Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : unschlüssig wegen Entwurmung
2169heiko
24.07.2008, 07:58
Hallo,
Unschlüssig wegen Entwurmung:
Ich war letztens beim TA der sprach mich wegen Entwurmung an, und meinte ich soll doch meinen Hund alle 4 Monate entwurmen.
Das sagen auch X andere Tierärzte.
Doch in versch. Internet- Foren ließt man geteilte Meinungen dazu.
Da heißt es:
Man sollte einen Hund nur dann entwurmen wenn er tatsächlich Würmer hat.
Entwurmung hilft nicht vorbeugend, sondern nur wenn ein Hund tatsächlich Würmer hat.
Heute entwurmt, morgen die Wirkung, Übermorgen hat der Hund Würmer.
Warum entwurmen hilft ja nicht vorbeugend, das wäre genau so wie wenn ein Mensch jetzt eine Kopfschmerztablette einnimmt weil er später Kopfschmerzen haben könnte.
Entwurmen schädigt die Darmflora des Hundes usw.
Nun frage ich mich wenn die alles so stimmt warum dann entwurmen?
Schädigt das Wirklich die Darmflora?
Auch habe ich als Tipp gelesen wenn man entwurmt soll man danach mit einen Präparat die Darmflora wieder aufbauen, was empfehlen sie da?
Bitte auch Medikament das ich Rezeptfrei in der Apotheke oder über Internet-Versand bekomme (evtl. auch bei Fressnapf).
Auch habe ich gelesen das man nicht alle 3-4 Monate entwurmen soll die bessere Alternative wäre alle 3-4 Monate denn Kot über 3 Tage lang zu sammeln, und diesen auf Würmer untersuchen zu lassen, und wenn es heißt der Hund hat Würmer erst dann entwurmen sonst nicht.
Angeblich würde dies auch nicht mehr kosten, als seinen Hund 4 mal im Jahr zu entwurmen.
Nun meine Frage was kostet im Durchschnitt eine Kotuntersuchung auf Würmer und kann man da tatsächlich alle Wurmarten erkennen auch der Herzwurm z.b.?
Wenn man doch entwurmt heißt es dass man nicht immer die gleichen Tabletten etc. geben soll wegen der Resistenz.
Nun wenn ich zum TA gehe der wird ja mit versch. Firmen Verträge haben und kann mir daher nur bestimmte Tabletten mitgeben, oder liege ich da falsch.
Gibt es auch gute Produkte Rezeptfrei in der Apotheke wo sie empfehlen können?
Zum Schluß möchte ich noch sagen das ich ein Kleinkind (4 Jahre) zuhause habe, und da wird ja empfohlen zu entwurmen.
Auch nimmt mein Hund hin und wieder Fressen von der Straße auf, ich versuche es zwar dies zu vermeiden aber immer gelingt es mir nicht.
Sie hat in Spanien ca. 5 Jahre auf der Straße gelebt und ist dies halt nicht anderes gewöhnt.
Wenn ich mich dazu entschließe doch zu entwurmen wollte ich fragen ob es was gibt wo wirklich gegen jede Art von Würmer hilft, und wenn ja bitte der Name dazu und woher ich das bekomme.
Es gibt auch pflanzliche Mittel wo angeblich helfen sollen stimmt das und wenn ja welches davon können sie empfehlen da bitte auch der Name und woher ich es bekomme.
Hier mal ein paar Links mit der bitte um ihre Meinug:
http://www.bioapo.de/shop_suche.html?_filterfastsearch2=x&_filterktext=contrawurm
http://www.tatze-online.de/product_info.php/info/p311_Wurmkur-Dinoglueck-Dog-Wurm-45g.html
http://www.verm-x.de/?gclid=CL_e15f-15QCFQJbtAodmC42Cw
http://www.vital-petshops.de/tiergesundheit/dogvital_wuermer_milben_hund.html
Ein Wurmkur über 3 Tage soll angeblich besser sein als Tabletten stimmt das?
Ich danke schon mal im voraus für hoffentlich viele Antworten und Meinungen dazu.
