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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versorgung nach Sprunggelenkbruch beim Hund



Hoettger
30.11.2008, 11:55
Hallo liebes Ärzteteam,

ich möchte auf diesem Weg zunächst gern weitere Meinungen einholen, da ich ziemlich verunsichert bin. Dazu muss ich kurz die Vorgeschichte erzählen.

Am 25.10. habe ich einen Bretonen aus Spanien übernommen, der dort bei eiem Autounfall (vermutlich im Frühjahr) einen Beinbruch erlitten hatte. Auf den Röntgenbildern sieht man, dass das Gelenk (Sprunggelenk rechter Hinterlauf) total abgerissen und verdreht war. Mein Tierarzt sprach von einem Epiphysenabriss, da der Hund noch im Wachstum war. In Spanien wurde der Hund bereits operiert; es wurden Platten und Schrauben eingesetzt.

Nun zeigte sich hier, dass das Gelenk so gar keinen Halt hatte; die Schrauben hingen im unteren Teil nur noch locker herum. Am Montag (24.11.) wurden nun die Platten entfernt. Zudem hatte sich eine Fistel gebildet und das Gewebe war stark nekrotisiert / vernarbt. Es musste einiges entfernt werden.

Sorge bereitet uns jetzt die weitere Versorgung. Das Bein wurde nur mit einem Tapeverband versehen. Es gibt keine Schiene, kein Gips.
Mein Tierarzt sprach davon, dass evtl,. nachdem die Entzündung abgeheilt ist, das Bein wieder neu geplattet oder von außen fixiert werden könne. Evtl soll sich ein Pseudogelenk bilden. Darüber höre und lese ich aber nur negative Beiträge. Da mein Tierarzt, dem ich sonst sehr vertraue, erkrankt ist und nicht erreichbar ist, bin ich verunsichert.

Zurzeit bekommt Max noch Antibiotika und Schmerzmittel (Metacam). Am DIenstag nach der Op hatte er zunächst große Schmerzen.

Ich würde mich über eine Stellungnahme sehr freuen.
Vielen Dank.

Dr.Vogel
30.11.2008, 13:50
Ohne Untersuchungsbefund bzw. Röntgen ist in diesem Fall leider keine Beurteilung möglich, am wahrscheinlichsten erscheint mir aber ein nochmaliger Stabilisierungsversuch mittels sog. extracutaner Schienung oder eine operative bleibende Versteifung des Gelenks, mit der dem Hund eine schmerzfreie Zukunft ermöglicht werden kann. Ein echtes sog. Pseudogelenk kann ich mir als Alternative an dieser Lokalisation nicht vorstellen. In jedem Fall klingt das Abwarten des Abklingens der Entzündungen vernünftig.

In jedem Fall stehen Ihnen und Ihrem Hund noch viele mühsame Wochen der Rekonvaleszenz bevor...
Viel Glück, Dr. Bernd Vogel

Hoettger
30.11.2008, 17:15
Vielen Dank für die schnelle Antwort Herr Dr. Vogel. Leider ist es mir nicht möglich, das Röntgenbild hier einzustellen. Ich werde morgen oder spätestens Donnerstag nochmal alles mit meinem Tierarzt besprechen. Ich hatte ihn auch vor der OP gebeten, mit einer Spezialistin Kontakt aufzunehmen. Er kennt eine Chirurgin in der Duisburger Klinik, mit der er über den Fall und die Röntgenbefunde gesprochen hat.

Eine Freundin von mir hatte mit mehreren fachkundigen Leuten gesprochen, die alle sehr skeptisch waren und schon von Tierquälerei sprachen, weil der Bruch ja so nicht versorgt wäre und der Hund höllische Schmerzen erleiden müsse. Allerdings haben diese Leute auch keine Röntgenaufnahmen gesehen, geschweige mitbekommen, wie fatal die Entzündung bereits war. Ich glaube in diesem Fall auch, dass zu jetzigem Zeitpunkt keine Maßnahme weiter möglich war. Dennoch kann eine andere Meinung nicht schaden.

Ich werde nachfragen, wie das Bein nun stabilisiert werden kann. Eine weitere Überlegung war zunächst, das Gelenk sofort zu versteifen, aber mein Tierarzt war erst mal dafür, die Bruchstelle beruhigen zu lassen.

Sie haben mich mit Ihrer Antwort ein wenig beruhigt, danke.
Viele Grüße
Sonja und Max