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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Perikarderguss bei dreijährigem Dobermann-Rüden



bayou001
09.09.2009, 11:54
Hallo,

wir haben einen dreijährigen Dobermannrüden, der vor einer Woche als Notfall in eine Universitätsklinik eingeliefert wurde. Dort wurde festgestellt, dass er einen Perikarderguss mit einem Thoraxerguss hat. Es wurden ihm 3 l Flüssigkeit aus dem Herzbeutel punktiert.

Bei den durchgeführten Blutuntersuchungen, Röntgen, Ultraschall etc. konnte nicht festgestellt werden, warum sich ein Perikarderguss gebildet hat. Der Hund verblieb 5 Tage in der Klinik. Er sollte zur Kontrolle in einer Woche wieder vorstellig werden.

Heute nun hat sich herausgestellt, dass sich wieder Flüssigkeit im Herzbeutel gebildet hat. Es ist aber noch zu wenig, um es zu punktieren. Wir sollen nun in einer Woche wiederkommen.

Unser Problem ist nun: Niemand ist in der Lage, uns zu sagen, woher die Flüssigkeitsansammlung kommt bzw. ob wir diese "heilen" können.

Die Aussichten im Moment sehen so aus, dass wir jede Woche zur Kontrolle (Ultraschall und Röntgen) in die Klinik fahren, wobei uns bereits mitgeteilt wurde, dass man höchstens ca. 5 Mal punktieren kann, da ansonsten der Herzbeutel Schaden nimmt.

Wenn sich die Flüssigkeitsansammlung jedoch nicht bessert, müssten wir ihn einschläfern lassen.

Wir wissen nun überhaupt nicht mehr, was wir machen sollen. Kann jemand helfen???

Vielen Dank schon mal im Voraus,

Bayou001

bobal
18.09.2009, 20:19
Hallo Bayou001,

also erst einmal, ein Perikarderguß kann unterschiedliche Ursachen haben, die beiden häufigsten Erkrankungen sind eine Entzündung des Herzbeutels, dessen Ursache man nicht sicher kennt oder eine Tumorerkrankung. Für Letztere ist Euer Hund etwas jung.

In jedem Fall - und das wird in einer Uniklinik sicherlich untersucht - sollte man die abgezogene Flüssigkeit untersuchen. Anhand des Befundes wird man schon etwas schlauer in Bezug auf die Richtung, in die man weiter schauen sollte.
Sofern Tumorzellen im Erguß nachweisbar sind hängt es davon ab, um welche Art Tumor es sich handelt, sprich wie die Prognose dieser Tumorerkrankung ist.
Sollte man eine andere Ursache ausmachen, kann man dies ursächlich behandeln. Sollte es sich um einen Perikarderguß handeln, dessen Ursache man nicht herausfindet, dann sollte man eine sog. Perikardfensterung machen sprich, in den Herzbeutel wird operativ ein Loch hinein gemacht. Dadurch kanndie Flüssigkeit Lungenfell laufen und die Gefahr einer sog. Perikardtamponade ist gebannt.
Das Letztgenannte ist insofern gefährlich, als der Herzbeutel, der um das Herz herum liegt, durch die zunehmende Flüssigkeitsfüllung das Herz letztlich daran hindert, noch pumpen zu können, da sich das herz aufgrund des Gegendrucks des Perikardergusses nicht mehr füllen kann, was den Tod zur Folge hat.
Also besprecht Euch noch einmal mit den Tierärzten, was manenau gefunden hat.

LG

bobal

bayou001
23.09.2009, 10:47
Hallo bobal,

vielen Dank für deine Antwort. Nur leider kommt sie zwei Tage zu spät. Wir mussten unseren Hund am Montag abend einschläfern lassen.

Am Samstag abend sind wir noch einmal in die Uniklinik gefahren, da der Hund plötzlich auch Wasser im Bauchraum hatte. Im Herzen selbst war "lediglich" ein knapper Liter, dafür waren 3,5 l Flüssigkeit im Bauchraum. Bei der erneuten Punktierung des Herzbeutels wurde zudem festgestellt, das der Herzbeutel sich versteift hat, also nicht mehr dehnungsfähig ist. Laut Klinik könnte nur noch eine komplette Herzbeutelentfernung helfen.

Sämtliche Untersuchungen des punktierten Wassers, Blut, Urin, Gewebe haben keinerlei Anzeichen auf tumoröse Zellen oder Entzündungen bzw. Baktieren ergeben. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Die Antwort hierauf lautet dann: idiopathisch.

Wir haben uns gegen eine Operation entschieden, da zum einen nicht sicher war, ob der Hund die Narkose überhaupt überlebt und zum anderen niemand sicher sagen kann, ob sich nach ein paar Wochen nicht doch noch ein Tumor im Anfangsstadium zeigt. Diese "Tortur" wollten wir unserem Hund nicht antun.

Also: eine Ursache war nicht festzustellen.

Aber trotzdem vielen Dank für deine Antwort.

Bis dahin,
LG

Bayou001

bobal
23.09.2009, 17:48
Hallo bayoo001,

das zu hören, tut mir sehr leid. Ich hatte gehofft, Ihr hättet ein längeres gemeinsames Leben gehabt.

LG

bobal