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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : @Birgitt



Helga
18.02.2008, 23:11
Hi Birgitt,


ich habe mir erlaubt, Deine Anfrage auch nochmal im Allg. Hundeforum zu posten und ein paar Anregungen zu geben.


Original von Birgitt
Meine knapp 8 Monate alte Eurasierhündin ist ein sehr aufgeweckter, lebhafter Hund mit leichtem Dominanzverhalten. Ich besuchte mit ihr seit der 12. Woche eine Hundeschule und hatte mit ihr bis jetzt keine Probleme. Seit einiger Zeit aber zeigt sie ein Verhalten, dass ich nicht einordnen kann. Wenn wir am Nachmittag von einem langen Spaziergang kommen fängt sie an mich überall in Hände und Beine zu zwicken, sie springt an mir hoch "umklammert" meine Hüften, zwickt mich in den Bauch oder Rücken, hängt sich regelrecht an meine Kleidung und wenn ich ihr dann "Nein" sage, zieht sie die Lefzen hoch und kläfft mich an. Ignoriere ich sie, "bearbeitet" sie mich trotzdem weiter. Sie grät richtig außer Rand und Band. Das dauert ca. 5min, dann ist der Spuk vorbei.

Mein HuSchu-Trainer meint, dass ich zuviel mit ihr mache (6 Uhr: zum Lacki machen raus, 8 Uhr: 30 - 45min Spaziergang, 12 Uhr Mittag: 20min im Park toben, 15 - 17 Uhr ab in den Wald, 20 Uhr: 20min letzte Lacki-Runde), sie ist dann auf 180 und kann nicht so schnell runterkommen, ich sollte um 1 Stunde verringern. Außerdem muß ich noch dazusagen, dass sie dieses Verhalten erstmals eine Woche vor der ersten Läufigkeit zeigte, dann war ein paar Tage Ruhe und nun ist die den 7. Tag läufig und seit zwei Tagen hat sie wieder ihre 5 Minuten. Allerdings, dass muß ich zugeben, immer dann wenn wir länger unterwegs sind. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was sie mir mit diesem Verhalten zeigen will und wie ich darauf reagieren soll. Mache ich wirklich zuviel mit ihr oder kann solch ein Verhalten vor, während und nach der Läufigkeit schon mal auftreten?

Ich weiß schon, dass hier ein Rat per email recht schwierig ist, aber vielleicht hat wer schon ähnliches erlebt, oder kennt sich mit solch einem Verhalten aus und kann mir einen Tipp geben


Dein HuSchu-Trainer hat vermutlich bis sicher recht mit der Aussage, daß Du zuviel mit Deinem Hund machst und eine Stunde verringern wäre gut, noch dazu ist Dein Hund ja noch recht jung. Auch ist es für einen Junghund einer großen Rasse für seine Gelenke nicht grade förderlich, wenn soviel Bewegung angesagt ist.

Deine Hündin versucht damit den Streß abzubauen, sie ist komplett überdreht. Was machst Du auf den Spaziergängen mit ihr? Nur normal dahinspazieren oder gibts da auch noch Action. Toben mit Hundekumpels ist toll keine Frage, das sollte aber doch nicht länger als 30 Minuten sein und danach noch ca. 30 min. langsam dahinspazieren zum Schnüffeln, damit sie wieder runterkommt und sich beruhigt.

Zuhause dann vielleicht mal gleich einen Kauartikel geben. Kauen beruhigt ungemein.

Wenn sie so reagiert mit Anspringen und zum Spielen auffordern nach einem Spaziergang, dann wars definitiv zuviel des Guten. Sich das merken und danach die Spaziergänge ausrichten. Ich würde mich in dem Fall einfach wegdrehen und sie ignorieren, aber wirklich ignorieren, in einen anderen Raum gehen und die Tür zumachen, so daß sie keine Chance mehr hat, mich aufzufordern. Sagen würde ich gar nichts, denn schon ein einfaches Nein kann eine Bestätigung sein. Hund lernt, wenn ich nur richtig Ausdauer habe, dann bekomme ich auch die Aufmerksamkeit, auch wenn es nur ein Nein ist.

