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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Barfen



Calimero
13.11.2008, 20:31
Ich habe mich zwar hier im Forum schon etwas eingelesen, bin aber auch noch im "Gesunde Hunde Forum".
Hier die Meinung vieler Tierärzte "Ja nicht Barfen!" dort die Ansicht "Es gibt nichts Besseres als Barfen".

Mein fast 10 Monate alter Welsh Terrier Aaron wird von mir bekocht. Morgens "Hundemüsli" (mit Getreideflocken, Frischkäse, Banane und Apfel, Kokosette, geriebene Eischale, eventuell etwas Honig), Mittags Fleisch (Rind, Huhn, Pute, Lamm, Kalb) mit viel Gemüse (alles, was der Hund fressen darf) und Reis oder Kartoffel, selten auch Nudeln.
Abends noch einmal dieses. Oder..... hie und da wird eine Mahlzeit durch Trockenfutter ersetzt.

Reines Trockenfutter hat Aaron nicht vertragen. Auch das Nassfutter nicht. Als Welpe war Aaron ständig müde, hat sehr oft erbrochen. Auch das Blutbild war nicht optimal.
Seit ich auf Selbstkochen umgestiegen bin, sind die Probleme gelöst.
Jetzt ist es aber so, dass mich das Barfen reizen würde. Ich lese immer wieder, dass diese Hunde vor Gesundheit nur so strotzen, trotz aller Unkenrufe von tierärztlicher Seite.

Ich hätte nun gerne eine sachliche Diskussion über dieses Thema. (was sichtlich schwer ist)
Rohes Schweinefleisch wird ja wohl eh nicht verfüttert - dies kommt immer wieder als Argument, nicht zu Barfen.
Wie sieht das aber bei rohem Rindfleisch aus? Ich habe immer wieder gelesen, dass auch die Barfer raten, das Fleisch vorher einzufrieren.
Welche Keime/Bakterien/Würmer/Finnen usw. sind dann da noch drin?
Noch eine abschließende Frage...

gibt es Studien, die belegen, dass entweder gebarfte Hunde gesünder sind oder auch Studen, die belegen, dass bei soundsoviel gebarften Hunden Keime übertragen wurden, die Hunde entweder selbst erkrankten oder Menschen krank wurden?

Melida
19.11.2008, 13:39
Hallo Calimero!

Schließe mich gleich an diese Fragen an. Mich würde nämlich auch interessieren, wie das die Experten hier so sehen.
Ich steh schon in den Startlöchern :]

Calimero
19.11.2008, 19:19
Ich glaube fast, dass wir keine Antwort bekommen werden, da gerade dieses Thema ein heißes Eisen ist.
Es soll sogar Tierärzte geben, die fürs Barfen sind, sehr viele sind aber auch dagegen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ein angehender junger Tierarzt das als Diplomarbeit machen könnte. Mit Studien, welche Keime/Parasiten usw. entweder den Hund belasten könnten oder auf Menschen übertragen werden. Und ob wirklich kranke Hunde durch die Kostumstellung geheilt werden können.

Bis jetzt habe ich das Gefühl, dass es über Hundeernährung soviel Meinungen gibt, wie Sand am Meer.
Da liest man (auch von Hundeernährungsexperten, die Bücher über dieses Thema herausgeben), dass einmal Erdäpfel schlecht für Hunde sein sollen, andere wiederum empfehlen sie sogar für Allergiehunde!
Man will natürlich das Allerbeste für seinen Liebling, will dass er gesund bleibt und sehr alt wird. Man informiert sich, oder besser, man versucht es.
Und - irgendwie bleibt man über. Nur ein großes Fragezeichen bleibt....

Liebe Grüße aus Linz

Brigitte mit Aaron

gertiP
19.11.2008, 21:08
Rohfütterung polarisiert.
Auch hier werdet Ihr kaum objektive Antworten zu erwarten haben.
Viel Lesen und dann seinen Hausverstand einschalten.

@ calimero: Dein Hund hat deutlich gezeigt, was ihm bekommt und was nicht, wenn Du das Fleisch nicht kochst ist es noch gesünder für ihn...

Wieso sollte das, was für den Hund die natürlichste Nahrung ist, "gefährlich" sein? Mir kommt das vor als würde man den Menschen erzählen, Obst und Gemüse sei ungesund...
Ganz aktuell gibt es wieder einen Skandal bei "Bestes Futter".
Von mir sieht die Futtermittelindustrie keinen Cent mehr, demnächst werden die Katzen komplett umgestellt.

Melida
20.11.2008, 10:39
Hallo!
Jetzt hab ich das über Fenrier auch gelesen.
Wenn das alles stimmt, dann ist das wieder ein Grund mehr auf Rohfütterung umzusteigen.

