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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hernien beim Hund links dick ausgebeult



Esther
26.01.2008, 07:32
Guten Morgen, liebe Experten, liebe Forums-Nutzer,

mein Hund (Yorkie-Rüde) hat seit Jahren Problemen mit den "Hernien", wurde deshalb vor ca. 8 Jahren kastriert. Er wurde bereits zweimal "aufgeschnitten" und beim letzten Tierklinik-Besuch meinte die Tierärztin, eine nochmalige OP wäre fast nicht mehr zu verantworten, weil das Gewebe durch die bisherigen OPs bereits zu belastet ist.
Außerdem - Der Yorkie ist fast 14 Jahre alt und hat Herzprobleme, bekommt auch Herzmedikamente.
(Enadog 5 mg, Dimazon 10 mg, Vetmedin 2,5mg und Spironolacton)
Die Tierärzte empfahlen, ich solle versuchen, die "Ausbeulung" immer wieder zurück zu massieren.
(was immer wieder notwendig ist, weil es mittlerweile permanent ist, also i. d. R. dauerhaft wenig effektiv)

Heute morgen versuchte er mehrmals Kot abzusetzen, was aber nur unter großer Mühe gelang. Die Ausbeulung war steinhart. Ich massierte ihn (die Not der Verzweiflung) unter warmem Wasser, was zunächst ziemlich aussichtslos erschien.
Er hat gerade gefrühstückt (wg. Medikamentengabe) und alles verputzt.
Ich gab etwas Milchzucker dazu, zur besseren Verdauung, obwohl der Kot nicht hart war.
Die Ausbuchtung ist unterdessen wieder weich geworden.

Hinzu kommt, dass er seit mehreren Tagen nachts sehr häufig raus muss, meistens zum Wasserlassen. Ich habe gehört, das hätte was mit Wasserablagerungen wg. der Herzschwäche zu tun.

Wie kann ich meinem kleinen Wegbegleiter seinen Lebensabend so angenehm wie möglich gestalten?

Ich würde mich freuen, hier evtl noch den einen oder anderen Tipp zu bekommen...

Mit freundlichen Grüßen

Esther

Dr.Lehmann
02.02.2008, 18:46
Sehr geehrte Esther,

aus Ihrer Anfrage geht nicht hervor, um welche Hernie es sich handelt. Ich vermute, eine Perinealhernie oder eventuell einen Leisten- oder Nabelbruch. Bei den beiden zuletzt genannten Hernien besteht eine Lücke in der Bauchwand, durch die v.a. bei vermehrter Bauchpresse Baucheingeweide in die Unterhaut rutschen können. Solange die Eingeweide reponierbar sind, d.h. sich zurückdrücken lassen, ist das für den Hund nicht gefährlich. Wenn aber wichtige Eingeweide, wie z.B. der Darm vorrutschen und nicht mehr reponierbar sind, spricht man von einer inkarzerierten Hernie, was zur Folge haben kann, daß Blutgefäße abgeschnürt werden, das Gewebe abstirbt und fatale Folgen, wie einen Darmdurchbruch haben kann. Dann muß operiert werden.
Bei einer Perinealhernie (am wahrscheinlichsten) kann es zu Kotabsatzbeschwerden kommen, die Harnblase kann sich nach hinten umschlagen, was zu Harnverhalten führt. Das ist bei Ihrem Hund offensichtlich nicht der Fall, trotzdem rate ich bei einer Perinealhernie zur Operation.

Ich schließe aber aus der Herzmedikation, die der Hund nehmen soll, daß das Herzproblem sehr weit fortgeschritten ist. Ein Kardiologe muß vorher beurteilen, ob Ihr Hund operationsfähig ist.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Lehmann

Dr.Deinhammer
02.02.2008, 18:49
Liebe Esther!

Es tut mir leid, dass Dein alter Herr soviele Probleme hat.

Leider sind die Probleme so mannigfaltig, dass es sicher den Rahmen dieses Forums sprengen würde, auf alle einzugehen.

Am besten machst Du Dir einen Termin mit Deinem Tierarzt und redest alles mit ihm in Ruhe nochmal durch.
Er ist ausserden auch in der Lage die "Ausbeulung" zu palpieren, also anzufassen und so festzustellen wie schlimm die Sache wirklich ist.

Alles Gute jedenfalls
Karin Deinhammer