Birgitt
01.03.2008, 18:50
Hallo Helga,

danke für deine Antwort. Ich versuche seit drei Wochen die Spaziergänge zu reduzieren. Ich bin über den Tag verteilt nun max. 2 Stunden unterwegs. Die Spaziergänge gestallten sich nach den Gegebenheiten. Meist sind wir im Wald unterwegs, Luna darf frei laufen und ab uns zu baue ich eine Übung ein, nichts kompliziertes, einfach ein "Komm" oder "Sitz". Kommt uns ein anderer Hund entgegen, wird "Fuß" gegangen, ist der andere Hund angeleint, wird Luna auch angeleint. Manchmal werfe ich ein Stöckchen oder einen Zapfen oder es gibt einen Baumstamm auf den man balancieren kann. Aber alles in Ruhe ohne Druck und sie macht auch alles mit Freude und Begeisterung.

Toben mit anderen Hunden steht eigentlich nicht so sehr auf der Tagesordnung, meist 2x die Woche eine halbe Stunde, wenn wir über eine Hundespielwiese gehen und ein passender Kollege da ist.
In der letzten Woche ist es auch schon besser geworden, allerdings zeigte sie dieses Verhalten auch mal nach erst 10min draußen, als ich mich zu einem anderen Hund runterbeugte um ihn zu streicheln, nehme an das war dann Eifersucht.
Zum Kauen bekommt sie jeden Tag ihr heißgeliebtes Schweine- oder Rinderohr.
Das mit dem Ignorieren habe ich versucht, sie ist natürlich weiterhin an mir hochgesprungen und hat mir dabei meine Strickweste zerfetzt, aber der Rat mit dem Weggehen in einen anderen Raum und die Türe zumachen ist ein guter Tipp, das werde ich ausprobieren. Denn ich denke, dass sie neben mir nicht runterkommen kann.

Nochmal ein risengroßes Dankeschön für deine Antwort, jetzt gehts mir besser.
LG Birgitt

MissMarple
07.03.2008, 14:46
Hallo Birgitt!
Wir hatten damals so einen ähnlichen Fall.
Muss da zu sagen, das es schon länger her ist und ich damals noch bei meinen Eltern Wohnte (also Familien Hund).
Nur war es bei uns so ,das sich unsere damalige Hündin nur bei meiner Mutter so benahm.
Wenn es richtung Nachause ging ,fing sie an ,sie zu kneifen,zwicken,bellen usw..Zuhause machte sie das selbe ,wenn sie zb gestreichelt werden wollte.
Was ich fragen wollte,,macht sie das nur bei dir oder auch bei anderen Familien-Mitgliedern?Oder Freunden ,Bekannten... .?
Ich denke das Hunde spüren ,mit wem sie das machen könne und mit wem nicht.
Natürlich versuchte sie das ab und an bei mir auch.Denke einfach das ich ihr dann jedesmal auf direkten Wegen mittleilen konnte ,,mit mir nicht Fräulein,,!!
Meine Mutter hat das nie so richtig verstanden.
Ich aber schon weil,,
wenn sie zu ihr kam und kneifte ,sprang sie meist sofort auf ,,oh der Hund muss bestimmt raus,, oder ,,oh , der Hund hat bestimmt hunger usw...
Was ich damit sagen will ist,,das, damals viel zu viel auf den Hund eingegangen wurde.
Man kann es ja auch so ein bisschen mit einem Kind vergleichen,,wenn die eimal geschnuppert haben ,,wie kriege ich meinen willen,, versuchen die es auch immer und immer wieder!
Das soll jetzt um Gottes Willen kein Vorwurf sein!!!!!!Bitte nicht falsch verstehen!!
Meistens macht man so was ja auch total unbewust.
Man möchte ja alles gute für den Hund!Und denkt, des so öffter raus um so besser zb... .
Denke ich ja auch ,wer nicht =)
Aber solche Hunde die extrem zur Dominanz tendieren, brauchen ebend eine strengere Hand.
Ich meine wenn du ihr Deutlich zeigst, das es so nicht geht,,wird sie es auch in der nächsten Zeit verstehen.Das heisst jetzt nicht ,das man sie schlagen um Gottes Willen !!solche methoden sind die schlechtesten!! 8o
Da hilft nur ,ignorieren.... . zb,und vor allem denke ich aber Konsequent sein!!
Würde mich Interessieren wie es bei dir und deiner Hündin weiter geht.
Alles Gute!MissMarple ;)

Helga
07.03.2008, 16:37
Hi,


dieser Satz:


Aber solche Hunde die extrem zur Dominanz tendieren, brauchen ebend eine strengere Hand.


stößt mir sehr sauer auf.... ich empfehle daher mal das Buch von Barry Eaton "Dominanz - Tatsache oder fixe Idee" zu lesen, dann wird wohl so einiges klarer sein.

