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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spondeliose bei Labrador-Retriever-Rüde



bobby1960
23.08.2009, 17:02
Hallo,
bei meinem Hund - Bobby, Labrador, Rüde, 8 Jahre, 32 kg, wurde durch Röntgenuntersuchung letzte Woche Spondeliose diagnostiziert.
Seit ca. 3 Wochen verliert er oft, wenn er zuhause liegt Urin bzw. "läuft aus" und merkt es wohl nicht. Der Verdacht auf Nieren- oder Blasenerkrankung hat sich nicht bestätigt. Nach der jetzigen Diagnose wurde mir gesagt, dass dies auch an der Spondeliose liegt. Vor zwei Wochen hat er sich zum ersten Mal beim Spaziergang hingelegt, gejault und ist nicht mehr weitergegangen. Diese Woche ist das leider schon dreimal passiert. Wenn ich ca. 10-15 Minuten gewartet und beruhigt habe, geht es wieder weiter. Er macht aber dann sehr kurze Schritte und krümmt den Rücken. Bei diesen akuten Schmerzschüben bekommt er jetzt starke Schmerzmittel. Die Tierärztin hat mir gesagt, dass Schmerzen nur in den Entzündungsphasen auftreten und das er wieder beschwerdefrei sein wird, wenn die Stelle verknöchert ist. Wann ein neuer Wirbel betroffen sein wird, kann man wohl nicht sagen und ist auch sehr unterschiedlich. Allerdings hat Bobby einige Wirbel weiter auch schon einen kleinen Ansatz.

Kann mir jemand sagen, was ich tun kann um
1. Bobby in den akuten Entzündungsphasen zu helfen,
2. den Verlauf der Spondeliose zu verlangsamen bzw. weitere Entzündungen zu verhindern ?

Ich bin für alle Ideen, alternative Behandlungsmethoden und auch einfach für Umgangstips sehr dankbar. Wir werden dann ausprobieren, was unserem Bobby gut tut bzw. hilft.
Danke und LG

bobal
18.09.2009, 20:44
Hallo Bobby1960,

bei einer Spondylose handelt es sich um eine Erkrankung, die man zu den Verschleißerkrankungen zählt und die im höheren Alter auftreten. Bei der Spondylose kommt es zu knöchernen Anbauten an den Wirbelkörpern, die dazu führen können, daß zwei nebeneinanderliegende, besser gesagt, übereinanderliegende Wirbelkörper miteinander verwachsen. Letzteres führt dann langfristig zu einer Versteifung der Wirbelsäule in diesem Wirbesäulenabschnitt. Das Problem ist, daß diese knöchernen Anbauten auch da entstehen können, wo die Nerven, die aus dem Rückenmark kommen, durch die Löcher der benachbarten Wirbekörper hinaustreten, sodaß eine Verengung dieser Löcher entsteht und damit eine Nervenschädigung erfolgt. Hierfür würde der unkontrollierte Urinverlust sprechen.
beim Menschen - und ich nehme an genauso gut auch beim Hund - kann man diese knöchernen Anbauten an den Nervenaustrittslöchern operativ wieder freilegen. Inwieweit Dein Hund von solchen Einengungen betroffen ist, kann Die Dein TA am Röntgenbild erklären. Die knöchernen Anbauten an anderen Stellen macht man nicht weg, da eine zunehmende Verknöcherung des Wirbelsäulenabschnitts zwar zu einer Einsteifung dieses Bereichs führt, was aber nicht schmerzhaft ist.

Was ich tun würde, ist einmal, mit dem TA klären, ob die sog. Neuroforamen (die Nervenausrittslöcher) betroffen sind und ob es indiziert ist, diese zu operieren.
Dann sollte der Hund Schmerzmittel bekommen im Falle eines akuten Geschehens. Die Medikamente, die man üblicherweise einsetzt, sind gleichzeitig entzündungshemmend.
Und zum guten Schluß sollte man versuchen, die den betroffenen Wirbelsäulenabschnitt betreffende Rückenmuskulatur zu kräftigen, indem man viele, lange Spaziergänge macht. Der Hund sollte hingegen nicht wie verrückt herumtoben oder herumspringen bzw. alles vermeiden, was für den betroffenen Wirbelsäulenabschnitt Erschütterung bedeuten würde.

LG

bobal

Helga
19.09.2009, 09:40
@bobby1960:
lies Dir mal diesen Thread aufmerksam durch: Welches Hundefutter bei Gelenkprobleme etc.? (http://forum.tier-guide.com/thread.php?threadid=3665)

Dann würde ich andenken, mit dem Hund schwimmen zu gehen. Die Bewegung im Wasser ist gut für den Muskelaufbau und schont aber den Bewegungsapparat. Wenn schwimmen in freier Natur nicht so angesagt ist, dann denk mal über eine Therapie mit einem Unterwasserlaufband nach.

In dem verlinkten Thread wurde auch Futter und Chiropraktiker bzw. Osteopath angesprochen. Das würde ich Dir im Interesse Deines Hundes sehr ans Herz legen.