Gruß
2169heiko
Dr. Fischer
25.07.2008, 20:38
Betreffend der Verwurmung von Hunden ist folgendes zu sagen:
1) Welpen sind grundsätzlich als verwurmt zu betrachten und daher gründlich nach Schema des Tierarztes zu entwurmen.
2) Erwachsene und im Haus gehaltene Hunde sollten jährlich beim Tierarzt zur Untersuchung vorgestellt werden und dabei ist es auch notwendig den Stuhl auf Würmer hin zu untersuchen. Ich bin grundsätzlich dagegen, Hunde als verwurmt zu betrachten und ins Blaue hinein zu entwurmen. Meine über inzwischen 16 Jahre durchgeführten Untersuchungen bestätigen auch, dass gesunde und einmal ordentlich entwurmte Hunde äußerst selten einen neuerlichen Wurmbefall aufweisen. Siehe auch 1. Satz von Pkt. 2.
3) Nach einem Flohbefall ist das Tier immerzu entwurmen. Es hat aber keinen Sinn ein x-beliebiges WUrmmittel in den Hund zu stopfen. Das hilft in den allermeisten Fällen nicht. Fragen Sie ihren Tierarzt nach einem geeigneten Präparat.
4), und im Zusammenhang: Nicht jedes Wurmmittel hilft gegen jeden Wurm. Ausserdem sind Würmer nicht die einzigen möglichen Parasiten im Darm. Daher wieder siehe Punkt 2).
5) Herzwürmer lassen sich mit einer parasitologischem Kotuntersuchung überhaupt nicht nachweisen, das erfordert eine Blutentnahme und eine Laboruntersuchung. Selbige können auch nicht kritiklos "entwurmt" werden, da ein normales Wurmmittel nicht zur Wirkung kommt und es in diesem Fall auch für das Tier lebengefährlich sein kann eine spezifische Entwurmung durchzuführen. Falls sie den Verdacht oder Sorge haben, dass Ihr Hund Herzwurmbefall aufweist, sprechen Sie darüber mit Ihrem Tierarzt, er wird die nötigen Schritte einleiten.
Von den erwähnten "Mittelchen aus der Mutter Natur" halte ich überhaupt nichts, sie wirken auch nicht. Bestenfalls ekeln sich die Würmer davor und sie lassen reflektorisch los - aber welchem Darmwurm ekelt es schon vor etwas? Rohe Koblauchzehen wurden übrigens immer wieder propagiert. Ich hoffe Sie mögen den Geruch.
6) Betreffend die Darmflora gibt es keine ernstzunehmende Empfehlung zur Stabilisierung nach Entwurmung. Das hätte nur dann Sinn, wenn aufgrund des hochgradigen Wurmbefalls eine Entzündung des Darmes mit dünnem Stuhl stattgefunden hätte. Dann wären aber vermutlich auch andere Maßnahmen notwendig.
7) Hegen sie den Verdacht eines Wurmbefalls oder hat ihr Tier eine Verdauungsstörung, ist eine Untersuchung des Stuhles immer angezeigt.
8) Wie kommen Sie übrigens darauf, dass ein Tierarzt Verträge mit Wurmmittellieferanten hat? Tierärzte halten jene Präparate vorrätig, welche eine gute Wirkung zeigen. Meistens sind das jene Pharmaka, welche neu entwickelt wurden, da die Wirksamkeit der alten Mittel mit der Zeit nachläßt oder die neuen einfach zuverlässiger sind.
9) Nicht der Tierarzt ist die teure Variante der Entwurmung, dort bekommen sie nämlich auch einzelne Wurmpräparate (es gibt ja nicht nur Tabletten) - nicht bloß im 25-er oder 100-er Pack wie illegal ohne Rezept in der Apotheke. Außerdem erhalten Sie das geeignete Präparat für Ihren Zweck. Damit fahren sie immer günstiger als beim Versuch und Irrtum-Spiel, bei dem nur der Apotheker profitiert.
MfG Dr. Fischer
2169heiko
25.07.2008, 21:26
Sehr geehrter Herr. Dr.Fischer,
vielen dank für die ausführliche Info ich werde jetzt am besten ein mal im jahr eine Kotuntersuchung auf Würmer machen lassen, habe gehört das soll man am besten vor der jährlichen Impfung machen.
