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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Colitis?



Calimero
31.05.2009, 17:52
Aaron hatte schon längere Zeit weicheren Stuhl, vor zwei Wochen war dann der Stuhl mit Schleim überzogen. Dann kam noch Durchfall dazu, allerdings nur zu den normalen Zeiten (also nicht mehr als üblich).
Freitag vorvoriger Woche war ich mit ihm beim TA, Aaron bekam Salazopyrin und Metronidazol verordnet. Bis vergangenen Donnerstag. In der Zeit der Medikamenteneinnahme war der Stuhl völlig in Ordnung. Seit gestern ist wieder alles beim alten. Heute Schleim über den Stuhl und auch noch, beim zweiten Mal, Durchfall.
Haben wir zu früh mit den Medikamenten aufgehört?
Mir wurde gesagt, Diät wäre nicht erforderlich, da es ja den Dickdarm beträfe.
Sonst ist er recht munter, das ständige Gejammere (wir vermuten, dass es irgendwo läufige Hündinnen sind, Aaron ist ja nicht kastriert) hat sich auch gelegt. Einen kranken Eindruck macht er nicht, außer, dass er nicht viel frißt. (normalerweise hat er nie genug bekommen können) Aber das kann ja auch auf den Sexualtrieb zurückzuführen sein.
Untersucht wurde bisher nichts, wir waren vergangene Woche nicht zu Hause (Urlaub). Jetzt, zu Pfingsten, hat auch kein TA Ordination. Sollte es nicht besser werden, werde ich eh nächste Woche wieder bei unserem TA vorsprechen.
Aber....woher kommt eine Colitis, bzw. was macht man dagegen? Hilft Diät oder ist sie unnötig? (nicht, dass ich jetzt munter weiterfüttere und dann ist das verkehrt)

Vielen Dank und liebe Grüße

Brigitte

Mag.Priesner
01.06.2009, 13:10
Hallo

Ich gehe mal davon aus, dass Sie von einem Rüden sprechen? wie alt?
wie lange die Ab? wurde auf Giardien getestet? bitte mehr Infos

Bei Colitis wirkt Diät sehr gut oder vielleicht bekommt er auch eine Futtermittelunverträglichkeit?

lG
Martina Priesner

Calimero
01.06.2009, 16:19
Liebe Frau Mag. Priesner,

ja, Aaron ist ein Rüde, 16 Monate alt. Ein kleiner Welsh Terrier.
Bisher wurde auf noch gar nichts getestet. Zunächst einmal nur Medikamente verschrieben. Die haben auch zunächst sehr gut geholfen, am Tag der letzten Einnahme hatte er aber am Abend wieder Durchfall.
Er hat auch nicht ständig Durchfall, nur zu den normalen Zeiten, wo er immer Häufchen macht, ist der Stuhl sehr, sehr weich, bzw. fast flüssig. Das heißt, zunächst weich, dann muss er noch einmal und dann ist es flüssig. Dann aber hat er keinen Durchfall mehr, also keine erhöhte Stuhlfrequenz.
Gibt es bei Hunden auch einen Reizdarm?
Ich hatte bei Aaron auch zuweilen das Problem, dass ich manchmal ewig lang herumlaufen musste, bis er sich endlich dazu bequemte, ein Häufchen zu machen. Meistens war das am Abend.
Dann wiederum gab es Zeiten, wo er dreimal am Tag musste.
Aaron bekommt Selbstgekochtes. Zuerst hatte ich die Korngold Hundeflocken in Verdacht, vor allem, da er sein "Frühstücksmüsli" mit Banane und Flocken nicht mehr fressen wollte.
Mittags und Abends hat ihm das Fleisch mit Gemüse und Reis oder Kartoffel oder Nudeln jedoch immer geschmeckt. Er hat es auch immer gut vertragen.

Was ich gestehen muss...seit einiger Zeit bekommt Aaron auch Kleinigkeiten (wirklich nur Kostproben) von uns vom Tisch. Also Butterbrot oder Käse oder Honigbrot oder so. Ich habe schon das Schwarzbrot in Verdacht, aber das ist so wenig, dass ich fast gar nicht daran glauben kann.

Liebe Grüße

Brigitte

Mag.Priesner
01.06.2009, 16:48
Hallo

Zuerst ganz wichtig: Giardien testen lassen. Sie können im Internet darüber nachlesen. Metronisdazol wäre zwar richtig, aber man muss es 2 Wo geben.
Durchfall ist auch ein weicher Stuhl ohne erhöhte Frequenz.

Und dann, bitte seien Sie mir nicht böse, aber bei dem Mist den Ihr Hund zu fressen bekommt, wundert mich gar nix. Wo in der Natur bekommen Fleischfresser Bananen, Brote,Butter, Honig...........????
Was soll ich da noch sagen.? Hunde sollen auch nicht zuviel Abwechslung haben. Sie sind (bzw ihr Darm ) ist auf eintönige Kost eingestellt.

Vielleicht machen Sie sich gerade einen Futtermittelallergiker.

