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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blut im Urin?



Tina W.
10.10.2009, 07:51
Unser 5-jähriger Border Collie Rüde verliert seit einiger Zeit Urin (nach Befragen unserer Tierärztin würden das alle Hunde tun)!? Vorgestern verlor er dabei tröpfchenweise hellrotes Blut im Haus, so dass ich voller Sorge sofort zur TÄ gefahren bin. Beim Abtupfen seines Penis waren auch Blutspuren zu bemerken. Bei der TÄ wurde ich befragt ob eine läufige Hündin in der Nachbarschaft wäre, dies wäre die Ursache.
Diese Aussage stellt mich nicht zufrieden. Müsste nicht der Urin mal untersucht werden? Vielleicht hat er eine Blasenentzündung oder Nierensteine?
Stimmt es dass es normal ist dass er regelmäßig tropfenweise Urin verliert? Beim Gassigehen ist mir dass auch schon aufgefallen dass er über eine längere Strecke "nachträufelt".
Wie ist Ihre Meinung dazu?

Ganz lieben Dank im Voraus.

Tina

Dr.Vogel
10.10.2009, 09:07
Weder Nachträufeln noch Blutstropfen sind "normal", ich würde eine Ultraschalluntersuchung des Harntraktes und insbesonders der Prostata empfehlen.

mfg Dr. Bernd Vogel

Tina W.
11.10.2009, 07:42
Herzlichen Dank für die prompte Antwort.
Ich werde gleich morgen einen Termin in der Tierklinik machen, hoffentlich ist es nicht allzu schlimm. Was könnte es denn sein Herr Dr. Vogel?

LG Tina W.

bobal
15.10.2009, 21:32
Hallo Tina,

ich würde noch einen Urinstatus und ggf. einen bakteriologische Untersuchung des Urins empfehlen. Auch Blasenentzündungen können zu Blut im Urin führen.
Es gibt in Apotheken auch Teststreifen zu kaufen, um sich schon einmal einen Überblick zu verschaffen.
Diese Teststreifen sind zwar für Menschen entwickelt, bei Hunden aber gleichermaßen anwendbar. Anhand der Farbveräderungen der einzelnen Testsubstrate kann man schon mal sehen, ob sich Bakterien bzw. Anhaltspunkte für eine Blasenentzündung finden.

LG

bobal

Tina W.
17.10.2009, 06:17
Hallo Bobal,

vielen Dank für den Tip, das weiss ich auch erst seitdem wir am am Montag in der Tierklinik waren. Baju hatte Blut und Leucos (was angeblich normal wäre!???? im Teststreifen. Bei der Untersuchung wurde eine vergrößerte Prostata festgestellt 8o er ist doch erst 5 am 12.10. geworden. Im Urinsediment wurden Kristalle festgestellt was eigentlich nur bei Katzen vor käme!? Für die benigne Prostatahyperplasie haben wir 7 Tbl. Ypozane bekommen, die Wirkung soll 4 Wochen anhalten ?(auf dem Beipackzettel steht was von 5 Monaten!!
Am Montag sollen wir mit dem Hund um 8.00 Uhr mit voller Blase zum Ultraschall kommen, armer Hund, wie soll das denn gehen? ;)
Berichte nächste Woche mal was bei der Sonographie herausgekommen ist.

LG Tina

bobal
17.10.2009, 20:02
Hallo Tina,

Erythrozyten und Leukozyten sind im Urinsediment ebenso, wie auch Kristalle (die beim Hund ebenfalls auftreten können) nachweisbar. Es ist immer die Menge entscheidend, wobei man noch berücksichtigen muß, wie die Urinprobe gewonnen wurde.
Handelt es sich um Spontanurin wäre noch zu klären, ob es sich um sog. Mittelstrahlurin handelt.
Die beste Aussagekraft hat eine Urinprobe, die direkt aus der Blase entnommen wird.
Die meisten Tierbesitzer kriegen es dabei mit der Angst zu tun, aber man muß ehrlich sagen, für das Individuum Hund ist das weniger schlimm und vor allem weniger unangenehm, als eine Uringewinnung mittels Katheter.

Was die Prostatavergrößerung anbelangt so ist es so, daß es bei Rüden schon im Alter von 2 Jahren zu einem Umbau des Drüsengewebes kommt mit Zystenbildung, wodurch die Prostata auch ziemlich schnell ziemlich groß werden kann.
Zu dem Medikament als solchem kann ich nur wenig sagen, ich bin halt nur Humanmedizinerin. Es handelt sich um ein Medikament, welches die Produktion der männlichen Geschlechtshormone herunterfährt. Dadurch verkleinert sich die Prostata, allerdings normalisiert sich der Hormonhaushalt nach Absetzen wieder, weshalb auch die Prostata wieder an Größe zunimmt.

Zum guten Schluß hoffe ich, daß die Tierklinik nicht all zu weit von Dir entfernt ist und ihr schnell d'rankommt, denn ansonsten wüßte ich auch nicht, wie man es anstellen soll daß der Hund nicht pinkelt, denn voll muß die Blase sein um sie im Ultraschall zu sehen bzw. zu untersuchen.

LG und für Montag alle zwei- und vierbeinigen Daumen gedrückt

bobal

Tina W.
24.10.2009, 06:18
Hallo Bobal,

Ultraschall der Blase war o.k. ausser der vergrößerten Prostata. Mittels Katheter wurde ihm Urin entnommen, es sind hochgradig Kristalle festgestellt worden. Nun bekommt er das Diätfutter Royal Canin Urinary S/O, in 6 bis 8 Wochen Wiedervorstellung zur Kontrolle.

LG Tina

bobal
24.10.2009, 20:47
Hallo Tina,

das mit den Blasensteinen resp. -kristallen sollte man diätetisch in den Griff bekommen können.
Bleibt noch die Frage, was man wegen der Prostatavergößerung machen sollte, denn je größer diese wird - und das lässt sich nur verhindern, indem man diese hormonell oder chirurgisch angeht - desto eher kommt es zur sog. Restharnbildung, was wiederum einen idealen Nährboden für Bakterien darstellt.

Letztlich wirst Du angesichts des Alters Deines Rüden ohnehin alsbald vor die Entscheidung gestellt werden, was zu tun.

LG

bobal und wenn Du magst, erzähl doch mal, wie es Deinem Hund weiter ergeht.

Tina W.
25.10.2009, 07:57
Hallo Bobal,

wegen der Prostatavergrößerung hat er bei der Erstuntersuchung ja Ypozane 7,5mg Tbl. über 7 Tage bekommen, die Beurteilung der Prostatahyperplasie soll erneut in ca. 5 Monaten erfolgen. Von einer evtl. Kastration war tierärztlicherseits die Rede falls die Prostatavergrösserung dann noch bestehen sollte womit ich mich eigentlich gar nicht anfreunden kann. Geblutet hat Baju übrigens nicht mehr.

Liebe Grüsse Tina