Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pfui! Das darf man nicht fressen!
Calimero
17.03.2009, 12:27
Ich habe ein Exemplar zu Hause, welches Dinge frißt, die nicht wirklich fressbar sind.
Ein Froschaug eines Spielzeuglatexfrosches für Hunde musste bereits daran glauben und wir haben dann über ein Monat an einer Gastritis laboriert, so lange, bis das Froschaug wieder durch Erbrechen zum Vorschein kam.
Ich übe jetzt schon, Aaron beizubringen, dass er Dinge, die er im Maul hat, wieder fallenläßt, wenn er dafür ein Leckerli bekommt. Ein Tausch sozusagen.
Das geht mittlerweile relativ gut. Relativ, weil es nicht immer klappt.
Unlängst war ich mit ihm in Bad Radkersburg und auf dem Weg lag ein Eis. Gottseidank war mein Blick voraus schneller, als Aaron hinzog und es schlucken konnte.
In diesen Dingen ist er blitzartig. So schnell kann man gar nicht reagieren, dass er nicht etwas vermeintlich Eßbares geschnappt hätte.
Sicher, in diversen Büchern steht, dass man dem Hund es abgewöhnen könne, überhaupt nichts aufzunehmen. Mit Leckerli in die Hand und "Pfui!" und den Hund so lange warten lassen, bis er ein anderes, für ihn besseres Leckerli fressen darf.
Nur.....mein kleiner Welsh Terrier wartet sicher nicht ab!
Wie soll ich das üben????
OK, ich leg ein Leckerli hin und sag dazu "Pfui!" .
Na, so schnell kann ich gar nicht schauen, dass Aaron das Leckerli geschnappt hat! Und dann?
Wie übt man so etwas? Ich kann ihn ja nicht anbinden, damit er das Leckerli nicht erreicht, außerdem wäre das nicht der Sinn der Übung.
Wie also hindert man einen kleinen neugierigen, verfressenen Hund, auf das Wort "Pfui!" dahingehend zu reagieren, dass er WARTET?
Warten ist übrigens etwas, was mein Hundsi schon überhaupt nicht kann. Ein Hudler, wie er im Buche steht.... :)
Calimero
17.03.2009, 12:31
Ja, dann noch eine Frage...
wieso tun Hunde das überhaupt? Dinge fressen, die für uns z.B. grauslich sind? Das wäre wiederum eine Frage an die Tierärzte....
Besteht irgendein Mangel? Aaron hatte unlängst Pferdemist im Maul, den ich sofort wieder aus dem Maul herausholte. "Pfui! Schweindi!" - genutzt hat mein Schimpfen sicher nicht.
Gottseidank frißt er, wie viele andere Hunde, keinen Kot. Ich habe da schon die abenteuerlichsten Geschichten gehört.
Hallo Brigitte,
man weiß nicht, warum Hunde z.B. Kot fressen. Es gibt diverse Hypothesen, belegt ist keine. Kleine Kinder nehmen auch alles mögliche in den Mund, ohne daß es dafür nachvollziehbare Gründe gibt.
Mit einem hast Du recht, Du bist nicht der einzige Mensch mit einem Hund, der Dinge aufnimmt, die er nicht aufnehmen sollte. Aber wie Du gehört hast, kann man dagegen etwas tun.
Ich hätte da einen Tip: wie wäre es, wenn Du die Zeit nutzen würdest, Deinem Hund beizubringen, daß er keine Dinge mehr aufnehmen soll. Wie es geht weißt Du ja jetzt. Das ist meines Erachtens wesentlich sinnvoller, als hier diverse Ausflüchte zu finden, warum das bei Aaron nicht funktioniert.
LG
bobal
Calimero
17.03.2009, 15:42
Ich weiß theoretisch, wie es gehen könnte oder besser gesagt, sollte.
Nur...praktisch funktioniert das nicht.
Es ist Vieles leicht, so theoretisch in Büchern toll beschrieben.
Wenn man dann aber versucht, es in die Praxis umzusetzen, merkt man, dass es ganz anders aussieht!
Ich habe eine Dame mit Welsh Terrier kennengelernt, mittlerweile ist sie auch Hundetrainerin. Sie hat (auch ihr Ersthund) Jahre (!) gebraucht, bis sie sich mit ihrem Liebling durchgekämpft hat.
Jetzt hat er sogar schon die BGH1 Prüfung geschafft, aber wie gesagt....es hat Jahre gedauert.
Ich freue mich schon auf die Hundeschule. Ich habe gestern bereits telefonisch meine Probleme geschildert, auch das mit dem unkontrollierten Fressen von Dingen, die draußen so herumliegen.
Sie meinte, es wäre schwierig.