Unter "Barfen" finden Sie im Internet wie es richtig geht, aber bitte geben Sie ihm Trockenfutter vom TA bis er wieder Ok ist.



mfg
Martina Priesner

Calimero
01.06.2009, 17:31
Zuerst einmal vielen Dank für Ihre rasche Antwort! :-)

Naja, Aaron bekommt nicht hauptsächlich Brot oder Butter zu fressen.
Gebarft wird er nicht, aber ich orientiere mich an den Barfern. Ok, Getreideprodukte (die, die Hunde fressen dürfen, also Reis, Kartoffeln, selten Nudeln, Hundeflocken) bekommt er schon, man sollte ja 2/3 von diesem geben und 1/3 Fleisch, bzw. Gemüse.
So genau halte ich mich nicht daran, es darf normalerweise schon etwas mehr Fleisch sein. Rind, Hendl, Pute, Lamm. Auch Innereien. Dazu immer Karotten, eventuell noch Petersilie, Zeller, Spinat, Mangold, diverse Kräuter, Zucchini. Hie und da (das ist etwas, was Aaron möglicherweise nicht so toll verträgt) Leinöl,Maiskeimöl oder Distelöl. Als Calziumzusatz gemahlene Eischale. Und Hokamix, jeden Tag ein Löfferl.
Aaron hat auch immer Obst bekommen, Apfel oder Banane, auch sonstiges Obst hat er gern gefressen.
Sein Fell glänzt ganz super, er sieht auch sonst prächtigst aus. Ich habe bereits mehrmals unsere TA gefragt, ob es ihm an irgendwas mangeln könnte, sie meinte, bei meiner Ernährung für Aaron würde sie auch gern bei mir essen. ;-))

Auf Giardien wurde er noch nicht getestet.
Diese Naschhäppchen, die er vom Tisch erhält (in der Hundeschule bekommt er auch Würstel), werden wir jetzt einmal wieder weglassen. Es waren zwar stets nur winzigste Bissen, aber möglicherweise verträgt er auch die nicht.
Zum Thema Trockenfutter...gerade dieses habe ich in Verdacht, "verdächtig" zu sein. Ich habe hie und da Trockenfutter gegeben (weil es ja soooo gesund sein soll), auch aus dem Grund, weil man im Urlaub nicht überall Kochen kann.
Aber wie gesagt..es dürfte "verdächtig" sein, unter Umständen den Durchfall ausgelöst zu haben.
Denn ich füttere nun schon ein Jahr lang das Selbstgekochte (da Aaron das Dosen- und Trockenfutter als Welpe nicht gut vertrug) und das hat er bisher immer gut vertragen.

Wie gesagt.....ich barfe nicht, da ich hinsichtlich Bakterien/Salmonellen usw. doch recht skeptisch bin. Speziell bei Huhn oder so. Rind gibt es eh oft nicht so ganz durchgekocht.
Außerdem wird ja vor dem Barfen immer wegen der Zusammensetzung (zuviel Fleisch, zuviel Innereien) der Rationen gewarnt.

Noch eine Frage hätte ich hinsichtlich Giardien...müsste da nicht Blut im Stuhl sein?

LG
Brigitte

Helga
01.06.2009, 21:38
Ich finde es eigentlich unverantwortlich, wenn ein Hund so lange mit Durchfall kämpft, keine Tests zu machen und nur Medikamente zu geben. Auf Giardien hätte ich auch getippt, die können oft hartnäckig sein.

Und noch zum Barfen (ich füttere allerdings roh *gg* ) www.barfers.de
2/3 Kohlehydrate und 1/3 Fleisch und Gemüse ist ein wenig verkehrt. Wenn man mit Getreide füttert, dann 1/3 Fleisch, 1/3 Gemüse und 1/3 Kohlehydrate/Getreide. Wobei der Durchfall auch eine Getreideallergie sein kann.

Wenn man das Fleisch noch dazu kocht, dann sind die wertvollen Inhaltsstoffe für den Hund rausgekocht worden und es ist für ihn schwerer verdaulich. Bitte nicht vom Magen des Menschen auf den Hund schließen. Hin und wieder was Gekochtes schadet ganz und gar nicht, aber nur gekocht, das ist nichts.

Gemüse sollte püriert werden, wirklich fein püriert, damit der Hund es auch verwerten kann. Banane und Apfel gibts hier auch mal in den Gemüsegatsch reingemixt.

Ganz hilfreich könnte aber auch die Moro'sche Karottensuppe sein. Man kocht 500g Karotten in 1 Liter Wasser gut eine Stunde lang, also so richtig schön weich kochen die Karotten und püriert das dann und mischt es unters Futter. Manche Hunde nehmens auch mit ein wenig Hüttenkäse oder einem probiotischen Joghurt vermischt.

Reis ist bei Durchfall kontraproduktiv, da Reis entwässert und dem Durchfallhund mangelt es eh an Flüssigkeit und so wird einer Dehydration noch Vorschub geleistet. Wenn Reis, dann diesen auch mit viel Wasser ganz weich kochen, das ist dann wie Reisschleim. Besser wäre noch Haferschleim, bekommt man auch fertig in der Babyabteilung vom Supermarkt, aber darauf achten, dass da kein Zucker drinnen ist.