Was ich noch wissen wollte ob es stimmt das man den Kot von 3 aufeinander folgende Tage untersuchen lassen soll.
Meine Frage was den so eine Kotuntersuchung auf Würmer ca. kostet wurde leider nicht beantwortet.
Sie schreiben das man bei Verdacht auf Wurmbefall auf jeden Fall den TA aufsuchen soll, woran erkennt man eigentlich ein möglicher Wurmbefall bei einem Hund, ichr meine hier jegliche Arten von Würmer auch der Herzwurm mit einbegriffen?
Ich habe mir halbwegs gedacht das die Naturprodukte nicht so gut sind, man hat halt immer Hoffnungen denn wer will seinen Hund schon der Chemie aussetzen.
Ich denke mal das gleiche gilt auch für Zeckenschutzmittel aus der Natur, also ich meine das die nicht wirklich helfen.
Ich gebe das ganze Jahr über Frontline, weil laut Frontline heißt es Flöhe halten kein Winterschlaf deshalb kann man Frontline das ganze Jahr über geben, hoffe das ist auch wirklich so.
Andere bedenken habe ich ob Frontline in meiner Gegend wirklich anschlägt komme aus BW und das Bundesland zählt ja leider zur Zeckenhochburg.
Mir wurde ExSpot empfohlen finde ich aber ehrlich gesagt heftig vom Preis.
Aber trotzdem meine Frage wirkt ExSpot auch gegen Flöhe und kann ich das auch über das ganze Jahr für mein Tier benützen, oder was empfehlen sie mir zusätzlich gegen Flöhe?
Was halten sie von dem Tip von TA Dr.Vogel das man zusätzlich zu einem Spot ON Leinöl täglich in Futter geben soll, er hat damit gute Erfahrungen gegen Zecken gemacht.
Hallo Heiko,
ich habe da noch ein paar Anmerkungen.
Erstens zum Thema Knoblauch. Zwar wird dieser immer wieder propagiert im Einsatz gegen Parasiten, zum einen enthält Knoblauch allerdings einen Stoff mit Namen "Allylpropyldisufid", welcher in zu hoher Dosierung sehr ungesund für Hunde ist.
Zum zweiten stellt sich die Frage, ob Würmer, Flöhe oder zecken wissen, daß sie Knoblauch nicht mögen.
Zum Thema Entwurmen muß ich aus Humanmedizinersicht sagen: ich teile die Meinung von Dr. Fischer, daß man bei gesunden erwachsenen Hunden weniger streng sein muß, was Entwurmungen angeht. In dem Fall, wo kleine Kinder mit den Hunden in Kontakt kommen, bin ich etwas strenger. Ein Wurmbefall (z.B. Spulwürmer, Bandwürmer (welche eher selten sind bei erwachsenen Hunden), aber auch Dipylidium caninum) bei erwachsenen Hunden geht oftmals völlig ohne Symptome vonstatten. Dies ist bei Kindern anders und die Medikamente sind für Kinder nicht gesünder, als für Hunde. Zum zweiten wäre die Frage zu klären, was Du Deinem Hund zu fressen gibst. Sollte er rohes Fleisch/Schlachtabfälle bekommen oder sollte Dein Hund z.B. Mäuse draußen fangen (was meine Spanier anfangs sehr gerne versucht haben) sollte man auch strenger sein.
Was die Kosten anbelangt, kann ich nicht weiterhelfen. Zum einen habe ich keine Gebührenordnung für Tierärzte, zum anderen haben sich in Deutschland gerade erst die Gebühren erhöht. Allerdings zahlst Du für eine Kotuntersuchung nicht mehr als für die Tabletten, die Du benötigst, um zu entwurmen. Was Herzwürmer anbelangt ist eine Infektion nördlich der Alpen eher selten. Da Dein Hund aus Spanien kommt kann er theoretisch infiziert sein. Zwischen Infektion und Krankheitssymptomen können Monate vergehen und wenn macht sich ein Herzwurmbefall eher durch Herzprobleme wie Luftnot, Stauung, Leistungsschwäche, aber auch Blutgerinnselbildung mit Embolien oder Thrombosen etc. bemerkbar.
