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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : unerklärliche Schmerzen bei 12 jährigen Yorkshire Terrier.



Stephan1986
19.03.2009, 00:26
Guten Abend.

Ich schreibe Ihnen weil ich nicht mehr weiter weiß. Mein 12 Jahre alter Yorkshire Terrier leidet seit geraumer Zeit an einem schwachen Herzen und hat ab und zu auftrettende Gelänksbeschwerden (hinten) und bei Ihm wurde vor 5 Monaten eine Niereninsuffizienz festgestellt. Zu dieser Zeit ging es ihn schlecht. Er nahm stark ab....hatte nur noch 2,5kg und roch extrem aus dem Maul. Er wollte auch nicht mehr Spazieren gehen und trank sehr, sehr viel. Um die Niereninsuffizienz zu diagnostizuieren wurde das Blut und der Harn untersucht und es wurde ein Röntgen und Ultraschall- Aufnahmen gemacht. Beim Röntgen hat sich herausgestellt, dass mein Hund beidseitige Schrumpfnieren hat. Es wurde auch festgestellt, dass er Blut im Harn hat und das seine Nierenwerte sehr, sehr schlecht sind. Die anderen Paramter im Blutbild waren normal. Nach der Diagnose wurde mit der Behandlung mittels Nierendiät, Einstellung andere Leckerlis, Pulver mit Elektrolyte begonnen. Wenn er Schmerzen hatte gaben wir in Novalgin- Tropfen (natürlich alles vom Tierarzt verordnet). Nach ca. 2 Woche ging es ihn dann viel besser. Es war kein Blut mehr im Harn, er konnte normal sein großer Geschäft erledigen und die Nierenwerte hatten sich zwar nicht gebessert, aber auch nicht verschlechtert. Schmerzen hatte er kaum. In den letzten 5 Monaten mussten wir ihn im durchschnitt einmal pro Woche mit Novalgin behandeln und es ging ihn eigentlich sehr gut! Er nahm sgoar wieder 0,3 kg zu.

Doch seit letzten Freitag hat sich die Situation im Hinblick auf die Schmerzen verschlechtert. Er liegt an für ihn untypische Stellen in der Wohnung, er zittert, lässt sich nicht anfassen und macht eine Art Buckel. Die Gabe von Novalgin hilft nicht mehr bzw. er hat nach 1 Stunde wieder starke Schmerzen. Es ist jedoch so, dass er "normal" frisst und auch trinkt. Er trinkt zwar viel, aber das macht er seit 5 Monaten. Er kann auch weiterhin normal sein kleines und großes Geschäft erledigen....also keinen Durchfall. Ca 2 Wochen zuvor hatte er einen aufgeblähten Bauch, was aber durch die Gabe eines Pulvers(wurde vom Tierarzt verordnet) wieder besser wurde. Das mit dem aufgeblähten Bauch hatte er auch früher immer wieder. Ich muss auch eingestehen, dass wir ihn in den letzten 5 Monaten ein bisschen verwöhnt haben. Seine Hauptmahlzeit war natürlich das Nierenfutter aber ab und zu gaben wir ihn ein kleines Stück Schokolade oder auch ein Stück Putenfleisch(natürlich ohne Salz etc). Wir haben ihn auch seinen kleinen Kauschuh nicht weggenommen.

Ich war nun am Montag mit ihm beim Tierarzt und es wurde wieder ein Blutbild gemacht und der Harn wurde angeschaut. Die Nierenwerte haben sich nicht verändert auch und die anderen Werte wie z.b. Leber sind gut. Eine Entzündung konnte aufgrund des Blutbildes auch nicht nachgewiesen werden bzw. eine Gelbsucht konnte ebenfalls ausgeschlossen werden. Nachdem der Tierazt meinen Hund abgetastet hat, meinte er, dass ein Druckschmerz im Bereich der Leber und des daran befindlichen Darms vorliegt, wobei er meinte, dass das ev ein Anzeichen für Gallensteine sind. Jedoch sagte er auch, dass bei Gallensteine die Leberwerte erhöht sein müsste und das sind sie nicht. Er ist sozusagen ratlos woher die Schmerzen kommen bzw. warum die Novalgin nicht wirken. Ein anderes Schmerzmittel möchte er nicht verschreiben, da es eine zusätzliche Belastung für Herz und Nieren wäre.