Calimero
02.06.2009, 19:30
Haferschleim habe ich gestern gegeben. Dazu Enteroferment zum Aufbau der Darmflora und Heilerde.
Heute war er lt. meinem Mann (ich war nicht da) nur zweimal und das nur ganz wenig. Aber weich war's trotzdem. Sollte es morgen nicht besser sein, bin ich eh wieder bei unserem TA.
Die Kohlehydrate werde ich jetzt etwas einschränken, Gemüse bekommt Aaron eh sehr viel. So viel, dass ich fürchte, dass es sogar zuviel sein könnte. Aber der Fleischanteil beträgt auch recht viel.
2/3 Kohlehydrate geb ich nicht, mehr Fleisch und Gemüse. Jeden Tag auch viel Karotten und Aaron hat für einen Welsh Terrier ein wunderbar braun-schwarzes Fell. (die anderen Welshis sind viel heller, wahrscheinlich macht das bei Aaron die ständige Karottengabe)
Das Gemüse wird immer fein püriert, das Fleisch aber auch dazu. (Ich hab so einen Cutter, da kommt alles rein, das Wasser, wo Gemüse und Fleisch gekocht wurde, auch dazu und alles wird gemixt. Müsste ja dann leicht verdaulich sein?

LG
Brigitte

bobal
02.06.2009, 22:28
Hallo Brigitte,

wie ich Dir bereits sagte - und ich hab extra noch einmal in meinen Veterinärmedizinbüchern nachgeschlagen - ist eine Therapie mit Metronidazol über 6-7 Tage (wie in Deinem Fall) ausreichend, zumal ja ganz offensichtlich nur nach dem (zugegebenermaßen in der Medizin häufiger angewandten) Motto "häufig ist häufig und selten ist selten" behandelt wurde, ohne dass Dein TA seine Verdachtsdiagnose "Giardien" abgesichert hätte.

Giardien, die üblicherweise den Zwölffingerdarm bzw. das obere Jejunum, sprich den Dünndarm besiedeln, machen Durchfall, der auch mal blutig tingiert sein kann, aber nicht muß. (Darum hatte ich mich gefragt, warum Dein TA Dir sagt, Aaron habe eine vom Dickdarm ausgehende Colitis, ihn aber auf Giardien behandelt, egal).

Und ohne mich einmal mehr mit Helga anzulegen, die Barf Befürworterin ist, während ich Barf Gegnerin bin, möchte ich Dir empfehlen, insb. in dieser Situation das Fleisch zu kochen, nicht dass sich Aaron noch weitere Krankheitserreger holt. Abgesehen davon, schadet gekochtes Fleisch - auch auf Dauer - keinesfalls, was viele tausende Hundehalter bestätigen können und es gehen auch keine Nährstoffe oder Enzyme - we immer gesagt wird - verloren, nicht zuletzt, weil Hunde und Menschen - von wenigen, von Geburt an kranken Individuen abgesehen - ihre erforderlichen Enzyme eigenständig produzieren. Und Eiweiß, was der Hund am Fleisch schätzt ;) ;) wird nicht weniger wertvoll, nur weil es gekocht wird. Auch wenn immer wieder zu hören ist, dass Eiweiß durch Kochen denaturiet wird - was richtig ist-, auch Säuren denaturieren Eiweiß undrohes, wie gekochtes Fleisch muss zwangsläufig durch den Magen mi seinem sauren Magensaft.

Ein noch ganz wichtiger Punkt, Du solltest das Fleisch nicht zu klein hacken, da das die Verdaulichkeit tatsächlich verschlechtert.

LG

bobal

Calimero
03.06.2009, 11:32
Wir waren jetzt wieder beim TA, da es zwar kein flüssiger Durchfall ist, ganz ok ist Aaron aber noch nicht.
Sie hat sich alles angehört, alle Symptome usw. und wir haben nochmals für 5 Tage Metronidazol bekommen.
Weiterhin soll ich auch das Enteroferment und die Heilerde geben. Diät ist keine erforderlich.

bobal
03.06.2009, 13:32
Hallo Brigitte,

wenn Aaron ansonsten munter ist, seine üblichen Spaziergänge ohne Probleme absolviert etc. kann man vielleicht noch ein, zwei Tage zuwarten.
Dann aber würde ich meinen Hund - meinethalben von einem anderen TA oder in einer Tierklinik - von oben bis unten untersuchen lassen.
Aaron hatte vor ein paar Monaten die Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt wegen Unrat fressens, dann über einen längeren Zeitraum - wie Du gesagt hattest - breiigen Stuhl, jetzt Durchfall.

Ich würd dem ganzen auf den Grund gehen wollen, vielleicht behandelt man ihn - im übertragenen Sinn - gegen "Läuse" und er hat "Flöhe".

LG

bobal