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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erbrechen und Durchfall mit beschwerdefreien Intervallen



Calimero
05.08.2009, 17:15
Ich habe schon im Hundeforum das Thema "Impfschäden" angesprochen. Aaron hat seit der Impfung (7er Impfung) ständig Beschwerden. Die Impfung war am 30. April, das erste Mal Erbrechen erfolgte am 3. Mai. Dazu kam damals noch Durchfall, der mit Antibiotika behandelt wurde (ich schrieb damals darüber). Ein paar Tage ging das gut, dann wieder Durchfall, wieder Antibiotika. Der Kot war daraufhin relativ normal, zwar weich, aber kein echter Durchfall. Test auf Giardien negativ.
In unserem Kärntenurlaub dann wiederholt Erbrechen von Futter (das war Ende Juni/Anfang Juli). Tierarztbesuch, Röntgen, welches keinen Fremdkörper zeigt. Antibiotika- und Antiphlog. Injektion. Diät, welche geholfen hat.
Dann wieder Durchfall.
Nun Blutbild. Die Werte: a-Amylase 585.0 (bis 1650)
Lipase 50,7 (bis 300)
Fructosamine 366 (bis 374)
Cholesterin 6,7 (3.1-10.1)
Triglyceride 0.4 (bis 3.9)
Bilirubin ges. 1.2 (bis 3.4)
AP 30.0 (bis 108)
GLDH 3.9 (bis 6)
g-GT 0.2 (bis 5)
ALT 28.4 (bis 55)
AST 29.0 (bis 25)
CK 113.0 (bis 90)
Gesamteiweiß 78.6 (54-75)
Albumin 44.2 (25-44)
Globuline 34.4 (25-45)
Harnstoff 7.4 (3.3-8.3)
Kreatinin 82.5 (35-106)
Phosphat-anorg. 1.7 (0.7-1.6)
Magnesium 1.1 (0.6-1.3)
Calcium 2.7 (2.3-3.0)
Natrium 148 (140-155)
Kalium 5.4 (3.5-5.1)
Na-/K-Quot. -
Eisen 36.5 (19.7-30.4

Blutbild:
Erythoz. 7.97 (5.5-8.5)
Hämat. 0.56 (0.44-0.52)
Hämoglobin 186 (150-190)
Leukoz. 12.6 (6.0-12.0)
Segmentk. 76 % (55-75)
Lymph. 16% (13-30)
Monozyten 5% (0-4)
Eosinoph. 3% (0-6)
Basoph. 0% (0)
Stabk. 0% (0-4)
Hypochromasie neg.
Anisozyt. neg
Thrombozyten 251 (150-500)

Diff.BB
Segmentk. 9.& (3.0-9.0)
Lymphoz.2.0 (1-3.6)
Monoz. 0.6 (0.04-0.5)
Eosinoph. 0.4 (0.04-0.6)
Basoph. 0.0
Stabk. 0.0

Folsäure 13.5 (3.4 -10.0)

Das heißt...Folsäure ist deutlich erhöht. Wir haben nun von RC das Diätfutter Digestive Low Fat erhalten, dazu Kreon. Der Kot ist nun in Ordnung, doch gerade vorhin hat Aaron dreimal hintereinander Schleim erbrochen (Futter hat er zu Mittag erhalten, um ca 11 Uhr, erbrochen hat er um ca 17 Uhr).
Verträgt er das Futter nicht? (bisher hat er es vertragen) Kann es eine Nebenwirkung von Kreon sein?
Lt. TA besteht der Verdacht auf Schwäche der Bauchspeicheldrüse, die Kotprobe soll aber erst in 14 Tagen stattfinden. (ob es nur eine Dysbakterie ist, oder EPI)

Was soll ich nun machen? Weiter füttern und hoffen, dass alles in Ordnung kommt? Wir haben schon so viel Geld beim Tierarzt gelassen, herausgekommen ist bis jetzt nichts, Aaron hat immer wieder Beschwerden und wir leiden mit ihm. Er ist ja erst 1 1/2 Jahre alt, meiner Meinung nach viel zu jung für ernsthafte Erkrankungen. Ich bin schon so ratlos!

Gibt es Hunde, die ganz einfach immer wieder erbrechen oder Durchfall haben? Was kann denn die Ursache sein?