Zu den Spot on Präparaten: Mir hat mein Tierarzt gesagt, Ex spot wäre wirksamer gegen Zecken, daher verwende ich exspot - trotz des höheren Preises. Und BW gehört meines Wissens mit zu den gebieten, wo Zecken Babesien übertragen. Exspot wirkt im Übrigen auch gegen Flöhe. Mit Leinöl habe ich persönlich keine Erfahrung , aber ich habe schon häufiger gehört (auch von Anwendern in unserer Hundeschule), daß es funktionieren soll. Allerdings würde mir persönlich das Hörensagen in gewissen Gebieten - wie auch BW - nicht genügen.
LG
bobal
2169heiko
26.07.2008, 21:57
Hallo,
erst mal vielen Dank für deine Antwort.
Was der Knoblauch angeht, also es sind geteilte Meinungen was man aber öfter hört ist das Knoblauch in zu Hohen Mengen gefärlich für den Hund sein kann, und in extremen Fällen sogar zum Tod führen kann, deshalb verzichte ich ganz auf Knoblauch oder auch Tabletten etc. worin Knoblauch enthalten ist.
Außerdem ist es nicht nachgewissen das Knoblauch wirklich gegen Zecken hilft.
Ja in BW ist die Zeckenrate sehr hoch,leider.
Zu der Frage was mein hund frießt, sie bekommt Trockenfutter dies empfohl mir mein TA weil sie zum Teil schon braune Flecken auf den Zähnen hat.
Vorher bekam sie Naßfutter das wurde mir abgeraten weil es hieß, dadurch kann sie noch schlechtere Zähne bekommen.
Das mein Hund Mäuse frießt habe ich bis jetzt noch nicht beobachten können.
Das sie mal was von der Straße aufnimmt ist bei ihr mormal denn sie hat in Spanien 5 Jahre auf der Straße gelebt, daher kennt sie es nicht anders.
Wenn es aber noch möglich ist, nehme ich es ihr wieder aus dem Maul raus.
Ich glaube ich befolge denn Rat und lasse den Kot meines Hundes einmal im Jahr untersuchen und nur wenn was nachgewissen wird entwurmen.
Naja ich habe ein Kleinkind, ist es da evtl. Ratsam denn Kot öfters untersuchen zu lassen, und wenn ja wie oft im Jahr?
De Zeckenimpfung für Hunde wie sehr hilft die Wirklcih?
Eine Frage hast du leider nicht beantwortet, wenn ExSpot auch gegen Flöhe ist, kann man es dann auch über das ganze Jahr hinweg anwenden, oder wendet man ExSpot nur während der Zeckenzeit an?
Diese Frage stelle ich weil es ja immer heist Flöhe halten keinen Winterschlaf also muß ich ja auch immer wieder meinen Hund vor Flöhe schützen, oder sehe ich das falsch?
Naja Exspot über das ganze Jahr geben auch wegen den Flöhen ist halt auch häftig teuer, oder gibt es da auch noch ein anderes gutes Mittel gegen Flöhe wo ich das ganze Jahr über geben kann, wo man auch in Verbindung mit ExSpot (während der Zeckenzeit) keine bedenken haben braucht?
Ex spot bekommt man ja nur beim TA oder über Rezept in der Apotheke.
Gibt es da eigentlich Preisunterschiede zwischen TA und Apotheke oder liegen die Preise zimlich gleich?
Gibt es da auch bei Ex spot Preiunterschiede zwischen den TA`s, und wenn ja kann ich das bei jedem TA holen und nur bei dem wo cih eigentlcih immer mit meinem Hund hingehe?
Habe jetzt diesen Monat Frontline für meinem Hund benützt wenn ich jetzt Exspot nehme wie lange muß ich nun warten bis ich es bei meinem Hund anwenden darf meine jetzt wegen dem Frontline wo sie diesen Monat bekommen hat?
Für deine Antworten oder auch Anworten von anderen Usern danke ich schon mal im voraus.
