Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist unser Futter wirklich schlecht?
In einem Hundeforum wurde unser Futter so richtig "auseinander genommen" - und kam da gar nicht gut weg. Angeblich könne der Hund das Ganze überhaupt nicht verwerten, und überhaupt wäre nur "Schrott" enthalten. Ich bin nun sehr, sehr verunsichert... Sollte ich wechseln? Unsere Hündin verträgt das Futter bisher gut, ebenso wie viele Hunde in unserem Umfeld, die alle gut aussehen - aber eine schlechte Fütterung würde sich auch erst nach Jahren bemerkbar machen, so die Forenmitglieder. Ich bin nur nicht sicher, ob ich den Leuten so trauen möchte, da dort auch viel Halbwissen und teils auch falsche Dinge weiter gegeben wurde, und das teils in einem sehr rüden Ton.
Hier mal ein paar Details zu unserem Futter (extrudiertes Trockenfutter):
Zusammensetzung:
Weizen, Mais, Tierfette (Geflügel, Rind), Gerste, Geflügelmehl, Fleischmehl, Grieben (getrocknet), Weizengrießkleie, Reis, Rübentrockenschnitzel, Fischmehl, Fleischhydrolysat, Bierhefe (getrocknet), Erbsen, Natriumchlorid
(Die eingesetzten Eiweiße tierischen Ursprungs stammen ausschließlich von genusstauglichen, das heißt für die Schlachtung zum menschlichen Verzehr freigegebenen, Tieren.)
Inhaltsstoffe:
Rohprotein 25,0 %
Rohfett 16,0 %
Rohfaser 2,5 %
Rohasche 6,5 %
Calcium: 1,30 %
Phosphor 0,95 %
Magnesium 0,12 %
Kalium 0,45 %
Natrium 0,30 %
Feuchtigkeit 10,0 %
Kohlenhydrate 40,0 %
Umsetzbare Energie 16,2 MJ
Zusatzstoffe je kg:
Vitamin A: 13 000 I.E.
Vitamin D3: 1 100 I.E.
Vitamin E: 150 mg
Vitamin K: 1 mg
Vitamin B1: 10 mg
Vitamin B2: 10 mg
Vitamin B6: 6 mg
Vitamin B12: 30 mcg
Biotin: 200 mcg
Folsäure: 2 mg
Nikotinsäure: 40 mg
Pantothensäure 20 mg
Vitamin C 70 mg
Cholinchlorid 1 200 mg
Eisen 220 mg
Zink 125 mg
Kupfer 13 mg
Kobalt 2 mg
Mangan 20 mg
Jod: 2 mg
Selen 0,4 mg
Sollte ich wirklich wechseln - und wenn ja, worauf sollte ich bei der Auswahl des neuen Futters achten? Nicht, dass ich dann vom Regen in die Traufe komme. ;)
Dr.Deinhammer
23.01.2009, 19:57
Liebe LucyT!
Hundefütterung hat in manchen Kreisen inzwischen annähernd religiösen Status.
Die einen sind der Ansicht, nur rohes Fleisch kann den Hund optimal ernähren (was auch immer aus den guten Grundgedanken des BARFENS geworden ist), die anderen behaupten, Hundefutter mit Getreidebestandteilen an erster Stelle wäre ganz schlecht, die dritten sind der Meinung manche Firmen haben sowieso Gift in ihren Dosen.
Lassen Sie sich nicht verunsichern und besprechen Sie Ihre Sorgen am besten mit Ihrem Tierarzt, der wird Ihnen sicher ein gutes Futter empfehlen.
glg
Dr. Karin Deinhammer
P.S. Meine Volksschullehrerin hätte Ihnen ein Sternderl für fleissiges Eintippen gegeben.
Hallo Lucy,
unsere Maus ist da auch sehr, sehr mäkelig was ihr Futter angeht. Und vieles haben wir schon versucht und wieder verworfen. Egal ob Trockenfutter oder Nassfutter, egal welche Preisklasse.
Im Moment ist sie bei rohem Fleisch und eine Mahlzeit am Tag entweder Dose oder selbstgekocht. Bisher sind wir damit gut gefahren, weiß aber net, wie lange sie das noch frisst. Und das mit dem "aushungern" haben wir auch schon hinter uns. 3 Tage hält sie durch ohne das sie Futter anrührt. Nur ich gehe dann auf dem Zahnfleisch, da sie zu den Nüchterngöblern gehört.