Calimero
12.08.2009, 14:15
So, die Bauchspeicheldrüsenwerte sind völlig in Ordnung. Jetzt bleibt nur mehr sowas wie eine chronische Magen-Darmentzündung (samt Colitis). Mein Mann brachte gestern einen guten Vergleich...Morbus Crohn. Ob es sowas bei Hunden auch gibt? Schleim am Kot, kein Blut. Manchmal Erbrechen (mit oder ohne Futter), manchmal (nach dem Schleim am Kot) Durchfall.
Jetzt gibt es für längere Zeit Pute/Huhn mit Reis, eventuell Karotte oder Frischkäse. Sonst nichts. Für die nächsten Wochen. Dazu jetzt jeden 2. Tag 1/4 Tablette Prednisol.

bobal
13.08.2009, 21:00
Hallo Brigitte,

ich bin schon überrascht. Inzwischen hat Deine TÄ alle möglichen Dünn- und Dickdarmentzündungen benannt, aber abgeklärt ist nichts. Aaron wird mal auf das eine, dann auf das nächste behandelt, ohne abzuwarten, ob es etwas nutzt.
Warum der Arme jetzt auch noch Kortison bekommt, ist mir schleierhaft, denn einen Crohn hat man nicht einmal nachgewiesen.
Sicher ist, wenn Aaron das längere Zeit ohner Magenschutz bekommt, hat er nicht nur Durchfall, sondern auch Erbrechen, sowie Magenschmerzen.

Deine angesprochene Diät ist schon sinnvoll, allerdings nur dann, wenn er die Diät über längere Zeit macht (3-4 Wochen). Sonst weißt Du nicht, ob die Nahrungsumstellung - wobei die Ernährung m.E. Auslöser des Problems ist - etwas bringt.
LG

bobal

Calimero
14.08.2009, 06:38
Hallo liebe Bobal,
ja, man testet hin und her (mittlerweile zwei,bzw. vier verschiedene Tierärzte). Bzw. man probiert aus, ob Medikamente und Diät etwas nützt. Die eine Tierärztin meinte, medizinisch testen können man viel und Unsummen von Geld dabei ausgeben.
Wirklich bringen würde nur eine Endoskopie samt Biopsie von Magen und Darm etwas. Das aber ist sicher das Letzte, da es ja relativ belastend ist. Außerdem weiß man dann zwar unter Umständen, dass es eine allergische Reaktion ist, worauf der Hund allergisch ist, weiß man dann aber noch immer nicht. Das heißt, man fängt quasi von vorne an, auszutesten.
Durch die Untersuchungen kann man immer nur ausschließen, hat aber keinen definitiven Befund. Anscheinend ist das bei Tieren anders als bei Menschen. Kotprobe wär das Nächste (so die Diät nicht wirkt), auch da kann man Dieses und Jenes austesten. Ob's was bringt? Wieder nur ein kleines Puzzleteilchen mehr....
Ich probiere es jetzt mit längerfristiger Diät, samt Ingwergabe. Und diese Prednisontabletten, die ja gegen Darmentzündungen sind (und eine Entzündung, egal, aus welchem Grund, hat er sicher).

LG
Brigitte

bobal
14.08.2009, 12:39
Hallo Brigitte,

Prednison ist, wie Du weißt, Kortison, und das ist auf längere Sicht nicht so unproblematisch.
Wenn Aaron es für längere Zeit bekommen soll, würde ich - wie gesagt - einen Magenschutz - hinzugeben(wobei der Magen nur ein Organ von vielen ist, welches unter langfristiger Kortisontherapie angegriffen wirf). Am besten wäre, es würde so lang wie nötig, aber so kurz wie möglich gegeben.

Ich wünsche Aaron, daß die Geschichte langsam zum Stillstand kommt. Und bleib erst einmal bei der Diät, mit zu Beginn so wenig Zutaten oder Zugaben, wie möglich.

Ach noch etwas, eine Magen- und Darmspiegelung sind nicht ohne Narkose möglich, aber das ist auch schon das einzige Problem. Und die Narkose ist meist für den Tierhalter schlimmer, als für den Hund. Dank einer Magenspiegelung, die ich veranlasst habe, weiß ich heute, was meinem Rüden fehlt und kann ihn adäquat behandeln. Er hatte die Narkose abends bereits vergessen und seither geht es ihm gut.