Gruß
2169heiko
Hallo Heiko,
also, man kann Exspot, ebenso wie frontline oder auch andere Externa ganzjährig anwenden. Zecken können, je nach temperatur im Winter auch zu einer Ganzjahresplage werden, sprich, je wärmer die Winter sind, um so früher und zahlreicher treten diese Mistviecher auf. (Im übrigen würde mich mal interessieren, ob diese Tiere für irgendetwas nütze sind. Seblst eine Blattlaus erfüll einen Sinn und sei es nur als Futter für bestimmte Insekten, aber Zecken?)
Meine beiden Dogis kommen auch aus Spanien und von der Straße, aber dank konsequener Erziehung konnte ich ihnen ein Korrekturwort beibringen, sodaß ich die Sache damit komplett im Griff habe.
Da dein Hund kein Rohfutter bekommt und keine Mäuse oder andere Tiere frisst, ist die Gefahr, sich über diesen Weg zu infizieren ausgeschlossen, sodaß es ausreichen dürfte, einmal jährlich Stuhl zu kontrollieren- ich setze voraus, dass er keine Exkremente anderer Tiere frisst. Ich würde generell sagen, daß es dann sinnvoll ist, den Stuhl untersuchen zu lassen, wenn der Hund Dinge zu sich genomen hat, die mit großer Sicherheit infiziert sind bzw. sein können.
Soweit ich weiß, kann man zwar gegen Borreliose impfen, aber der in Europa zugelassene bzw. auf dem Markt befindliche Impfstoff zielt nicht gegen die gesamte Vielzahl an infektiösen Stämmen ab, sodaß m.E. eine Impfung nichts bringt. Spot on Präparate gelten da als wesentlich effektiver und schüzen in der Regel 4 Wochen lang. Und ebenso, wie Du Frontline alle 4 Wochen anwenden solltest, kannst Du nach Ablauf der vier Wochen statt dessen zu Exspot übergehen. Halsbänder, die Amitrax oder Pyrethroide (Wirksubstanz von z.B. Exspot) enhalten wirken in der regel länger (bis zu drei Monaten), sind aber auch teurer. Die Präparate dürften - da es eine allgemeingültige Gebührenordnung gibt - bei jedem Tierarzt gleich teuer sein und Du kannst sie bei jedem Tierarzt beziehen.
Ich weiß nicht, ob damit alle Deine Fragen benantwortet sind, wenn nicht melde Dich
LG
bobal
Dr. Fischer
29.07.2008, 09:16
Was denn eine Kotuntersuchung in Deutschland kostet, kann ich aus Österreich nicht seriös beantworten. In unserer Tierklinik kostet sie 12 Euro. Sie erfaßt allerdings, wie glaube ich schon erwähnt, auch andere möglicherweise vorhandene Parasiten als Rundwürmer.
Herzwürmer sind ausschließlich aufgrund des Verdachtes mittels der klinischen Symptomatik und nachfolgender Bluttests diagnostizierbar. Sie befinden sich nicht im Darm, daher gibt es auch keine Eier im Kot. Die Übertragung findet ausschließlich über blutsaugende Insekten statt.
ExSpot kostet in Österreich etwa gleich viel wie andere Floh-Präparate dieser Art auch, es hat aber den zusätzlichen Nutzen der guten Wirkung gegen Zecken.
3 mal Stuhl kontrollieren erhöht natürlich die Sicherheit der Diagnose, eine umwerfende Verbesserung der Diagnostik ist aber nicht zu erwarten. Was Bandwürmer (welche in Ö auch nicht so selten vorkommen) betrifft, so muß der Tierbesitzer selbst ein bißchen den Kot beobachten und den Verdacht äußern. Fast sicher erfolgt der Befall mit Dipylidium c. nach Flohbefall.
Leinöl habe ich nie verwendet, es enthält aber wertvolle Fettsäuren, welche zur Verschönerung des Haarkleides sicher geeignet sind.
Und was die Chemie betrifft: Das ganze Leben ist Chemie - ohne Chemie kein Leben.
