten Ellenbogengelenk. Keine Entzündungen oder Athrose. Ich hab mehrmals nachgefragt, ob ich weiter Sport mit ihr machen kann und er sagte, klar, ich müsse halt kürzer treten, wenn sie humpelt. Allerdings hat er in keiner Weise nach der Art und Intensität des Trainings gefragt, geschweige denn, dass ich jetzt wüsste wo konkret das Problem liegt :-((. ich führ jetzt eine Art Symptomtagebuch und werd sie vielleicht mal noch einem Physiotherapeuten zeigen.
Welche alternativen Diagnosen könnten die Symptomatik noch erklären? Welche Empfehlung würden Sie bzgl. Hundesport geben?
Das Humpeln tritt sehr unregelmäßig, aber immer rechts vorne auf. Die Pfote wurde bislang nicht geröngt.

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe,

Silke

Dr.Vogel
30.03.2010, 12:21
Die Liste der in Frage kommenden Erkrankungen ist zu lange, um hier eine Antwort geben zu können.
Die logische Vorgangsweise sollte sein, als Erstes das oder die betroffenen, schmerzhaften Gelenke mittels klinischer Untersuchung zu identifizieren um dann mittels Röntgen bzw. nötigenfalls CT die Veränderungen sichtbar zu machen. Eine Blutuntersuchung könnte dann noch eine evtl. Borellioseinfektion ausschliessen und dann steht hoffentlich eine Diagnose fest, auf Grund der eine Therapie ansetzen kann, medikamentell oder - was nicht zu hoffen ist - chirurgisch.
mfg Dr. Bernd Vogel

SilkeS
31.03.2010, 16:34
Hallo Herr Vogel,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Tatsächlich ist der Prozess auch genau so abgelaufen. Der erste Tierarzt (Nottierarzt, da Wochenende) diagnostizierte die Schmerzen in der Pfote und gab Schmerzmittel. Meine eigentliche Tierärztin diagnostizierte Schmerzen im Bereich der Schulter. Die Schulter wurde darauf hin geröngt. Es ergab sich kein Befund und sie überwies mich in die Tierklinik. Der dortige Facharzt diagnostizierte Schmerzen im Ellbogengelenk und führte ein CT durch, das eine Knochenverdichtung im Ellbogengelenk zeigte, jedoch keine Entzündung, Athrose od. ä.. Seine Empfehlung: Weitermachen wie bisher. Wenn sie humpelt halt ein bisschen kürzer treten. Ich mach mir halt Gedanken über die Prognose für die nächsten Jahre. Ist es ein Symptom einer beginnenden Athrose? Ist es wirklich unproblematisch weiterhin Sport mit ihr zu machen?

vgr,
silke

Dr.Vogel
01.04.2010, 09:51
Röntgenologisch oder auf einem CT sichtbare Verdichtungen in einem Knochen deuten auf eine Entzündung oder - im schlimmsten Fall - auf einen Tumor hin. Sind die Verdichtungen innerhalb des Gelenkes zu sehen handelt es sich zumeist um eine Gelenksentzündung.
Nur der behandelnde Kollege kann - anhand der Bilder, der klinischen Untersuchung und des Krankheitsverlaufes - entscheiden, wieviel Bewegung dem Hund in näherer und weiterer Zukunft zugemutet werden kann und welche Behandlung auf Grund der Diagnose angezeigt ist.
Ich denke, daß sie bei einem Fachtierarzt auch in den besten Händen sind...
mfg Dr. Bernd Vogel