LG

bobal

Calimero
09.09.2009, 13:04
So, neue Nachrichten...
nachdem wir letzten Samstag auf Urlaub gefahren sind und Aaron bereits am gleichen Tag, am Nachmittag, Schleim erbrochen hat, dann in der Nacht schleimige Häufchen absetzte (im Zimmer...), der Zustand nur unwesentlich nach Gabe von Tannalbin sich verbesserte, vorgestern und gestern wieder Erbrechen von Schleim (kein Futter!) und Durchfall/schleimiger Kot, blutiger Schleim einsetzte, sind wir gestern in der Früh sofort nach Hause gefahren. Waren sofort beim Tierarzt.
Gestern noch haben wir begonnen, Royal Canin hypoallergenic zu füttern, dazu Metronidazol und Salazopyrin.
Heute in der Früh ging es Aaron sehr gut, der Kot heute war absolut in Ordnung. Kein Durchfall mehr, kein Erbrechen!
Aaron dürfte ja "IBD" haben, ich bin aber überrascht, dass die Medikamente (war gestern am Abend nur einmal Salazopyrin!) so rasch wirkt!
Nach den letzten Tagen und Nächten....eine Wohltat!

bobal
09.09.2009, 19:05
Hallo Brigitte,

ich verstehe zwar nicht, unter welchem Gesichtspunkt Aaron jetzt mit dieser Medikation behandelt wird (Metronidazol setzt man bei Befall des Dünndarms mit z.B. Giardien ein, Salazosulfapyridine bei Dickdarmerkrankungen resp. -entzündungen wie z.B. auch der IBD(wobei unter diesem Oberbegriff "entzündliche" Dünn- wie Dickdarmerkrankungen zusammengefasst sind)), aber das muß ja auch nicht sein.


Ich wünsche Aaron, daß man ihm endlich einmal sinnvoll bzw. ursächlich hilft. Möglicherweise hat er ja Glück und es wird langfristig besser. Hierzulande sagt man "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben", sprich, daß es Aaron nach Einnahme einer Tablette besser geht ist zwar schön, aber sicher nicht auf die einmalige Gabe zurückzuführen. Es braucht einen Spiegel, den Aaron erst aufbauen muß.

Wichtig über Salazosulfapyridine zu wissen ist, daß diese ausreichend lange, teilweise über Monate, gegeben werden müssen, sofern keine Nebenwirkungen, wie Allergien, Blutbildveränderungen etc. auftreten.

LG

bobal

Calimero
10.09.2009, 07:37
Hallo liebe Bobal,
es gäbe nur mehr eine Untersuchung und die wäre die Endoskopie. Da sieht man dann zwar, welche Art der IBD ist (oder Ähnliches), weiß aber dann noch immer nicht, auf was der Hund z.B. allergisch ist.
Die Behandlung ist im Grunde genommen bei fast allen Arten die gleiche, nämlich Antibiotika, Sulfasalazin oder im Bedarfsfall Kortison. Daneben eine Ausschlussdiät oder eine Diät (wie sie Aaron zur Zeit erhält) mit hydrolisierten Proteinen.
Mir hat das der eine Tierarzt so erklärt, dass man bei der Endoskopie zwar die IBD definitiv feststellen könne, was für Futter aber für die Erkrankung verantwortlich sei, das wisse man trotz Endoskopie und Biopsie noch immer nicht. Also wieder nur ausprobieren.
Ich nehme an, auch Ausprobieren der verschiedenen Medikamente, da man nicht weiß, wie der individuelle Hund darauf anspricht. Der eine braucht Kortison, beim anderen geht es auch ohne.
Standard ist Sulfasalazin (Salazopyrin hier in Österreich) und gegebenenfalls Antibiotika.
Ich habe jetzt eh gesagt, dass ich möchte, dass Aaron längerfristig Salazopyrin erhält, damit sich die Darmzotten wieder erholen. Die Diät mit hydrolisiertem Futter müssen wir ganz einfach ausprobieren, da kann man erst nach 8 Wochen sagen, ob's das war oder nicht. Einem Hund hilft es, beim nächsten muss man es mit etwas Anderem versuchen.
Ich habe in meiner Verzweiflung ja schon mit einer Spezialistin der Veterinärmed. Uni in Wien telefoniert, hatte Glück, da sie auch so einen Hund selbst hat. Eine Hündin, die jetzt 5 Jahre alt ist und der es wieder gut geht. Diese Hündin hätte von den Vorbesitzern im Alter von 2 Jahren eingeschläfert werden sollen, die Ärztin hat das nicht getan, hat den Hund selbst zu sich genommen. Mittels eben jenes Futters, welches Aaron jetzt auch bekommt, hat sie die Hündin wieder hinbekommen, sie ist jetzt 5 Jahre alt. Sie hat sie auch nicht endoskopieren lassen, auch ausprobiert.