MfG Dr. Fischer
2169heiko
29.07.2008, 18:24
Hallo,
vielen Dank für die ganzen Antworten auch mein TA meinte Ex spot sei das beste, und Frontline schlägt in viele Zeckenhochburgen garnicht mehr an.
Er meinte Advantic soll auch gut sein???
Aber Ex spot findet er persönlcih besser.
Auf der I-Net Seite von Ex spot steht unter anderen Ex spot verursacht keine Nierenschäden etc.
User hier im Forum und auch in anderen Forums behaupten das gegenteil, was stimmt denn nun, und gibt es eine Langzeitstudie wo eben Nachgewissen ist das ein Hund keine Nierenschäden oder etwas doch davon bekommt.
Schade das mir niemand beantworten kann was eine Kotuntersuchung auf Würmer in Deutschland ca. kostet.
Gruß
2169heiko
Dr. Fischer
01.08.2008, 18:36
Nachdem Exspot in den obersten, verhornten Hautschichten eingelagert wird und keine Metabolisierung stattfindet - wie soll es da zu Nierenschäden kommen? Exspot besteht in der Hauptsache aus dem Wirkstoff Permethrin, welcher sich innerhalb eines Tages nach Applikation über den Hund verteilt. Nebenwirkungen sind vereinzelt Allergien, welche Tierbesitzer dadurch auslösen, dass sie mit dem abgerissenen, etwas scharfkantigen Applikator fest an der Haut rubbeln. (Insofern wären nierenrelevante Probleme zumindest auch denkbar - siehe Lehrbücher der Immunologie, das könnte aber aber genauso gut und mit gleicher Wahrscheinlichkeit mit Weizen im Futter oder Pollen oder Hausstaubmilben passieren) Ich verwende Ex Spot in großen Mengen seit vielen Jahren, mir wurden nie Probleme, ausgenommen in wenigen Fällen lokale allergische Reaktionen gemeldet.
MfG Dr. Fischer
Lieber Dr. Fischer,
ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber ganz so einfach sehe ich die Sache nicht.
Vorab sei gesagt, ich verwende Exspot sei Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten und auch seitdem ich zwei Hunde habe sind keine sicheren Nebenwirkungen (hierzu zähle ich ausschließlich die neurotoxischen Vergiftungszeichen) aufgetreten.
Sicher ist aber auch, daß Pyrethroide nicht nur in der Hornschicht der Haut, sondern - wie Sie selbst sagen - in den obersten Hautschichten zu finden sind. Sicher ist auch, daß Läsionen der Haut (die z.B. auch durch das Spielen zweier Hunde entstehen können) eine Resorption in tiefere Schichte einschl. Blutbahn zur Folge haben können.
Sicher ist auch, daß Permethrin in den USA als potentiell carcinogen eingestuft wird.
Und letztlich muß man ehrlich sagen, daß man zur chronischen Wirkung von Pyrethroiden noch keine sichere Aussage machen kann.
Wie gesagt, ich verwende Exspot sei Jahren, aber es keineswegs so, daß ich Permethrin gegenüber keine Skepsis hege. Vielleicht wissen wir nur noch nicht so viel.
Und noch zu Heiko: Nierenschäden sind wenig wahrscheinlich, wenn eher Leberschäden, da Pyrethroide in der Leber "verstoffwechselt"werden.
LG
bobal
Dr. Fischer
02.08.2008, 12:18
Leben ist lebensgefährlich und endet mit dem Tod. Soweit gebe ich Ihnen recht. Dass Exspot nicht gerade zu den höchst toxischen Präparaten zählt, schreiben Sie ja selbst. Wozu also Flöhe im Stroh suchen?
Was carcinogene Einstufung in den USA betrifft: Die Kriterien sind dort völlig anders als bei uns (und teilweise nicht leicht nachvollziehbar). Auch Cyclamat und Saccharin waren in den USA lange Zeit als carcinogen eingestuft.
MfG Dr. Fischer
Hallo Dr. Fischer,
warum so sarkastisch? Wie ich schon sagte, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, aber das scheint nicht funktioniert zu haben.
Ich halte eine gesunde Skepsis im Leben, insb. aber gegenüber "auch nur leicht toxischen" Substanzen für vernünftig.