Nun bin ich total verzweifelt, denn einerseits möchte ich nicht das mein Hund leidet und andererseits möchte ich auch nicht meinen Hund einschläfern lassen, denn irgendwo müssen die Schmerzen doch herkommen und wenn die Ursache in Erfahrung gebracht wird, könnte eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

Nun wollte ich fragen, ob Sie ev eine Ahnung oder einen Verdacht haben was es sein könnte. Jeder noch so kleine Anhaltspunkt würde mir helfen.

Danke.

lg, stephan

Dr.Vogel
19.03.2009, 09:39
Leider haben Sie nicht geschrieben, ob es sich um eine Rüden oder eine Hündin handelt.
Falls es ein Rüde ist würde ich die Prostata - Blut im Urin, ausstrahlende Schmerzen im Rückenbereich - genauer untersuchen lassen ( rektale Abtastung, Ultraschall-US )
Übrigens, Schokolade ist für Hunde Gift!
mfg Dr. Bernd Vogel

Mag.Priesner
19.03.2009, 16:47
Hallo

Und was tun Sie fürs Herz? Vielleicht braucht er da was Stärkeres, und es sind keine Schmerzen sondern "Herzprobleme"?

mfg
Martina Priesner

Stephan1986
19.03.2009, 18:28
Zuerst einmal möchte ich den Tierärzten Danken die mir hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Laut EKG das auch gemacht wurde, ist die Herztherapie völlig ausreichened.

Heute war ich noch einmal beim Tierarzt und nach wieder mehrmaligen Abtasten, konnte ein Druckschmerz bei der linken Niere augemacht werden. Mein TA meinte nun, dass es ev sinnvoll wäre mittels Kontrastmittel die Nieren anzuschauen bzw er hat den Verdacht das die linke Niere überhaupt nicht mehr arbeitet und sie der Grund für die Schmerzen ist. Falls das der Fall ist, müsste diese operativ entfernt werden und da kommen wir zum nächsten Problem. Mein TA meinte, dass aufgrund des Alters von 12 Jahren und auch durch das schwache Herz eine Operation, insbesondere die Narkose nicht ungefährlich wäre....von den Kosten mal abgesehen.

Es würde mich freuen, wenn sie mir ihre fachkunduge Meinung sagen würden bzw. wieviel den so eine Operation überhaupt ausmachen würde.

lg, stephan

bobal
19.03.2009, 21:49
Lieber Stephan,

wenn Dein Hund - wie Du sagst - eine Niereninsuffizienz hat und die Nierenwerte erhöht sind, sollte er auf gar keinen Fall Kontrastmittel bekommen, was 1. der Niere zusätzlichen Schaden zufügen kann und 2. infolge der Niereninsuffizenz nur verzögert ausgeschieden wird, was ungesund wäre. Beim Menschen würde man eine Kontrastmitteluntersuchung bei niereninsuffizienten Patienten nur machen, wenn die Möglichkeit der Dialyse gegeben ist, die man bei Hunden aber nicht macht. Davon abgesehen sieht man Schrumpfnieren sehr gut im Ultraschall und die machen keine Schmerzen. Schmerzen machen Nierensteine - die man ebenfalls im Ultraschall sieht - oder Nierenbeckenentzündungen.

Was die Schmerzen anbelangt sollte man an die Möglichkeit einer Gastritis denken, da eine der Folgekrankheiten der Niereninsuffizienz Magenschleimhautentzündungen bis hin zu Magengeschwüren sind. Darüber hinaus ist - insbesondere bei einem herzkranken Hund - an die infolge der Niereninsuffizienz auftretende Erhöhung des Butdruckes zu denken, die 1. dem Herzen weiteren Schaden zufügt und 2. den Nieren.

Wenn es mein Hund wäre bekäme er prophylaktisch einen Magenschutz; bei dem Gewicht von knapp 3 kg bieten sich nur sog. H2-Blocker an, Wirkstoff z.B. Ranitidin oder Cimetidin. Zudem sollte es sog. ACE Hemmer bekommen, die zum einen den Blutdruck senken und sich positiv auf die Niere auswirken.

Du solltest das auf jeden Fall mit dem TA besprechen und nochmals, laß die Finger von Kontrastmittel!

LG

bobal