Lhasalady
17.12.2008, 07:53
Hallo,

du kannst jedes Fleisch füttern außer Schweinefleisch. Du kannst auch mal Fisch füttern. Du mußt nur daraf achten das das Verhältnis 2/3 Fleisch und 1/3 Gemüse mit Getreide und Kräuter liegt.

Und was ist natürlicher den Hund nach seiner Abstammung dem Wolf zu füttern. Oder ihm mit TF vollzustopfen wo viele Zutaten bei uns das nackte Grauen auslöst.

Hier ein Link über Inhalte von TF, ist ein bischen viel, aber intressant. Bitte aber nach dem Frühstück lesen:
http://www.ein-besseres-leben.de/t114s114.html

Ansonsten kannst du ja mal unter www.barfers.de gehen

LG Lhasalady

Melida
17.12.2008, 08:10
http://www.ein-besseres-leben.de/t114s114.html dieser Link mag ja zeigen was alles so im Tierfutter drinnen sein kann, aber leider befürwortet er auch die vegane Ernährung von Fleischfressern und das sollte nicht sein.

Das ist nicht artgerecht. Kann schon sein, dass einige Hunde damit klar kommen es vielleicht auch brauchen (Allergien) aber niemand sollte sich das für seinen Hund überlegen, nur weil er kein Fleisch füttern will.
Dann soll er sich einen Stoffhund zulegen.
Wenn sich Menschen ohne Fleisch ernähren dann ist das ihre persönliche Sache und Einstellung und die sollte nicht auf das Tier übertragen werden. Besonders Katzen benötigen gute Proteinquellen und Soja und Getreide gehört da nicht dazu, auch wenns noch so aufgeschlossen sein sollte.

Hund und Katze brauchen Fleisch um gesund zu bleiben.
In den meisten Fertigfutter ist sowieso mehr Pflanzliches drinnen als sie vertragen können. Man muss es nicht noch schlimmer treiben.

Helga
17.12.2008, 11:49
Original von Melida
http://www.ein-besseres-leben.de/t114s114.html dieser Link mag ja zeigen was alles so im Tierfutter drinnen sein kann, aber leider befürwortet er auch die vegane Ernährung von Fleischfressern und das sollte nicht sein.

Das ist nicht artgerecht. Kann schon sein, dass einige Hunde damit klar kommen es vielleicht auch brauchen (Allergien) aber niemand sollte sich das für seinen Hund überlegen, nur weil er kein Fleisch füttern will.
Dann soll er sich einen Stoffhund zulegen.
Wenn sich Menschen ohne Fleisch ernähren dann ist das ihre persönliche Sache und Einstellung und die sollte nicht auf das Tier übertragen werden. Besonders Katzen benötigen gute Proteinquellen und Soja und Getreide gehört da nicht dazu, auch wenns noch so aufgeschlossen sein sollte.

Hund und Katze brauchen Fleisch um gesund zu bleiben.
In den meisten Fertigfutter ist sowieso mehr Pflanzliches drinnen als sie vertragen können. Man muss es nicht noch schlimmer treiben.


Danke Melida :)
Das ist auch meine Meinung und ich geh sogar so weit, daß ich sage, wer seinen Hund vegan füttert, handelt gegen das Tierschutzgesetz, wo ausdrücklich drinnen steht, daß man seine Haustiere artgerecht füttern muß.

gertiP
18.12.2008, 18:31
Melida und Helga:
Ihr beiden habt wieder mal völlig Recht!

Calimero
21.12.2008, 17:13
Man hört und liest immer wieder, dass man ja nicht zuviel Fleisch geben soll (wegen der Nieren).
Maximal 1/3 (und 1/3 Getreide/Reis/Erdäpfel, sowie 1/3 Gemüse).
Aaron ist ein Welsh Terrier mit ca 9-10kg, das heißt, er dürfte nur 100g Fleisch am Tag bekommen.
Barfer füttern viel mehr Fleisch. Wie sieht das dann mit den Nierenwerten aus?

Helga
22.12.2008, 00:03
Mein Hund hat gute Nierenwerte, zumindest bei der letzten Untersuchung hatte sie die. Demnächst wird sie eh mal wieder ausgetestet.

Ich füttere im Schnitt 70% Fleisch und Knochen und 30% Gemüse. Manche Mahlzeiten sind aber auch 50% Fleisch und Knochen und 50% Gemüse. Im Grunde füttere ich getreidefrei, auch keinen Reis, keine Kartoffeln, Nudeln usw. Mein Hund neigt zum Ansetzen, deshalb muß ich da wirklich aufpassen. Von Getreide nehmen die Hunde eher zu und noch dazu kann es zu Fehlverdauungen kommen. Ich geb nur hin und wieder ein paar Haferflocken unters Futter, vor allem wenns Leber gibt, weil da der Kot fest bleibt mit Haferflocken.