Was mit so einem Verhalten der Hund bezweckt ist schlicht und einfach Aufmerksamkeit, egal in welcher Form auch immer und meist kommt es davon, wenn Hund entweder unterfordert oder überfordert ist. Beides sind Streßsymptome.

Birgitt
07.03.2008, 21:08
@MissMarple: Luna reagiert nur auf mich so. Ignorieren ging nicht, da sie trotzdem an mir hochsprang und auch mal eine Weste zerfetzte obwohl ich mich nicht gerührt habe. Ich habe mir dann auch gedacht "mit mir nicht Mädchen" und habe sie ganz ruhig ins Vorzimmer rausgebracht und die Türe zugemacht. Sie konnte mich durch die Glastüre sehen und hat sie natürlich aufgeführt wie eine Wilde. Ich habe gewartet bis sie sich wieder beruhigt hat und ganz brav und ruhig vor der Türe gelegen ist (dauerte ca. 5min) und dann durfte sie wieder herein zu uns ins Zimmer. Das Ganze mußte ich nur zweimal innerhalb einer Woche machen und dann hatte sie kapiert, dass sie sich nicht so benehmen darf. Wenn ich jetzt merke, dass sie wieder mit dem unguten Benehmen anfängt brauche ich nur "sitzt" und "platz" sagen und sie ist dadurch abgelenkt und in Ruheposition und macht nicht mehr weiter.
Außerdem habe ich unsere Aktivitäten um eine Stunde reduziert und dadurch werden solche Überreaktionen immer weniger. Dadurch das ich vorher eine Alaskan Husky - Hündin hatte, die doch sehr viel an Aktivität brauchte, bin ich es gewöhnt gewesen viel mit einem Hund zu unternehmen. Luna hat mir aber deutlich gezeigt, dass sie was anderes will. Ich mache jetzt mehr Nasenarbeit statt "Toben".

Zu "dominant" und "strenge Hand": ich würde es nicht "Dominanz" nennen sondern "Intelligenz". Wir hatten in unserer Familie schon einige Hunde verschiedenster Rassen (Wolfsspitz, Chow-Chow, Samojede und Cocker-Spaniel) und ich habe bemerkt, je intelligenter ein Hund ist, desto schwieriger ist es ihn zu erziehen und zu führen, da er ja vieles in Frage stellt. Und ich würde auch nicht "strenge Hand" sagen sondern "Konsequenz", denn die Hunde merken sofort, wenn man mal locker lässt. Ich hoffe das auch Helge da mit mir übereinstimmt?
LG
Birgitt

bobal
07.03.2008, 22:27
Hallo Birgit,

ich hab nicht richtig verstanden, macht Deine Hündin das nur dann, wenn sie läufig ist oder auch zu anderen Zeiten?

Sicherlich haben auch Hündinnen mit Hormonschwankungen zu tun, wie wir Mädels halt auch. Dennoch ist das Verhalten auch dann nicht tolerabel, wenngleich erklärlich.

Ein Tip meinerseits wäre noch, den Hund nicht mit allerlei Leckerchen (Schweine- oder Rinderohr) zu belohnen (vor allem wofür belohnen?). Lass sie Leckerchen selber suchen, indem Du sie versteckst oder aber, indem sie sie sich aus Spielzeug heraussuchen muss. Man kann diesbezüglich auf interaktives Spielzeug zurückgreifen oder aber auch Dinge selber machen (z.B. in ein größeres Tuch mehrere Knoten machen und in jedem Knoten ein Leckerchen verstecken, den sie sich herausarbeiten muß). Das schafft zum einen ein anderes für den Hund interessantes Spielzeug (statt Deiner Person), zum anderen wird sie vom Kopf gefordert und hat weniger Zeit, sich derartige Flausen auszudenken.

LG

bobal

Helga
08.03.2008, 00:29
Hi,


@Birgitt:
Genau so hab ich das gemeint.... :)


@bobal:
Vielleicht solltest Du mal lesen, wann Birgitts Hündin das macht, nämlich immer dann wenn sie vom Spaziergang mit Spielen und Toben heimgekommen ist. Grund: der Hund war zu aufgepusht und konnte nicht zur Ruhe kommen.