Ich mein, ich kann mir noch am ehesten vorstellen, dass ich ein Leckerli in der Hand halte und die Hand rasch zumache, sobald Aaron das Gutsi schnappen will. Dazu "Nein" oder "Pfui" sage und Aaron SOLLTE warten.
Das wäre - soweit, so gut - die Theorie. Ob das allerdings auch in der Praxis klappt, werde ich ja sehen....
Dr.Vogel
17.03.2009, 16:21
In die Diskussion über die Hundeerziehung möchte ich mich nicht einmischen - die wird ohnehin emotional genug geführt.
Zur Frage, warum Hunde "grausliche" Dinge fressen sei aber angemerkt, dass vieles, was wir als grauslich empfinden für den Hund als Aasfresser durchaus besonders lecker sein kann. ;)
mfg Dr. Bernd Vogel
Hi Calimero!
Die Idee, das Leckerlie in der Hand zu halten und mit dem Wort "pfui" die Hand zu schließen halte ich für keine gute..., der Hund kennt sich 1., irgendwann nimmer aus, wann er Leckerlies von Dir nehmen darf und wann nicht und 2., geht es ja um Dinge, die am Boden herumliegen.
Wenn das Leckerlie schon am Boden liegt, kannst Du es mit einem nein oder pfui oder was auch immer versuchen.
Aber lies Dir mal das da durch, vielleicht kannst Du damit was anfangen:
http://www.malinois-forum.de/forum/showpost.php?p=222527&postcount=21
Calimero
17.03.2009, 17:33
Habe mich in dem verlinkten Forum angemeldet, da ohne Anmeldung der Link nicht funktioniert.
Ich habe ja vorhin schon einen Versuch gestartet... :)
Käse klein geschnitten auf der Arbeitsplatte der Küche. Ich mit Aaron unten am Boden, Leckerli (naja, noch etwas von diesen Eukanuba Welpenfutterkörndln, sooo toll sind die ja nicht) ebenfalls am Boden vor Aarons Schnauze.
Er (sichtlich müde, war ein guter Zeitpunkt) sah das "Leckerli" an, bei "Nein!" blieb er tatsächlich zunächst einmal brav liegen. Sofort bekam er den Käse.
Nächster Versuch....hat wieder geklappt.
Beim dritten Versuch....klappt ja wieder! Sofort Käse. Und - was macht mein kleiner Lauser?
Holt sich den Käse und dann das Eukanubakörndl auch noch dazu! :D
Dumm ist er ja nicht! :D :D :D
Ich mein, zu Hause könnte ich das ja in den Griff bekommen. Aber unterwegs?
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo Brigitte,
genau so ist es richtig, wichtig wäre noch, dem Hund mit Worten anzuzeigen, daß er es richtig gemacht hat. Man kann auch einen Clicker verwenden, der hat den Vorteil, daß man als Mensch schneller reagiert und daß das richtige Verhalten des Hundes immer mit demselben "Ton" verknüpft ist.
Wichtig ist, zwischen der richtigen Handlung des Hundes und Deinem Lob (egal ob mit Clicker oder "fein" oder "gut")sollten nicht mehr als 2 Sekunden vergehen, damit Aaron das richtig verknüpft.
Und nicht zu oft hintereinander immer dieselbe Übung, max. 10 mal, eigentlich wäre es richtig aufzuhören, wenn Du merkst, Aaron macht Blödsinn oder wird unaufmerksam.
Und das 4 - 5 mal am Tag. Und da Du sagst, Aaron sei schlau, wird er es auch schnell lernen.
Richtig ist auch, erst in der Wohnung zu üben und wenn es dort sehr gut klappt, dann die Außenreize langsam erhöhen, sprich, Du wählst als nächsten Übungsort erst eine Wiese, wo nicht viel los ist, und steigerst so langsam die Außenreize bevor Du in die Innenstadt gehst.
Ich bin mir sicher, daß Du nach kurzer Zeit feststellen wirst, wie viel Spaß Aaron am Lernen hat und natürlich auch Du. Von kleinen Rückschritten sollte man sich nicht ins Boxhorn jagen lassen, im Gegenteil.
LG
bobal
Nur nicht Leckerli geben fürs Loslassen des "ekeligen Gegenstandes" - der Hund lernt "wenn ich den ekeligen (guten ;)) Gegenstand ins Maul nehme, kann ich anschließend ein Leckerli erhalten" Auslassen würd ich mit normalen Gegenständen üben Deine zweite Idee ist auch gut
Im Voraus sehen und ermahnen - muss kein nein sein, muss nur ernst sein - funktioniert bei mir immer gut. Wenn ich es im Nachhinein sehe, gilt das Prinzip "Ich habs als erstes gesehen, jetzt ist es meins!"
Sowas dauert eben - nur nicht aufgeben ;)
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Beta 1 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.