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Rocky1
04.08.2008, 19:49
Insulinresistenz

Vor knapp 4 Wochen wurde bei unserem 13 Jahre alten Mischlingsrüden Diabetes festgestellt. 1. Wert: 407. Am 2. Tag nach 2 x 20 IE Insulin: 445. Daraufhin wurde die Dosis auf 2 x 30 IE erhöht. Außerdem bekommt er nur mehr Diätfutter und hat von 19,8 kg auf 18,3 kg abgenommen. Nachdem auch ein Tagesprotokoll gemacht wurde (4 x Bluttest an einem Tag mit Werten zwischen 405 und 336), stand fest, dass er eine Insulinresistenz hat.

Als mögliche Ursache für die Insulinresistenz konnten Cushing, Hypothyreose, Nieren-, Leber- und Herzerkrankung sowie das Somogyi-Syndrom ausgeschlossen werden. Trotzdem liegen seine Zuckerwerte weiterhin über 300.

Derzeit wird er mit Clavubactin 250/62,5 mg (2 x täglich, 10 Tage lang) gegen eine Harnwegsinfektion behandelt. Der nächste Bluttest ist für Ende dieser Woche vorgesehen, aber der Zucker im Harn ist nach wie vor sehr hoch.

Welche Ursachen könnte es noch geben für die Insulinresistenz, bzw. welche Behandlungsmethoden? Könnte es nützen, das Insulin intramuskulär zu spritzen? Oder sollte Humaninsulin ausprobiert werden?

Mag.Leisser
05.08.2008, 09:52
Hallo!

Wie schwer ist denn die Hündin? Welche Untersuchungen wurden gemacht, um die möglichen Ursachen auszuschliessen?
Eine Möglichkeit wäre, die Messung des Glukosespiegels zu Hause durch Sie.
In der Tat gibt es Hunde, die auf das zugelassene Präparat (Caninsulin) in angemessener Dosierung (1 IE/kg + 1-4IE/Hund, also 25kg Hund: 25IE + 4 IE = 29 IE Tagesdosis) nicht reagieren.
Hier wäre der Umsiteg auf ein Humaninsulin zu erwägen.
Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über mögliche Alternativen.

Liebe Grüsse,
Mag. Stefan Leisser

Rocky1
06.08.2008, 09:51
Bevor ich antworte, wollte ich einen Tag zuwarten, ob vielleicht noch Antworten von Ihren Kollegen kommen, die bereits einen ähnlichen Fall in ihrer Praxis hatten - was leider nicht der Fall war.

Wie ich bereits in meiner Anfrage schrieb, wiegt unser RÜDE 18,3 kg. Daß die Insulindosis für dieses Gewicht bereits sehr hoch ist, ist mir bekannt. Deshalb bin ich auch so besorgt um unseren Rocky und habe mir Ratschläge erhofft über mögliche anderen Ursachen der Insulinresistenz oder Tipps, was wir in seiner Behandlung noch versuchen könnten.

Viele Grüße
Andrea Haeyn

Mag.Leisser
07.08.2008, 10:42
Hallo!

Die gängigsten Ursachen für Insulinresistenz wurden ja schon untersucht und ausgeschlossen. Mit welcher Insulin-Dosis wurde denn begonnen?

Was bei einem Hund diesen Alters noch als Ursache infrage kommt, sind Tumorerkrankngen.
Medikamentelle Behandlung von Insulinresistenz mit Tabletten, wie in der Humanmedizin funktionieren bei Katzen einigermassen, bei Hunden sind die Erfolgsaussichten da weit geringer.
Ein Umstieg auf Humaninsulin ist sicher einen Versuch wert.

Aus meiner eigenen Erfahrung habe ich die besten Erfahrungen mit Home-Monitoring gemacht, da die Untersuchungsabstände kurz gehalten werden können, und keine Blutzuckererhöhung infolge Stress auftritt. Bei schlecht einzustellenden Patienten hatte ich bisher immer noch Erfolg bei der Ursachensuche, sodass ein Umstieg auf (nicht zugelassenes) Humaninsulin bisher noch nicht notwendig wurde.

Liebe Grüsse,
Mag. Leisser