Birgitt hat das aber gut gelöst. Mit Leckerchen verstecken und suchen würde der Tumult zuhause weitergehn und Hund kann erst wieder nicht abschalten und zur Ruhe kommen. Der Schuß würde gründlich nach hinten los gehn!
Noch dazu, wo der Hund ja noch jung ist und eine große Rasse, wo man eh aufpassen muß wegen der Gelenke......

bobal
08.03.2008, 14:28
Hallo Helga,

ich frage mich schon seit geraumer Zeit, warum Du so aggressiv bist. Du solltest akzeptieren, daß Menschen unterschiedicher Meinung sein können, vor allem auch eine andere Meinung haben können als Du, daß Menshen über anderes Wissen verfügen als Du etc.
Das alles gehört zu einem normalen Umgang dazu. Aggression ist hier gänzlich fehl am Platz!

LG

bobal

Birgitt
08.03.2008, 14:41
@bobal: Zuerst dachte ich auch, dass es mit der Läufigkeit zu tun hätte, da sie dieses Verhalten erstmals 2 Wohen vor der ersten Läufigkeit zeigte, doch dann war sie nicht mehr läufig und sie zeigte dieses Verhalten noch immer. Natürlih wurde das Ganze durch die Läufigkeit verstärkt, doch Auslöser war definitiv Überforderung.

Die Schweine- und Rinderohren sind bei uns kein Leckerchen sondern Bestandteil von Lunas Nahrung (zur Vorbeugung von Zahnstein und weil sie gerne an etwas nagt). Da sie auf Knochen Verstopfung bekommt und sie Büffelhautknochen nicht mag sind wir auf Ohren gekommen. Sie werden auch kalorienmäßig eingerechnet in ihre Tagesration. Leckerchen bekommt sie nur wenn sie dafür was getan hat.

Interaktives, selbstgebautes Spielzeug benützen wir schon drinnen aber nur wenn es ganz arg regnet und Luna trotzdem beschäftigt werden muß. Wir verstecken dann in der ganzen Wohnug kleine Käsestückchen und Luna ist dann mit Feuereifer am Suchen. Was sie auch total gerne mag ist kleine Häppchen in einen großen Ball Zeitunggspapier eingewickelt und sie muß es dann rausarbeiten. Aber im Normalfall machen wir solche Spiele nur im Wald oder Wiese, da ich möchte, dass sie unsere Wohnung als Ort der Ruhe und Entspannung ansieht, was auch schon ganz gut gelingt. Denn wenn wir nach einem Spaziergang nach Hause kommen geht sie nur mehr Trinken und haut sich dann auf ihre Liegedecke.

Helga
08.03.2008, 23:35
Original von bobal
Hallo Helga,

ich frage mich schon seit geraumer Zeit, warum Du so aggressiv bist. Du solltest akzeptieren, daß Menschen unterschiedicher Meinung sein können, vor allem auch eine andere Meinung haben können als Du, daß Menshen über anderes Wissen verfügen als Du etc.
Das alles gehört zu einem normalen Umgang dazu. Aggression ist hier gänzlich fehl am Platz!

LG

bobal


und ich frage mich nur, wie man mit teilweise halbseidenem Wissen über Hunde und ihr Verhalten so über andere herziehen kann. Mein Posting war in keinster Weise aggressiv.

Was in dem Fall Meinungen sind, ist ziemlich egal, hier zählen Fakten über Hunde und ihr Verhalten bzw. die Auswirkungen davon. Und das hat etwas damit zu tun, daß man sich damit auskennt. Das scheint mir aber bei Dir nicht der Fall zu sein, denn sonst wäre auch Dir aufgefallen nach der Beschreibung schon, daß Birgitts Hündin einfach Streßsymptome zeigt.

Dazu brauch ich nicht studieren, denn dazu genügt eine gute Portion Hausverstand und sich mit Hunden wirklich auseinandersetzen und ihre Körpersprache lesen zu können. Was ja gut 80% der Hundebesitzer nicht können und das erlebe ich tagtäglich.......

Birgitt
09.03.2008, 11:19
Ich danke euch allen für eure tollen Tipps und Antworten aber ich werde mich nun auklinken, denn an einer Steiterei bin ich nicht interessiert. Nochmals lieben Dank,

Liebe Grüße

Birgitt :)