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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorgangsweise bei Zahnsteinentfernung



asrael38
24.01.2008, 13:19
Liebes TÄ-Team!

ich hätte gerne gewusst, wie üblicherweise vorgegangen wird, wenn ich meine katze das 1. mal beim Tierarzt vorstelle wegen zahnstein-entfernen, d.h. sie war vorher noch nie bei diesem TA.

und ist die Zahnsteinentfernung gefährlich? gibt es risikofaktoren, die vorher abgeklärt werden müssen? ab wann sollte Zahnstein entfernt werden?

Meine Katze hat keine fressbeschwerden oder sonstige anzeichen von schmerzen.

Ich würde mich über rasche beantwortung und Beschreibung des procedere freuen.

Vielen Dank!

Dr.Vogel
24.01.2008, 14:39
Wann der Zahnstein entfernt werden muß kann nur der Tierarzt beurteilen, der das Tier gesehen hat.
Das Prozedere selbst ist: Leichte Narkose, Zahnsteinentfernung mit Ultraschall, Polieren, fertig.
Das - minimale - Risiko liegt nur in der Narkose, ist aber in etwa so groß wie bei einer Katerkastration. Also bitte keine übertriebenen Sorgen, das haben schon Millionen von Katzen unbeschadet überstanden. ;)
Mfg Dr. Bernd Vogel

asrael38
25.01.2008, 09:22
Vorab danke für die antwort!


was passiert bei so einer leichten narkose? wird die katze an ein ekg und an sauerstoff gehängt? meine katze ist intubiert worden und die narkose ist ohne vorherige untersuchung vorgenommen worden.

wird das aufwachen von einem tierarzt überwacht oder wird die katze voll intubiert einfach im nebenzimmer alleine liegengelassen?

Wie ist denn der genaue vorgang detailliert?

denn meine 7-jährige katze hat es nicht überlebt. sie hat propofol als narkosemittel bekommen und war sicher 15 min in vollnarkose.

Dr.Vogel
25.01.2008, 10:25
"Leichte Narkose" bedeutet nur, daß man eine Dosierung verwendet, bei der einerseits das Tier schmerzfrei und ohne Abwehrbewegungen behandelt werden kann, andererseits aber nach kurzer Zeit wieder munter und fit ist. Mit welchen Narkosemitteln und Dosierungen das bewerkstelligt werden kann liegt im Ermessen und an Erfahrungswerten des behandelnden Arztes - da gibt es viele unterschiedliche Wege.

Bei länger dauernden Operationen werden Tiere auch intubiert, was in der Regel bei Zahnsteinentfernungen, abenso wie ein routinemäßiges EKG, nicht notwendig ist.

Jeder Tierarzt untersucht ein Tier vor einer Narkose nach bestem Wissen, allerdings würde eine routinemäßige Röntgen- und umfassende Laboruntersuchung vor einer Zahnsteinentfernung höchstwahrscheinlich den Preis dieses Routineeingriffes so in eine Höhe treiben, daß es sich die meisten Patientenbesitzer überlegen würden. Leider kann aber auch nach einer noch so ausführlichen Untersuchung das Risiko einer Komplikation nicht zu 100% ausgeschlossen werden, selbst in der Humanmedizin, wo sicherlich die präoperativen Untersuchungen äußerst genau durchgeführt werden und alle technischen Hilfsmittel zur Anwendung kommen.

So traurig für Sie der Verlust Ihrer Katze sicherlich war, leider können solche Zwischenfälle in der Medizin auch bei größter Sorgfalt niemals völlig ausgeschlossen werden und sind nicht nur für den Patientenbesitzer sondern auch für den behandelnden Arzt ein Schock.
Mfg Dr. Bernd Vogel

asrael38
25.01.2008, 12:11
Vielen Dank für ihre ausführliche antwort.

leider war die vorgehensweise alles andere als sorgfältig. hier war kein übliches narkoserisiko schuld am tod, sondern schlampige arbeit. die katze wurde voll intubiert unter narkose mit mir alleine zum aufwachen im behandlungsraum gelassen, kein TA war anwesend. als ICH atemstillstand feststellte, musste erst ein TA gerufen werden, der den Atemstillstand zuerst leugnete und uns als hysterisch bezeichnete.

bei anmeldung gab ich extra den wunsch nach vorheriger blutuntersuchung/nierenwerte bekannt, um das narkoserisiko abzuwägen, auch nach nur leichter narkose und "aufwachspritze".

ich habe in diesem fall die Tierärztekammer darüber informiert, doch wird es für den TA sicherlich keine konsequenzen haben.

und meine über alles geliebte katze wird nicht mehr lebendig.