Ich persönlich gehe nach dem Bauchgefühl. Nicht immer ist das hochpreisige Futter gut und das günstigere schlecht. Gehe nach deinem Bauchgefühl und sprich gegebenenfalls mit deinem Doc. Unserer hat das für Kiara auch so "abgesegnet". Und lass dich nicht verunsichern von Leuten, die dein Futter im Net auseinander nehmen. Jeder hat da nunmal andere Erfahrungen gemacht. Ein Hund wird gebarft und kommt damit super klar und der nächste verträgt es überhaupt nicht. Nur so als Beispiel. Hundis sind genau so individuell wie wir alle. Und von einem sollte man nicht auf alle schließen.
Tipps holen und dann das beste für den eigenen Hund aussuchen, so hab ich das auch gemacht.
LG
Kiara
Ehrlich gesagt würde ich meinem Hund kein Futter auf Dauer geben, welches Weizen und Mais an erster Stelle hat, dann noch dazu erst an 5. Stelle der Deklaration das "Fleischmehl" wobei da auch nicht Fleischmehl steht, sondern eben Geflügelmehl. Wenn ein Hersteller Geflügelmehl deklariert, so ist da das Hendl mit all seinen Bestandteilen vermahlen, sprich auch Federn, Krallen, Gedärme, Schnäbel usw. Für so ein Abfallprodukt würde ich persönlich kein Geld ausgeben.
Weizen und Mais sind die Getreidesorten, die in den meisten Fällen für Unverträglichkeiten und Allergien sorgen. Das kann jahrelang gut gehen, doch einmal bricht es aus. Allergien können von einem Tag auf den anderen entstehen und da spreche ich aus Erfahrung.
Die Deklaration dieses Futters ist mehr als dürftig und noch dazu sind Rübentrockenschnitzel enthalten, die sehr viel Zucker noch enthalten und m.E. ein gutes Futter für Rinder und Schweine sind - da aber auch in Maßen - und nicht für einen Hund.
Ein Hund braucht tierisches Eiweiß, seine Verdauung ist dafür ausgelegt, da er einen kurzen Darm hat. Pflanzenfresser haben einen viel längeren Darm, damit sie das Futter auch verwerten können.
Für mich liest sich diese Zusammensetzung wie das Futter für einen Pflanzenfresser, aber nicht wie für einen Hund.
Guck Dir mal den Bereich Deklaration in diesem Link an: http://www.hundundfutter.de/
Gleich vorweg, ich füttere meinen Hund hauptsächlich roh, weil ich davon überzeugt bin. Ich gebe aber auch manchmal Trockenfutter oder Dose und da wähle ich sehr gezielt aus und gebe nur hochwertige Sorten. Man kann ernährungstechnisch schon viel beim Hund beeinflussen, vor allem seine Gesundheit. Ich verteufle kein Trockenfutter und auch kein Naßfutter, man muß halt nur sich damit beschäftigen, was Hund braucht und was nicht und die Deklaration wirklich genau lesen und sich damit auseinandersetzen, dann findet man unter den vielen am Markt angebotenen Futtersorten auch das richtige für seinen Hund.
Ich denke nicht, daß ein Hund mit einem Futter mit der geposteten Zusammensetzung auf Dauer - damit meine ich 10-15 Jahre - gesund erhalten wird. Ein Hund kann sich nicht aussuchen, was er frißt, der Mensch tut es für ihn und deshalb halte ich es für unumgänglich, daß man sich als Hundehalter auch darüber informieren soll und nicht immer der Werbung Glauben schenkt.....
So ganz unrecht haben diese Mitglieder in dem anderen Forum nicht ;)
Hallo Lucy,
es gibt ein sehr schönes Buch mit dem Titel "Ernährung des Hundes", geschrieben von Leuten, die sich mit der Ernährung unter (erfreulicherweise) wissenschaftlichen Gesichtspunkten sehr gut auseinandersetzen bzw. gesetzt haben.
Der eine, Prof. Meyer, ist "pensionierter Wissenschaftler" der Medizinischen Hochschule Hannover, der andere, Prof. Zentek, ist Ernährungswissenschaftler der Veteriärmed. Abteilung der Uni Wien.
Wer sich tatsächlich fachlich und sachlich informieren möchte, wird hier sehr gut informiert.
LG
bobal
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