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Gestern wurde bei meinem 8 Monate alten Rottweiler-Rüden eine hochgradige HD festgestellt mit der Erkenntniss entweder zwei komplette Hüftprothesen oder einschläfern. Gibt es wirklich nur diese zwei Möglichkeiten und wie Erfolgversprechend sind diese Operationen wirklich? Ich will natürlich nur das beste für meinen Hund und ihn keinesfalls unnötig leiden lassen...
Bitte um Erfahrungsberichte und Expertenrat. Danke
Dr.Vogel
19.11.2008, 11:43
Die Diagnose schwere bzw. hochgradige HD ist bei einem 8 Monate alten Hund natürlich ein Schock! Für eine Totalprothese ist das Tier meiner Meinung nach noch zu jung, es gibt aber mittlerweilen mehrere OP-Methoden, die auch längerfristig gesehen erfolgversprechend sein können - die nötige Finanzkraft und die Bereitschaft des Besitzers, eine lange und aufwändige Rekonvaleszenzeit mit dem Hund durchzustehen vorausgesetzt. In jedem Fall wird es sich um zwei schwerwiegende, aufwändige Eingriffe handeln und Prognosen sind da immer schwierig zu stellen...
Bitte suchen Sie sich einen auf solche Fälle spezialisierten und erfahrenen Chirurgen und lassen Sie sich ausführlich beraten - im Zweifelsfall kann auch eine zweite Meinung weiterhelfen. In jedem Fall kann das persönliche Gespräch und die gründliche Untersuchung des Tieres durch den behandelnden Spezialisten niemals durch allgemeinen Meinungsaustausch in einem Forum ersetzt werden.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Glück und hoffe, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Veterinär die richtige Entscheidung für Ihren Hund treffen werden.
Mfg Dr. Bernd Vogel
Sehr geehrter Herr Dr. Vogel, danke für die rasche Antwort auf mein Problem. Könnten sie vielleicht die anderen Operationsmöglichkeiten bekanntgeben? (damit ich diese Metoden bei diversen Tierärzten ins Gespräch bringen kann). Das der finanzielle und auch der zeitliche Aufwand groß sein wird ist mir bewußt ich möchte nur das es meinem Hund nach dem Eingriff möglichst viele Jahre gut geht.
Mfg
Dr.Vogel
19.11.2008, 23:06
Es gibt sog. Beckenosteotomien, bei denen der Beckenknochen durchgesägt und die Hüftgelenkspfanne in möglichst optimaler anatomischer Form und Lage rekonstruiert wird, in manchen Fällen muss auch der Winkel der Gelenkskugel des Oberschenkelknochen verändert werden.
Ferner wird auch an neueren Methoden gearbeitet, bei denen das Dach der Gelenkspfanne mittels Knochenimplantaten vergrössert wird - welche Op-Methode für den Einzelfall die richtige ist kann nur am Patienten entschieden werden und hängt auch vom jeweiligen Erfahrungsschatz des Chirurgen ab.
In jedem Fall gehört so ein Hund in die Hände eines Spezialisten!
Mfg Dr. Bernd Vogel
Habe jetzt einen Chirurgrn gefunden der die DBO durchführt und zwar Dr. Dieter Müller aus Heinsberg, scheint mir die optimale Operationsmethode für meinen Hund zu sein. Auch die Kosten sind wesentlich geringer als die künstlichen Hüftgelenke. Vielen Dank für ihre Information. Werde meinen Hund nun so bald als möglich operieren lassen.
Habe heute mit meinem Haustierarzt gesprochen welcher auch noch mit 2 Kollegen telefoniert hat und die kamen zur Ansicht dass DBO eine veraltete OP Methode ist und auch nicht sehr erfolgsverschprechend damit will man nur den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Außerdem wenn ein Hund mit 8 Monaten schon schwere HD hat ist es das beste wenn man ihn einschläfert. Ich bin nun total verunsichert und weiss nun schon wirklich nicht mehr was für meinem Hund das beste ist. Bitte um Rat. Danke
Dr.Vogel
24.11.2008, 22:55
Ich kann leider nur meinen Rat wiederholen - Sie müssen einen Chirurgen finden, zu dem Sie Vertrauen haben und dann mit ihm die möglichen Operationsmethoden besprechen. Wenn Sie zu viele verschiedene Meinungen einholen werden Sie möglicherweise noch verunsicherter werden.
Egal zu welcher Operation man sich entscheidet, für das bemitleidenswerte Tier bedeutet die lange Rekonvaleszenz natürlich eine grosse Belastung, noch dazu in einer Zeit des Lebens, die von besonderer Lebhaftigkeit und Bewegungsdrang geprägt wäre - unter diesen Vorzeichen muss natürlich leider auch die Einschläferung als Alternative gesehen werden...
Ich hoffe, dass Sie die Kraft haben, gemeinsam mit Ihrem Tierarzt die richtige Entscheidung zu treffen - im Interesse Ihres Hundes!
Mfg Dr. Bernd Vogel
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