Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flatulenzen/Blähungen
Hallo!
vorerst mal die Anamnese: meinem Rüden (Mischling, kastriert, 10 Jahre, Schulterhöhe ca. 50 cm, 50 kg) wurde letztes Jahr eine Prostatazyste entfernt. 10 Wochen danach musste er wg. einer Magendrehung notoperiert werden. (Habe zwischenzeitig durch Gespräche mit anderen Hundebesitzern den Verdacht, dass das Risiko einer Magendrehung dr eine Prostataresektion steigt. Gibt es dazu schon Untersuchungen?)
Gott sei Dank, hat mein Hund beide Operationen gut überstanden :)
Die Zyste konnte vollständig entfernt werden, der Magen wurde an der Bauchwand fixiert. Auf Anraten meines TA bekommt er seither tgl Vasotop (5mg).
In letzter Zeit fällt mir aber auf, dass er - wie vor der Magendrehung - vermehrt Gras frisst und ausserdem an Blähungen leidet (nehme an, das ist der Grund für die vermehrte Grasaufnahme da er sich danach meist innerhalb weniger Minuten übergibt)
Was kann ich tun um die Blähungen zu reduzieren und das Risiko einer erneuten Magendrehung zu minimieren? (Die Nähte bei der Gastropexie können sich meines Wissens nach auch wieder lösen?)
Sein Futternapf steht erhöht, seit der OP bekommt er sein Futter auf zwei mal aufgeteilt, oft auch eingeweicht (bekommt nur hochwertiges Trockenfutter). Kein toben nach dem Fressen ist selbstverständlich..
Vorab herzlichen Dank für Ihren Rat
maria
Mag.Priesner
15.06.2009, 07:49
Hallo
Was für ein Trockenfutter? Hochwertig ist vielleicht nicht genug. Meist ist es eine Unverträglichkeit auf schwein oder Rind, daher würde ich mal Diät versuchen mit Trockenfutter vom TA und 100% sortenrein mit Lamm oder Hirsch oder so. Bei den Futtermitteln im geschäft muß nicht 100% das drin sein was drauf steht.
mfg
Martina Priesner
Eine Deklaration auf dem Futtersack oder auch der Futterdose ist verpflichtend und schreibt das Gesetz so vor. Würde ein Hersteller nicht wirklich das angeben, was im Futter drinnen ist, so hätte er massive Probleme und zwar ganz massive.... :)
Leider bekommt man bei vielen TAs nicht wirklich hochwertiges Futter, denn RC, Hills und Konsorten sind alles andere als hochwertig.
Wenn ein Hund vom Futter Blähungen und Flatulenzen hat, dann ist es meist vom Getreide im Futter, nämlich von zuviel Getreide. Steht nämlich an den ersten Stellen einer Futterzusammensetzung Getreide, dann ist das Futter eher für ein Pferd gedacht, als für einen Hund.
Mag.Priesner
16.06.2009, 08:01
Hallo Helga
Ich weiß nicht wo Sie zuhause sind, aber zB wenn in Ö auf einer Dose kaninchen steht, braucht nur 4% Kaninchen sein und der Rest "Fleisch+Nebenerzeugnisse". Raten Sie mal was das ist? Rind+Schwein
Und Sie sind im Unrecht mit dem Getreide. Allergietest ergeben zum Großteil Schwein und Rind als Allergiequelle.
Ich gebe Ihnen Recht, dass oft zuviel drin ist, aber Kh quellen braucht auch ein Hund. Und Royal Canine Hills Eukanuba verdanken wir trotzdem den größen Anteil an der Forschung zum Thema Ernährung bei hund und Katze, die anderen kochen nur nach und verwenden deren Ergebnisse.
mfg
Martina Priesner
Vorweg... ich bin in Wien zuhause und ich hatte mal einen Handel mit Zierfischfutter und daher bin ich, was die Ernährung von Haustieren angeht, immer gut informiert!
Man muss Zusammensetzungen auch lesen können. Was Sie mit den 4% Angaben meinen, das bezieht sich nämlich wirklich auf die mistigen Dosen von Ch...i, Pe.....ee und Co. Vielleicht lesen Sie mal die Zusammensetzung einer Vivaldi-Dose oder von Terra Canis, Herrmanns, Grau und ähnlichen durch. Das war jetzt mal das Nassfutter. Bei Trockenfutter ist es wieder etwas anders gelagert, aber die Zusammensetzung ist auch hier eine verpflichtende Angabe.
Wenn 4% z.B. Kaninchen angegeben sind, dann sind 4% vom Kaninchen drinnen, der "Rest" (meist der überwiegende Teil) des tierischen Anteils des Futters (ich sag jetzt ganz bestimmt nicht Fleischanteil) darf hier aus anderen tierischen Quellen sein. Wenn ich schon lese 4% Kaninchen stellts mir die Haare auf, denn wenn nur das ganze Tier angegeben ist, dann darf da alles vom Kaninchen drinnen sein, wie Fell, Krallen, Magen, Gedärme usw. Also alles, was z.B. für den menschlichen Verzehr nicht geeignet ist.
Zu Fertigfutter empfehle ich mal die Lektüre des Buches "Katzen würden Mäuse kaufen" aus dem Schwarzbuch Verlag und die Seite www.hundundfutter.de !
Der Hund ist ein Fleischfresser und sein Kohlehydratbedarf weicht sehr von dem des Menschen ab. Man kann da nicht vergleichen. Wenn also ein Futter an den ersten Stellen Getreidesorten angibt, dann ist es für den Hund nicht gut und schon gar nicht empfehlenswert. Der Hund braucht Fleisch als Hauptbestandteil seiner Nahrung.
