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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Impfung bei trächtiger Katze



bluemonty
29.04.2009, 09:51
Hallo,

in wenigen Wochen wird ein kleiner Kater bei mir einziehen, dessen Mutter geimpft wurde, als ihre Trächtigigkeit noch nicht bekannt war. Kann diese Tatsache Folgen für die Babies haben und falls ja, auch jetzt noch? Oder hätten sich Folgen der Impfung schon eher bzw. direkt nach der Geburt zeigen müssen? Die sieben Babies sind nun 8 Wochen alt und putzmunter.

Viele Grüße,
bluemonty

Dr.Vogel
29.04.2009, 11:17
Impfungen während der Trächtigkeit haben keinerlei negativen Einfluss auf die Neugeborenen, ganz im Gegenteil, sie bekommen von der Mutter einen besseren Schutz vor Infektionskrankheiten in den ersten Lebenswochen mit.
mfg Dr. Bernd Vogel

bluemonty
29.04.2009, 11:25
Hallo Herr Dr. Vogel,

herzlichen Dank für Ihre beruhigende Antwort, nun freue ich mich noch mehr auf das kleine Kerlchen. :)

Viele Grüße,
bluemonty

Melida
22.06.2009, 09:48
Hallo!
Ich weiß nicht welcher Impfstoff bei dieser Katze verwendet wurde , aber:

Der Impfstoff darf nicht bei trächtigen und laktierenden Hunden, Katzen und
Pferden angewendet werden, da keine entsprechenden Studiendaten zur
Verfügung stehen. Aus der Gebrauchsinformation v. Pfizer Tollwutimpfstoff

4.3 Gegenanzeigen
Nicht bei trächtigen Tieren anwenden.
Die Anwendung während der Laktation wird nicht empfohlen.
Aus der Gebrauchsinformation v. Purevax RCP Katzenseuche und -schnupfen- Impfung.

Die Hersteller sehen das anscheinend anders, von wegen harmlos und besseren Schutz.

bluemonty
22.06.2009, 10:18
Hallo Melida,

dankeschön für deine Antwort. Die Beipackzettel hatte ich natürlich auch schon durchgelesen, daher ja auch meine Besorgnis und Nachfrage hier. Die Hersteller sagen aber, dass eine trächtige Katze nicht geimpft werden soll wegen fehlender Studien über die Folgen einer solchen Impfung, nicht wegen wahrscheinlicher Erkrankungen der Kittens oder Ähnlichem.

Wie dem auch sei: Die fünf Kitten sind gesund geboren worden, inzwischen sind sie vier Monate alt und topfit. Ein kleiner Kater ist vor drei Wochen bei mir eingezogen und macht keinerlei Anzeichen einer Erkrankung, ganz im Gegenteil. ;-) Ich hoffe mal, dass das so bleibt, habe diese "unglückliche" Impfung aber noch im Hinterkopf.

Liebe Grüße,
Birgit

Melida
22.06.2009, 14:28
Original von bluemonty
Die Hersteller sagen aber, dass eine trächtige Katze nicht geimpft werden soll wegen fehlender Studien über die Folgen einer solchen Impfung, nicht wegen wahrscheinlicher Erkrankungen der Kittens oder Ähnlichem.
Liebe Grüße,
Birgit

Warum sollte man eine teure Studie machen? Für einen Umstand der eigentlich eh klar ist.
Gerade in dieser Zeit sollte man mit Medikamenten vorsichtig sein, das gilt auch für Impfungen.
Dort wo es nicht einmal Studien dazu gibt, kann man davon ausgehen, dass es niemand für notwendig erachtet hat.
Warum sollte man gerade in der Trächtigkeit impfen lassen?

Es kann natürlich vorkommen, dass man von der Trächtigkeit nicht gewusst hat und dass man sich dan Sorgen macht ist klar. Aber es ist ja gut gegangen.

Nur, diese Aussage:

Impfungen während der Trächtigkeit haben keinerlei negativen Einfluss auf die Neugeborenen, ganz im Gegenteil, sie bekommen von der Mutter einen besseren Schutz vor Infektionskrankheiten in den ersten Lebenswochen mit.

teilt der Hersteller nicht und ist auch in keiner Studie erwiesen.

Wenn es nämlich so wäre, würds auch im Beipacktext stehen.

Andersrum es ist auch nicht erwiesen, dass es nicht doch Schaden anrichtet.

Dr.Vogel
23.06.2009, 10:21
@ Melida:
Ich muss zugeben, vielleicht etwas zu sehr aus der persönlichen Erfahrung als aus dem Beipackzettelwissen heraus geantwortet zu haben, halte es aber für wenig sinnvoll, einen zukünftigen Katzenbesitzer in seiner Sorge um gesundheitliche Schäden seines heiß ersehnten Haustierzuwachses zu bestärken anstatt zu beruhigen, wenn kein zwingender Grund dazu besteht! Und der liegt in diesem Fall sicherlich nicht vor.

Und ausserdem möchte ich auf die früher nicht selten angewandte Praxis verweisen, trächtige Hündinnen in Zuchten bewusst gegen Parvovirusinfektion zu impfen, um die Jungen besser mit maternalen Antikörpern zu versorgen...

@ Birgit: Ich wünsche Ihnen viel Freude mit einem gesunden Kätzchen :)

mfg Dr. Bernd Vogel

Melida
23.06.2009, 12:16
Original von Dr.Vogel @ Melida: Ich muss zugeben, vielleicht etwas zu sehr aus der persönlichen Erfahrung als aus dem Beipackzettelwissen heraus geantwortet zu haben, halte es aber für wenig sinnvoll, einen zukünftigen Katzenbesitzer in seiner Sorge um gesundheitliche Schäden seines heiß ersehnten Haustierzuwachses zu bestärken anstatt zu beruhigen, wenn kein zwingender Grund dazu besteht! Und der liegt in diesem Fall sicherlich nicht vor.

