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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Colitis ulcerosa beim Colliemischling



Hündi
25.07.2008, 10:53
Hallo liebes Tierärzteteam,
vielleicht kann mir hier einer weiterhelfen.
Meine Colliemischlingshündin ist jetzt 8 Jahre alt. Seit ihrem 2. Lebensjahr
leidet sie unter blutigen Durchfällen mit Magen- und Darmkrämpfen.
Zu Beginn der Erkrankung wurde eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Diagnose: Gastroenteritis mit Hepatopathie.
Seitdem ist der Hund immer wieder krank und hat viele Tierärzte kennengelernt. Zuerst schulmedizinisch arbeitende Ärzte, danach ein gutes Jahr beim Tierheilpraktiker, der von einer Pankreasinsuffiziens ausging, was sich dann später laut einem Tierarzt jedoch nicht bestätigte.

Dann waren wir einige Jahre bei einer ganzheitlich arbeitenden Tierärztin.
Zuerst war ich sehr skeptisch, weil die alles ausgependelt hat, aber zuletzt ging es meiner Hündin tatsächlich gut zwei Jahre sehr viel besser. Diese Tierärztin ging von einer Futterunverträglichkeit aus. Sie hat alles Futter ausgependelt und dementsprechend habe ich meinen Hund ernährt. Außerdem hat sie immer wieder mit Gastritisnosode behandelt.

Aber seit ca. 1/2 Jahr geht es meinem Hund wieder zunehmend schlechter, und da diese Ärztin offensichtlich nicht mehr helfen konnte, bin ich wieder in einer schulmedizinischen Fachtierarztpraxis gelandet.
Seitdem bekommt der Hund nur noch Prednisolon und Metronidazol. Außerdem füttere ich nur noch gekochtes Pferdefleisch und Pellkartoffeln, dazu VMP-Tabletten von Pfizzer.
Anfänglich hat das auch geholfen, aber jetzt wird es wieder zunehmend schlechter. Heute Nacht hatte mein Hund trotz Prednisolon und Metronidazol starke Bauchschmerzen und eine völlig verspannte harte Bauchdecke. Der Kot ist zwar nicht schleimig oder wie schon so oft mit einer Schleimhülle umgeben, aber er
ist weich und schmierig mit ewas Blut drin, dabei aber geformt.
Ich habe nun garkein Vertrauen mehr in die Tierarztpraxen, denn alles hat bisher auf Dauer keinen Heilerfolg gebracht.
Eine Magen- und Darmspiegelung kann ich leider nicht finanzieren, da mir die Mittel dazu fehlen. Der Tierarzt meinte aber auch, dass eine solch kostspielige Untersuchung auch nicht wirklich weiterhelfen würde, weil man dann auch nur das bestätigt bekäme, was man ohnehin schon aus Erfahrung vermutet, nämlich eine Colitis ulcerosa, und die könne man wiederum nur mit den Medikamenten behandeln, wie sie jetzt schon gegeben werden.

Könnte es nicht sein, dass es sich um Helicobakter oder Campylobakter handelt ?
Und kann man das nicht auch im Serum bestimmen ?
Was ist mit dem Metronidazol, ist es nicht sehr gefährlich wenn ich das so oft gebe? Im Tierversuch wird von vermehrter Tumorbildung berichtet.
Ich bin so verunsichert. Was kann ich denn noch tun ? Der Hund macht sonst keinen kranken Eindruck.
Vielen Dank für eine hifreiche Antwort !

Mag.Leisser
01.08.2008, 10:33
Hallo!

Da scheint ja schon eine ganze Menge gemacht worden zu sein!
Auch meiner Einschätzung nach würde eine Darmspiegelung mit Biopsieentnahme die besten Voraussetzungen für eine genaue Diagnose bilden.

Aber zu ihren konkreten Fragen:
Helicobacter sind Bakterien, die vorwiegend im Magen Probleme machen, und zu Gastritis und damit Erbrechen führen.
Wie lange bekommt ihr Hund schon Metronidazol? Es ist ein recht sicheres Medikament, mit dem ich persönlich auch noch nie Probleme hatte. Im Tierversuch (beim Zulassungsverfahren) werden sehr hohe Dosen über langen Zeitraum zugeführt. In adäquater Dosierung sind Nebenwirkungen sehr selten. Zudem ist Metronidazol gegen Helicobacter wirksam.

Wenn sie eine Darmspiegelung nicht finanzieren können, versuchen sie mal Futterumstellungen (je 2-3 Wochen nur ein Futter, und ausser dem und Wasser nichts anderes)
Alles Gute,

Mag. Stefan Leisser