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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bandscheibenvorfall bei Jack-Russel-Terrier



Kira297
26.11.2008, 19:00
Hallo,

mein 2,5 jähriger Jack-Russel-Terrier Rüde hatte am Mittwoch, den 19.11.2008 heftige Schmerzen. Der Notdienst-TA hatte dann anhand von Abtasten die Diagnose Bandscheibenvorfall gestellt. Er bekam eine Spritze (ich weiß leider nicht, was für ein Mittel) und Tabletten, wovon er täglich bis gestern eine bekommen sollte. Der Hund konnte zwar laufen, aber es ging ihm nicht gut. Er war sehr ruhig, desinteressiert und in sich gekehrt. Heute morgen ging es ihm dann schlagartig wider schlechter.

Das Laufen tat ihm weh, hochheben durfte ich ihn nicht, er jaulte dann auf. Nachdem ich ihm dann wieder eine Tablette gegeben habe, ging es ihm etwas besser. Aber nicht besser als die Tage zuvor. Laut behandelnden TA soll ich die Tabletten noch 3 Tage weitergeben. Wenn es dann nicht besser wird, soll er andere Tabletten bekommen, da die jetzigen Cortison enthalten. Meine Frage ist jetzt:

1. Wie lange dauert die Heilung?
2. Muß er jetzt ständig ruhig gehalten werden, oder darf er irgendwann wieder laufen, springen, toben?
3. Er hat Probleme mit dem rechten Knie. Die Kniescheibe hakt öfter aus, er zieht dann das Bein an und hüpft auf drei Beinen weiter. Er ist daran auch schon mal erfolglos operiert worden. Kann das damit zusammenhängen?
4. Er bekommt jetzt einen Futterzusatz mit Grünlippmuschel- und Teufelskrallenextrakt. Hilft ihm das dabei oder wirkt das in so einem Fall gar nicht?
5. Wie kann der Hund am besten therapiert werden?
6. Gibt es Homöopahtie oder sonstige alternative Medezin, die auch wirksam ist?
7. Was soll ich machen, der Hund ist erst 2,5 Jahre?!?!?! Ist er jetzt für sein Leben damit gehandicapt?

Ich bitte um viele viele Antworten!!! Ich bin etwas unsicher, wie ich jetzt weiter mit ihm verfahren soll....

Danke!!!!!!!
MfG
Julia

Dr.Vogel
26.11.2008, 22:45
Die Diagnose Bandscheibenvorfall kann zwar durch Abtasten vermutet, leider aber nicht endgültig gestellt werden. Wie beim Menschen auch können Schmerzanfälle, die bei Bandscheibenerkrankungen auftreten, mittels entsprechender Medikamente und Ruhigstellung
behandelt werden.

Wenn sich allerdings nicht innerhalb einiger Tagen eine deutliche Besserung der Symptome einstellt gehört das Krankheitschehen mittels weiterer diagnostischer Möglichkeiten wie Röntgen oder Computertomographie abgeklärt - im schlimmsten Fall müsste nämlich sogar operiert werden und Sie sollten in diesem Fall am besten einen Spezialisten aufsuchen.

In wie weit die Kniescheibenluxation mit den Schmerzen in Zusammenhang steht muss der untersuchende Tierarzt abklären.
Mfg Dr. Bernd Vogel

PS: Zur Homöopathie, die in solchen Fällen auch erfolgreich eingesetzt wird, müssten sich kompetente Kollegen im Forum äussern...

Mag.Slavik-Malleczek
26.11.2008, 23:07
Liebe Kira!
Es braucht hier nicht vieler vieler Antworten!
Tatsache ist es, wenn es sich tatsächlich?! um einen Bandscheibenvorfall handelt und es täglich schlechter wird trotz der Cortisongaben würde ich bei einem 2,5 jahre alten Hund nicht zögern und eine Operation in Erwägung ziehen!

Zugegeben ist dies eine sehr kostspielige Angelegenheit aber je früher man operiert um so besser sind die Heilungschancen!
Man kann auch gleichzeitig bei der Operation die benachbarten Bandscheiben fenestrieren damit ein weiterer Vorfall in diesem Gebiet nicht mehr vorkommt!

Ich wünsche Ihen viel Kraft und alles Gute
D.Slavik-Malleczek

Kira297
27.11.2008, 12:22
Danke, das sie mir so schnell geantwortet haben.

Ich hatte mir jetzt gedacht, das ich die Tabletten noch 2 Tage weitergebe und dann wieder zum behandelnden TA fahre, ihn dort weiter untesuchen lasse (Röntgen usw.) und dannach dann entscheide wie es mit ihm weitergeht.

Wennn eine OP der letzte Ausweg sein sollte, werden wir dieses natürlich tun. Ich hoffe nur, das es nicht so weit kommt.

Um auf die Kniescheibenluxation zurück zu kommen: sollte diese überhaupt irgendwie behandelt bzw. operiert werden? Auch ohne an den Bandscheibenvorfall zu denken? Ist das also sinnvoll? Bei der ersten OP wurde nur die Kapsel um das Knie gestrafft. Bei der nächsten soll dann die Rinne in der die Kniescheibe läuft, vertieft werden. Birgt das irgendwelche Risiken? Oder kann der Hund genauso gut mit der Luxation weiter leben? Die erste OP war nicht einfach für ihn und das er dann 2 Wochen einen Gips tragen musste war natürlich auch nicht sehr schön für ihn.

Können Sie mir vielleicht einige Spezialisten im Gebiet Niedersachsen, Deutschland nennen? Ich denke, das sie sich damit am besten auskennen.

Vielen Dank im Vorraus.

MfG
Julia

Dr.Vogel
27.11.2008, 13:28
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund dass sich seine derzeitige Bandscheibenerkrankung medikamentell beheben lässt, auch wenn natürlich in Zukunft leider mit ähnlichen Problemen gerechnet werden muss. Also bitte jedenfalls eine Zeit lang auf ausgelassene Spiele und flotte Spaziergänge verzichten!

In Bezug auf die Kniescheibenluxation sei gesagt, dass jedes Herausgleiten der Kniescheibe aus ihrer natürlichen Lage mit einer Schädigung das Gelenksknorpels verbunden ist, die in späteren Lebensjahren mit Sicherheit zu einer schmerzhaften Arthrose führen wird. Daher sollte in Zukunft durchaus an eine 2. Operation gedacht werden.

Mfg Dr. Bernd Vogel

Kira297
27.11.2008, 19:57
Nochmals danke für Ihre Antwort!

Ich werde mich mit meinem behandelnden TA darüber unterhalten.

Wäre es den Ihrer Meinung nach die richtige Art der OP bei der Kniescheibenluxation, also die Rinne in der die Kniescheibe läuft vertiefen, oder gibt es da noch andere Möglichkeiten. Die Straffung der Kapsel hat ja leider zu keinem Ergebnis geführt.

MfG
Julia

Dr.Vogel
27.11.2008, 20:30
Das ist die gängige OP-Methode.
Mfg Dr. Bernd Vogel

Kira297
27.11.2008, 21:30
Ok, dann werden wir das mit unserem Haus-TA durchsprechen.

Danke, das sie alle meine Fragen so nett beantwortet haben, wenn ich noch welche habe, werde ich mich wieder melden.

MfG
Julia