Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Empfindlich beim Anfassen und Aggressiv?
corella98
22.01.2008, 08:25
Hallo,
meine Katze (9 Jahre unkastriert, da damals 3 unabhängige TAs von Risiko aufgrund schlechter Kreislaufwerte/Herz abgeraten haben) ist seit ca. 1 Woche intensiv aggressiv gegen meinen jungen Kater (kastriert 2 Jahre), den sie vorher sehr gerne hatte. Er lässt sie zwar auch nicht in Ruhe, er will ständig mit ihr spielen und deshalb hab ich es als "Genervtheit" meiner Großen abgetan. Nun ist es so, dass ich sie gestern mal auf dem Schoß hatte (ist sehr scheu) und beim Graulen hat sie sehr geknurrt und gefaucht und richtig wütend wurde sie als ich an die Beckenknochen oben auf den Rücken kam Richtung Schwanz.
Nun meine Frage, was könnte das sein??? Biss- und Kratzverletzungen sowie Blutergüsse waren zumindest keine erkennbar.
Tut mir leid, dass es leicht konfus klingt, ich wollte mich kurz halten.
LG
Dr.Vogel
22.01.2008, 09:49
Das Verhalten Ihrer Katze kann auf einen schmerzhaften Zustand im Wirbelsäulen- oder Bauchbereich hinweisen, bei unkastrierten Katzen muß man sogar an eine Gabärmutterentzündung denken. Also bitte zum Tierarzt gehen und die Katze untersuchen lassen!
Mfg Dr. Bernd Vogel
corella98
22.01.2008, 10:25
Danke, dass mache ich heute abend direkt. Wollte mich nur vorab informieren, um zu wissen in welche Richtung man forschen muss. Den Bauch lässt sie sich ohne Probleme anfassen.
corella98
24.01.2008, 09:15
Hallo,
wollte nur den Stand der Dinge mitteilen. Sie hatte die Analdrüsen verstopft und daraufhin eine Entzündung.
Die Analdrüsen wurden ausgedrückt und sie hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel gespritzt bekommen. Nun bekommt sie noch Tabletten 2x am Tag und wenn es in einer Woche nicht besser ist, muss sie geröngt werden wegen Arthroseverdacht.
Wieviel kostet denn das Röntgen in Seiten- und Rückenansicht in etwa??? Und was käme auf mich zu, wenn sie wirklich ARthrose hat???
Bushcamper
24.01.2008, 09:54
Aloha corella98,
aus Seriösitätsgründen werden auf unserer Plattform keine Preisauskünfte gegeben.
Wünsche dir einen schönen Tag!
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corella98
24.01.2008, 11:22
Entschuldigung, hatte ich überlesen.
Wie sieht es mit meiner zweiten Frage aus??? Was kommt auf mich zu, wenn sie wirklich Arthrose hat??? Bei Pferden weiß ich, dass regelmäßig Medikamente gegeben werden und viel Bewegung gut ist. Wie ist das bei einer Katze??? Gibt es andere Möglichkeiten herauszufinden, ob sie Arthrose hat?? Bei Menschen kann man das unter anderem über Blut- und Urinwerte nachweisen. Ich habe aufgrund ihrer Herzproblematik kein gutes Gefühl, sie wegen sowas in Narkose zu legen.
Dr.Vogel
24.01.2008, 11:48
Abgesehen davon dass auch in der Humanmedizin Arthrosen, also chronische Gelenksentzündungen bzw. Abnützungserscheinungen der Gelenke, niemals mittels Blut oder Harnuntersuchungen diagnostiziert werden können ist die Röntgenuntersuchung Ihrer Katze ja nicht zwingend mit einer Narkose verbunden. Also sind Ihre Bedenken wohl unnötig!
Art und Dauer der Therapie, sowie die positive oder negative Auswirkung von Bewegung richten sich nach der Lokalisation und Stärke der Veränderungen, also ganz einfach gesagt, alles hängt von der genauen Diagnose ab - und die muß jetzt einmal gestellt werden.
Mfg Dr. Bernd Vogel
corella98
24.01.2008, 16:16
Hallo Herr Dr. Vogel,
laut meiner TA ist eine Narkose zum Röntgen der Rückenlage bei der Katze ohne Narkose nicht möglich, da es schmerzhaft und unangenehm für das Tier und damit mit Wehren verbunden ist. Schließlich sollen wohl die Vorder- und die Hinterbeine vom Körper weggebunden werden während sie auf dem Rücken liegt. Wenn dies eine Fehlinformation ist, dann bitte ich um Aufklärung, da ich ganz klar eine Narkose aus solchen Gründen bei meiner Katze ablehne. Wie gesagt, ich hab schon auf Kastration verzichtet, aufgrund einer 50:50 Chance. Und das wäre für mich noch eher ein Grund gewesen das Risiko einzugehen.