Meine Gina hat auch knapp 10kg und bekommt ca. 200 bis 250g Gesamtfuttermenge am Tag, bestehend eben aus Fleisch, Knochen und Gemüse, sowie div. Zusätze und div. Öle.

Melida
22.12.2008, 10:30
Original von Calimero
Man hört und liest immer wieder, dass man ja nicht zuviel Fleisch geben soll (wegen der Nieren).
Maximal 1/3 (und 1/3 Getreide/Reis/Erdäpfel, sowie 1/3 Gemüse).
Aaron ist ein Welsh Terrier mit ca 9-10kg, das heißt, er dürfte nur 100g Fleisch am Tag bekommen.
Barfer füttern viel mehr Fleisch. Wie sieht das dann mit den Nierenwerten aus?

Das was Nierenprobleme bereiten kann ist das schwerverdauliche Protein im Fertigfutter (und natürlich auch wenn nur bindegewebsreiche Tierteile) gefüttert werden.

Es ist wissenschaftlich nicht erwiesen dass übermäßige Fleischfütterung Nierenprobleme verursacht (Lt. dem Ernährungsbuch von Case, Carey, Hirakawa) Es sollen bedarfsgerecht hochverdauliche Proteine verfüttert werden. Getreide gehört nicht zu den hochverdaulichen Proteinen und enthalten auch nicht die essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge.
Es ist falsch zu meinen, dass man ältere Hunde zwangsläufig proteinreduziert füttern soll. Es kann sogar zu einem erhöhten Bedarf bei älteren Hunden kommen. Die Qualität ist entscheidend (Fleisch)

Außerdem enthält Getreide, ebenso wie Fleisch u. auch Milchprodukte (Topfen, Hüttenkäse, Joghurt) einen Phosphorüberschuss (im Vergleich zum Kalzium) der ausgeglichen werden muss. Es ist als eine fehlerhafte Annahme, dass fleischreduziert füttern und dafür mehr Getreide zu füttern, die Niere schonen würde. Der Phospohranteil im Futter sollte reduziert werden. Das geht auch mit Nahrungsergänzungen vom TA. Der Rohaschegehalt im Futter sollte auch passend sein für ältere Hunde d.h. hoher Mineralstoffgehalt im Futter muss über die Nieren ausgeschieden werden, was diese belastet.

Wer zu wenig Protein füttert riskiert bei älteren Hunden Muskelschwund was zu weiteren Stoffwechselstörungen führen kann und die Niere ebenso belastet. Bei unter 1,6 g verd. Rp entsteht akuter Proteinmangel. Lt. Mayer/Zentek:
Tägliche Mindest-Bedarf (Laborbedingungen) an verdaulichem Rohprotein = 2,5g mal Stoffwechselgewicht (Körpergewicht hoch 0,75). Unter normalen Umständen die doppelte Menge (5g/Tag/KM hoch 0,75)
Lt. CCH wären es bei festgestellter Niereninsuffizienz: bis zu 2,2 g/kg KM/Tag vRP

Dein Hund sollte 126 - 140 g gutes Fleisch als Mindestmenge bekommen (= 2% v.d. KM davon 70 % Fleisch).Je nach dem wie aktiv er ist auch mehr. Damit er nicht abnimmt eher fetteres Fleisch od. zusätzlich einen Fettanteil dazu. Damit bekommt er sicher nicht zu viel Proteine, aber auch nicht zu wenig. Fett ist sehr wichtig gerade wenn Nierenprobleme da sind.

Sollte wirklich Nierenprobleme auftreten, dann kann man sich immer noch die Futterzusammensetzung neu überlegen. Es hilft aber nicht Nierendiät einem gesunden Hund zu füttern damit er nicht irgenwann einmal erkrankt.

renee
06.02.2009, 20:54
Ich füttere jetzt schon geraume Zeit Rohfleisch - zumindest Rind, Wild, Pferd, Kaninchen

dazu gibt es

püriertes Gemüse und Kartoffeln, Reis, Bulgur, Hirse, Nudeln, Couscous, Polenta

zzgl.

Quark, Körnerkäse, Käse, Honig, Zuckerrübensirup, Sonnenblumenkerne, Leinöl, Olivenöl, Carniviton forte und Schindeles Mineralien

aufgeteilt auf 3 Mahlzeiten/Tag

Morgens

Gemüse + Quark

Mittags

Gemüse + Fleisch

Abends

Gemüse + Kohlenhydrate


Zutaten werden immer abgewechselt.

Auch unser Welpe wird entsprechend ernährt.

Rindfleisch bekommt nur unsere DobiDame, da unser RR scheinbar allergisch darauf reagiert!