Ja, ist zu hoffen, dass die Kätzchen gesund bleiben. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man die "rosarote Brille" vorhalten soll.


Und ausserdem möchte ich auf die früher nicht selten angewandte Praxis verweisen, trächtige Hündinnen in Zuchten bewusst gegen Parvovirusinfektion zu impfen, um die Jungen besser mit maternalen Antikörpern zu versorgen...

Ganz sicher auch ohne Studien dazu zu haben.
In dem Fall hat man halt Glück gehabt, wenn nichts passiert ist.
Hat man wenigstens diese Fälle dokumentiert, ob sie gut ausgegangen sind? Oder war man schon zufrieden wenns nicht an Parvo erkrankt sind?
Hat das je wer belegt, dass der Titer dann besser ist?

Ist halt alles relativ man kann ja eine Meinung/Erfahrung haben, die muss ja nicht stimmen- nicht in jedem Fall. Man muss ja kein Risiko eingehen und sollte nach Möglichkeit besser planen.

bluemonty
23.06.2009, 16:25
Hallo,

hm, ich bin jetzt ziemlich verunsichert. Wenn ich hier als Katzenbesitzer eine Frage stelle, so erwarte ich keine rosarote Brille sondern eine ehrliche und kompetente Antwort. Wenn es eine Gefahr für die ungeborenen oder nun auch schon geborenen Katzenwelpen gibt, und sei sie noch so klein, dann hätte ich das gerne gewusst. Es wäre dann noch Zeit gewesen zu überlegen, ob ich dieses Risiko eingehen möchte, zumal mir kurz zuvor zwei Katzen an Lymphosarkomen des Darms unter dramatischen Umständen verstorben sind und ich ziemlich am Boden zerstört war und bin.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, der kleine Kater wohnt seit drei Wochen bei mir, und genau an dem Tag, als das Thema der Impfung hier plötzlich wieder aktiviert wurde, erkrankte das kleine Kerlchen. :-( Ich war am Samstag mit ihm in der Tierklinik, Sonntag ging es ihm ab abends besser, heute geht es ihm wieder schlecht. Er hat keinerlei Appetit, frisst demzufolge nicht, und die Flüssigkeit, die ich ihm vorsichtig einflöße, damit er nicht austrocknet, erbricht er.

Natürlich muss das nichts mit dem unglücklichem Impfgeschehen zu tun haben, aber es bleibt ja im Hinterkopf...

Besorgte Grüße,
Birgit

Dr.Vogel
23.06.2009, 16:54
@ Birgit: Die wie Sie es nennen "unglückliche" Impfung wäre sicherlich kein Grund gewesen, den Kater nicht zu nehmen.
Ich darf Ihnen auch versichern, daß die derzeitige Erkrankung Ihres kleinen Katers mit Sicherheit nichts mit der Impfung seiner trächtigen Mutter zu tun hat, auch wenn mir jetzt sicherlich wieder von einer offensichtlich besser informierten Forumskollegin widersprochen bzw. die rosarote Brille verpasst werden wird...
Ich wünsche Ihnen nochmals, daß der kleine Hausgenosse bald wieder gesund und fit ist!
mfg Dr. Bernd Vogel

PS: bestimmten Forumsmitgliedern gegenüber möchte ich mich jetzt auch nicht mehr für meine Meinung rechtfertigen müssen...

Muggeli
28.05.2010, 10:34
Hallo
wir hatten anfang letztes Jahr ein Chlamydienproblem, auch die Babys blieben leider davon nicht verschont. Der ganze Bestand wurde lange Zeit mit Zithromax behandelt und seit dem haben wir Ruhe.
Damit aber unsere diesjährigen Würfe möglichst viele Antikörper bekommen hat auch unser Tierartz dazu geraten, ca 2 Wochen vor den Geburten die jeweilien Mamas zu impfen.
Ich bin sehr froh dass Dr. Vogel hier seine Theorie bestätigt.
LG Muggeli

bluemonty
28.05.2010, 10:55
Hallo,

ja, man sollte sich wirklich nicht so schnell verunsichern lassen. Ich habe gerade die Benachrichtigung bekommen, dass es noch eine Nachricht auf mein altes Posting gibt, daher möchte ich nur kurz den Stand der Dinge mitteilen:

Klein-Litai ist inzwischen fast 15 Monate alt und es geht ihm sehr gut. Er ist zwar für einen Norweger recht zierlich, wiegt gerade mal 4 Kilo und frisst seit seiner schweren Erkrankung nur noch Trockenfutter, aber daran arbeiten wir noch. Er soll erstmal richtig zu Kräften kommen.

Ich habe ihn damals noch zu einer sehr guten Tierärztin nach Münster gebracht. Dort wurde endlich Blut abgenommen und festgestellt, dass der Kleine eine schwere Infektion hatte. Leider konnte man sie nicht orten. Er bekam zunächst über 14 Tage ein Antibiotikum, damit ging es ihm auch gut. Drei Tage nach dem Absetzen des Mittels ging alles von vorne los. Also nochmal 20 Tage Antibiotikum, seither ist alles bestens, er hat nie mehr etwas gehabt, erbricht nicht, hat keinen Durchfall und tobt den ganzen Tag im eingezäunten Garten herum. :-)

Schön, dass Sie, Dr. Vogel, recht behalten haben! :-)

Dir, Muggeli, alles Gute für die Miezen!

Wer Fotos sehen möchte: Klick! (http://www.bluemonty.de/fotos.html)


Liebe Grüße,
Birgit