Bei meiner Freundin, die an entzündlicher Arthrose leidet, wird der aktuelle Stand der "Dinge" anhand von Blut- und Harnuntersuchungen bestimmt, lediglich einmal jährlich wird eine Röntgenaufnahme gemacht, um die Knochenveränderungen zu sehen. Daher meine Annahme, man könnte das evtl. bei einer Katze auch. Die Schwere der Knochenveränderung ist für mich zweitrangig, da ich kein Tier mit Schmerzmitteln vollpumpen werde, nur damit es mich noch etwas gesellschaftet.
Gibt es weitere Möglichkeiten eine Arthrose zu erkennen bzw. auszuschließen???
Dr.Vogel
24.01.2008, 20:47
Zur Röntgentechnik bzw. zur Notwendigkeit einer Narkose kann ich der Entscheidung Ihres Tierarztes nicht vorgreifen, das hängt wohl auch von der Toleranz der Katze ab. Vielleicht geht das Röntgen ja aber auch ohne...
Mag sein, daß die Humanmediziner bei bestimmten Fällen von Arthrosen, die ihre Ursache beispielsweise in Stoffwechselentgleisungen haben, an Blut- oder Harnparametern den Verlauf kontrollieren können (z.B. Gicht oder Rheuma), zur Erstdiagnose von Gelenksentzündungen ist aber - insbesonders bei Tieren - in jedem Fall eine Röntgenuntersuchung unverzichtbar.
Und wenn das Problem Ihrer Katze tatsächlich Arthrosen sind, was spricht gegen die Verabreichung von Schmerzmitteln um der Katze ein schmerzfeies Leben zu ermöglichen?
Mfg Dr. Bernd Vogel
corella98
25.01.2008, 11:09
Danke, Herr Dr. Vogel, dass sie sich soviel Mühe mit meinem Beitrag geben.
Ich werde in einer Woche mit meiner TA das weitere Vorgehen absprechen, ebenso wie die Art des Röntgens.
Was die Schmerzmittel angeht, für mich ist es Symptomunterdrückung und nicht Ursachenbehebung (was bei Arthrose ja auch nicht möglich ist) und damit Tierquälerei. Das ist eben meine persönliche ethische Einstellung.
Dr.Vogel
25.01.2008, 12:02
Sorry, aber das hat nichts mit Ethik zu tun!
Warum wollen Sie Ihrer katze kein beschwerdefreies Leben vergönnen, wenn sie sonst gesund ist? Arthrosen sind kein Todesurteil, die Schmerzen sind - abhängig von der Bewegungsintensivität - auch nicht immer gleich und mit den heute zur Verfügung stehenden Medikamenten problemlos über lange Zeiträume in den Griff zu bekommen.
Also bitte, überdenken Sie nochmals Ihre persönliche ethische Einstellung...
Mfg Dr. Bernd Vogel
corella98
26.01.2008, 13:30
Beschwerdefrei wird es wohl kaum sein, wenn sie unter Arthrose leidet, denn wie sie so schön sagen, Schmerzen hängen von der Bewegungsintensität ab. Also ist sie selbst mit Schmerzblockern vermutlich nicht völlig schmerzfrei. Mal ganz davon ab, dass diese entzündlichen Knochenveränderungen ja auch einschränkend sind. Ich halte es eben für egoistisch ein Tier, das unter andauernden Schmerzen leidet am Leben zu erhalten, nur damit ich noch ein wenig vergesellschaftet wird. Das das ein TA unter Umständen nicht gutheißt kann ich völlig verstehen.
Ich habe es zumindest soweit überdacht, dass ich mit meiner TA sprechen werde, ob sie mir garantieren kann, dass meine Katze zu 100% keinerlei Beschwerden hat und mit den Medis wieder so toben kann wie vorher. Ist das nicht gegeben, steht meine Entscheidung.
MfG
Dr.Vogel
26.01.2008, 15:22
Arthrose an sich ist ja keine Diagnose, die den gesamten Organismus betrifft, sondern bedeutet nichts anderes, als daß eines oder mehrere Gelenke Abnützungserscheinungen zeigen - und das ist bei älteren Lebewesen relativ normal. Leider wird Ihnen Ihre Tierärztin aber niemals eine 100%ige Prognose geben können, was die dauerhafte völlige Beschwerdefreiheit betrifft.
Vielleicht sollten Sie sich nochmals über die Diagnose "Arthrose" genauer aufklären lassen, vielleicht werden Sie ja selbst einmal eine bekommen - und was werden Sie dann tun?
Kopfschüttelnd aber dennoch mfg Dr. Bernd Vogel
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