Die Verdauung des Hundes ist auch darauf ausgelegt, weil er einen recht kurzen Darm hat, im Vergleich zum Pflanzenfresser. Bekommt nun ein Fleischfresser zum Großteil pflanzliches Futter, so wird ihm das im Magen liegen, der Darm ist zu kurz, um es zu verwerten und deshalb entstehen die Flatulenzen.
Ja und was brauch ich großartig forschen zum Hundefutter, das sagt einem doch der Hausverstand, was ein Hund als Futter bekommen soll, denn er ist immer noch ein Karnivor. Was haben dann Weizen und Mais in einem Hundefutter verloren, die ja die Hauptallergene bei Hunden sind, nicht Rind und Schwein.
Sie können mir gerne Zusammensetzungen von Ihren propagierten Futtersorten posten, ich werde gerne darauf eingehen. Auch Melida wird mich unterstützen, da auch sie in Sachen Ernährung sehr informiert ist. Vielleicht noch besser als ich.
Hallo Helga,
würdest Du Dich mit Futter und dessen Zusamenhängen auskennen müßtest Du wissen, daß aufgrund von EU Richtlinien, denen alle EU Länder unterworfen sind, in Hundefutter nur das an tierischen Erzeugnissen verarbeitet werden darf, was für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Man findet also weder Krallen oder Federn oder Fell im Hundefutter!
Zum zweiten würdest Du, wenn Du Ahnung von Nährstoffen hättest, nicht die Seite "hund und futter" empfehlen. Auf dieser Seite strotzt es nur so von Fehlern (und ich weiß wovon ich rede, da ich die Zusatzbezeichnung "Ernährungsmedizin" habe)!
LG
bobal
Calimero
19.06.2009, 08:59
Mich würde Prinzipielles interessieren...
es wird immer wieder propagiert, dass der Hund zu 2/3 Getreidekost/Reis/Erdäpfel erhält. Und 1/3 Fleischanteil dazu.
Sind nun Hunde eher vorwiegend Karnivore, dann wäre diese Regelung ja verkehrt. Oder gehören Hunde zu den Omnivoren, dann wäre der Getreideanteil möglicherweise korrekt?
Naturgemäß ist es so, dass der Ahne der Hunde, der Wolf, eher Fleischfresser war. Der pflanzliche Magenanteil wird sich wohl in Grenzen gehalten haben.
Wie weit hat sich der Hund nun schon von seinen Wolfsahnen entfernt, dass ein so hoher Getreide/Reis- Anteil seiner Ernährung gerechtfertigt ist?
Wie sehr schadet vermehrte Fleischkost? (Nieren usw.)
Calimero
19.06.2009, 09:05
Noch zu Maria...
Aaron hatte als ganz kleiner Welpe, als wir ihn abholten, auch Blähungen. Er bekam damals Dosenfutter (für Welpen) und Welpentrockenfutter. Bei uns zu Hause verging das recht rasch, seit ich selbst koche, glänzt sein Fell. Die Magen- oder Darmprobleme hat er nur, wenn er etwas Außertourliches gefressen hat (z.B. Froschlatexaugen oder Steckerl oder so, oder er hat sonstwas erwischt, was er nicht sollte....).
Probiere einmal, selbst zu kochen, nur Reis mit Henderl und Karotte. Dann nach und nach anderes Futter dazu. Vielleicht verträgt er das Trockenfutter nicht?
LG
Brigitte
Hallo Brigitte,
was die Futterzusammensetzung anbelangt, kommt es darauf an, ob es sich um Welpen, erwachsene Hunde, schwangere Hündinnen etc. handelt.
Orientierend kann man sagen:
ein erwachsener Hund sollte 35-45% eiweißreiche Futtermittel, sprich Fleisch, 45-55% Getreideprodukte, sprich Nudeln, Haferflocken etc., 5% Rohfaser (Gemüse, Kleie) und 5% Öl/Fett (Distelöl, Olivenöl, Leinöl, Schweineschmalz etc.) bekommen. Zusätzlich sollte das so zusammengestellte Futter mit Vitaminen und Mineralien angereichert werden, wobei man bei erwachsenen Hunden 0,5 g/kg KM/Tag eines Vitamin/Mineraliengemisches zusetzen sollte.
LG
bobal
Hallo Maria,
ich habe noch nie davon gehört, daß es bei Mensch oder Hund durch eine Prostataresektion zu einer Magendrehung gekommen sei. Warum auch..
Nach einer Gastropexie (annähen des Magens an die Bauchwand) ist das Rezidivrisiko, welches ohne Gastropexie bei 80% liegt, auf 3-4 % reduziert. Sicherlich können sich Nähte lösen, aber das geschieht erstens selten und zum zweiten verklebt der Magen nach dem Annähen von allein mit der Bauchwand.
Gras fressen viele Hunde aus den unterschiedlichsten, letztlich nicht geklärten Gründen. Meine früheren Hunde haben gerne Gras gefressen, wenn ihnen unwohl war, um anschließend zu erbrechen, meine beiden jetzigen Hunde fressen Gras wie Ziegen oder Schafe so gern (ich vermute, weil die jungen Grastriebe süß sind), ohne daß sie erbrechen.
Blähungen haben mannigfaltige Gründe. Es kann mit dem Futter zusammenhängen, weshalb ich eine Futterumstellung ausprobieren würde. Der Hund sollte häufiger am Tag gefüttert werden, es sollten keine zu großen Brocken gefüttert werden, der Hund sollte nicht schlingen usw. In jedem fall sind Blähungen eine Ursache, die tierärztlich abgeklärt werden sollten, zumal angesichts der Vorgeschichte Deines Hundes, da man ein Rezidiv nicht hundertprozentig verhindern kann.
LG
bobal
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