Die amerikanischen Kriterien sind weitaus strenger - wie man weiß -, als die europäischen. Zumindestens unter humanmedizinischen Gesichtspunkten gibt es zahlreiche Medikamente, die aufgrund der amerikanischen Kriterien wieder vom Markt genommen wurden.
Das soll allerdings auch reichen, eigentlich ging es hie um das Thema Entwurmung.
LG
bobal
Dr. Fischer
07.08.2008, 07:53
Lieber Bobal!
Das war nicht sarkastisch gemeint. Wir sind tagtäglich einem Strom von Chemikalien ausgesetzt, den wir gar nicht registrieren. Unser ganzes Leben besteht aus Chemie, ohne welche wir gar nicht existieren würden. Die Toxizität von pyrethroiden Substanzen besteht zwar tierartselektiv, beim Hund sind allerdings bis dato nur allergische Reaktionen mit folgenden lokalen Hautrötungen bekannt. In der Regel liegt es an der falschen Apllikation durch den Tierbesitzer, welcher ordentlich über die Anwendung aufgeklärt gehört. Wozu also die Panik bei der Anwendung?
Was die amerikanischen Kriterien betrifft: Haben sie schon das Buch "Sweet and Low" von Rich Cohen gelesen? Es ist eine empfehlenswerte und unterhaltsame Lektüre welche viel über amerikanische Gepflogenheiten in der Beurteilung von Substanzen widerspiegelt.
Abschließend nocheinmal meine grundsätzliche Einstellung zu all den lieben Medikamenten: Anwendung dann, wenn es wirklich fachlich richtig ist. Dann aber in der notwendigen Dosierung und über eine entsprechend lange Zeitauer. Ich halte nichts vom Trend, dass jedermann frei im Supermarkt oder der Apotheke nach Gutdünken Medikamente kaufen kann. Das ist gesundheitlich für alle (auch Menschen) bedenklich - siehe gelobtes Land USA, wo die Probleme mit Antibiotikaanwendung kaum mehr in den Griff zu bekommen sind. Die Entscheidung über die Anwendung muss beim fachlich geschulten Experten bleiben. Im Fall der Tiere ist das ausschließlich der Tierarzt. Auch bei scheinbar "harmlosen" Präparaten - wie z.B. Exspot.
MfG Dr. Fischer
Lieber Dr. Fischer,
es ist keineswegs so, daß ich Amerika bzw. die dortigen Gegebenheiten für erstrebenswert halte, dennoch muß ich als Humanmedizinerin eingestehen, daß wissenschaftliche Forschung - jedenfalls auf humanmedizinischem Sektor - in den USA - verglichen mit Europa - einen wesentlich höheren und besseren Stellenwert hat, als zumindestens in Deutschland. Und dank der Studien, zu denen ich dank Fachzeitschriften Zugang habe, kann ich mir mein Urteil über das Design dieser Studien machen.
Ihr Statement zu Medikamenten betreffend bin ich auch anderer Meinung: nur dann, wenn erforderlich und nur so lange, wie nötig (denn ein Problem zunehmender Resistenz gegenüber diversen Antibiotika besteht auch in Europa und zwar durch zu häufiges und nicht indiziertn Einsatz dieser Medikamente (auch beim Hund, was ich aus eigener Erfahrung sagen kann)).
Zum Schluß: Sie sagen es selbst: Exspot ist ein scheinbar harmloses Präparat, daher ist nichts gegen eine gesunde Skepsis zu sagen.
LG
bobal
Hallo !
Zu den Antibiotika muß ich auch noch meinen Senf zugeben. Meiner Meinung nach wird damit viel zu viel Schindluder getrieben. Bei jedem kleinen Wehwechen gibt es sehr oft ein Antibiotikum und das Resultat haben wir dann in Form von MRSA. Egal ob bei Tier oder Mensch, der Einsatz von Antibiotika sollte doch sehr überlegt eingesetzt werden. Optimal wäre es nach einer Bestimmung von path. Keimen und einer Resistenzbestimmung, aber....
LG
Gesche
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