LG
Brigitte

bobal
10.09.2009, 18:28
Hallo Brigitte,

ich wünsche Aaron, daß es klappt.
Aber noch mal zur Erinerung. Man sollte regelmäßig das Blutbild kontrollieren etc. Das wird der TA Dir gesagt haben, denn auch Salazosulfapyridine sind nicht ohne.

LG

Bobal

Calimero
11.09.2009, 12:50
Liebe Bobal, danke für die lieben Wünsche!

Ich habe unlängst etwas im Internet gefunden (lese ja ständig über IBD usw. nach), welches gerade in unserem Fall sehr interessant ist:

http://books.google.at/books?id=8Y0YhIH94u4C&pg=PA224&lpg=PA224&dq=chronisch+entz#v=onepage&q=&f=false

Da geht es zwar zuerst um Katzen, aber dann heißt es:

"Darüber hinaus konnten wir in den letzten fünf bis zehn Jahren einen Anstieg an entzündlichen Darmerkrankungen bei Hunden feststellen, die vorher noch nicht existent waren."

Das ist ja genau das, was auf Aaron zutrifft! Bei ihm war der erste, echte Schub die 7er Auffrischungsimpfung. (genau 3 Tage danach) Das heißt, 7 (!) Vakzine in einer einzigen Impfung!
Ich habe heute nochmals mit unserem Tierarzt darüber gesprochen, er meinte, es wären wahrscheinlich nicht die 7 Vakzine, aber möglicherweise irgend ein Inhaltsstoff (Konservierungsmittel oder so), worauf er reagiert hätte.

Ich kann das nicht sagen, kann mir aber vorstellen, dass so viele Vakzine auf einmal gegeben, das Immunsystem enorm belasten. Der Körper muss sich doch da auf so unterschiedliche Erkrankungen einstellen und wehren.
Ob DAS gut sein kann? Ich denke, das ist nicht einmal beim Menschen gut.
Wenn da irgendeine Schwäche beim Immunsystem besteht, bricht das doch zusammen, oder ?

Ich meine, da müsste man doch eine Studie in Auftrag geben, die da Klarheit bringt.

LG
Brigitte

bobal
11.09.2009, 14:29
Liebe Brigitte,

ich hab mir die Seite Deines Links einmal durchgelesen. Einiges von dem, was da steht, ist Quatsch.
Selbstredend rufen Impfungen Reaktionen im Körper hervor, das ist das, was man will. Man spritzt keine Antikörper. Vielmehr werden mit Lebend- oder Todimpfstoffen die Reaktionen hervorgerufen, die den Organismus dazu bringen, Antikörper zu produzieren. Und das kann sich ähnlich darstellen, wie eine Infektionen mit dem eigentlichen Erreger, sprich, wenn man gegen Grippeviren impft, kann das eine Grippe hervorrufen. Das Ausmaß der Reaktion hängt im wesentlichen vom Individuum ab. Und in seltenen Fällen kann es auch mal zu Todesfällen kommen. Aber, wie das in der Medizin so ist, man wägt Risiko gegen Nutzen ab. Wenn man Kinder z.B. nicht gegen Masern impft oder Hunde gegen Tollwut, ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Individuen mit eben den Erregern infizieren mit all den typischen Komplikationen bis hin zum Tod) größer, als die Wahrscheinlichkeit, sich im Rahmen einer Impfung schwerwiegende Komplikationen einzuhandeln.
Ansonsten wären derartige Impfungen weder beim Menschen noch bei Tieren zugelassen. Selbst die Kombination von Impfstoffen wird erprobt. Wenn also Kombinationsimpfstoffe vorliegen, sind die auf getestet worden res. im Vorfeld wurden Studien gemacht.

Kurz und gut, mal vorausgesetzt, Aaron gehört zu empfindlichen Hunden dann sollte man sich allenfalls überlegen, ob man die erforderlichen Impfungen auf einmal gibt oder in verschiedenen Sitzungen, aber generell impfen sollte man.

LG

bobal