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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nochmal zu Epuliden und der heutigen OP



Ted-Pu
15.01.2008, 20:50
Hallo,

ich habe noch ein paar Fragen dazu.

Die Epuliden sind sehr kurzfristig nachgewachsen, es kam vergangene Woche zu einer schlimmen Blutung durch einen Stoß und heute haben wir kurzfristig einen OP-Termin gehabt.

Der TA hatte über der Wucherung hoch im Kiefer ein Loch mit Inhalt gefunden (ist total durch) und fragte ob er kürzlich eine Beißerei hatte oder spitze Knochen zu fressen bekam.
Mußte es verneinen, auch auf die Frage hin ob er sich mal ständig mit den Pfoten über die Schnauze wischte.

Mir kommt jetzt so eine Idee.
Der Zahn vorm Fangzahn ist ja bereits nach Zahnwechsel etwas deformiert und braun nachgewachsen und könnte es möglich sein das dieses Stückchen etwas schon sehr lange dort verweilt, eventuell sogar die Ursache für den betroffenen Zahn oder zumindest für die Wucherung sein könnte?

Vielleicht ist es bei der letzten OP nicht aufgefallen, weil das Zahnfleisch über das Loch gewachsen ist und erst durch den Stoß letzter Woche dort mit aufgegangen ist?

Was meinen Sie dazu?
Sind meine Gedanken vielleicht total abwägig, weil man ja eine Ursache sucht und sich an Strohhalme klammert oder vielleicht doch möglich, denn an Wunden könnte sich ja durch ständiges reiben auch was man "wildes Fleisch" nennt bilden?

MfG Birgit

Mag.Oistric
17.01.2008, 19:30
hallo!
ich würde diese gedanken dem behandelnden arzt kundtun. dieser hat in narkose die situation in ruhe beurteilen können, eine probe des gewebes ist möglich und er hat das beste bild vor augen. ich bin immer dankbar über solche besitzergedanken, wenn es nicht möglich oder wahrscheinlich erscheint sag ich es, auf jeden fall gibt es ein noch abgerundeteres bild des patienten. alles gute, a. oistric

bobal
20.01.2008, 12:01
Hallo Birgit,

liegt der histologische Befund schon vor? Heraus lässt sich unter Umständen ein Rückschluß auf die Ursache erkennen.

LG

bobal

Ted-Pu
21.01.2008, 17:57
Befund liegt noch nict vor, TA hat erstmal Urlaub und meldet sich sofort wenn er da ist.

LG Birgit

Ted-Pu
04.02.2008, 20:29
Der Befund ist da!

Allerdings ziehmlich lang geschrieben und der TA meinte das es untypisch ist so lange Berichte zu schreiben.

Jedenfalls liegt kein tumoröses Gewebe vor! :D

Allerdings hat man sich wohl nicht so eindeutig festlegen können (deshalb so lang) und 4 mögliche Diagnosen hervorgehoben.

akute phlegmonöse Stomatitis
chronische Stomatitis
Verdacht auf fibromatöse Epulis
epitheliale Dysplasie

Überwiegend wurde von Speicheldrüsenverschluß und Abflußbehinderung gesprochen, was für das Wachstum verantwortlich wäre und nun muß ich mir den Text auch erstmal ins Verbraucherdeutsch übersetzen, damit ich nicht nur Bruchstücke erhasche, sondern auch die Zusammenhänge sehe.

Laut dem Bericht ist der TA nicht mehr ganz so abgeneigt, meine ursprüngliche Theorie anzunehmen - obwohl vorher nie und nimmer.

bobal
11.02.2008, 01:32
Hallo Birgit,

das ist ja mal etwas Erfreuliches. Dann hat sich ja das Daumendrücken gelohnt.

LG bobal

Ted-Pu
11.02.2008, 11:24
Ja danke fürs Daumendrücken,
die Nachrichten sind mir lieber als anders.

Nur habe ich gestern an der Spitze des Fangzahnes entdeckt, das da ein kleines Stück fehlt.

Ob das mit den Verdachtsdiagnosen zusammenhängt?

Er hat bis jetzt nur Naß- und Trockenfutter erhalten, also noch keinen Knochen.

bobal
11.02.2008, 20:35
Hallo Birgit,

es kann schon mal vorkommen, daß die Spitzen der Zähne, insb. der Fangzähne abbrechen, was - wenn der Hund keine Probleme hat - nicht schlimm ist (kommt sicherlich auf das Ausmaß an).
Ich habe mich allerdings gefragt, ob es sinnvoll ist, daß Dein Hund weiterhin Knochen bekommt. Diese können immer mal wieder zu Zahnfleischverletzungen führen und angesichts desen, was Ihr hinter Euch habt, würde ich diese Frage mal mit dem Tierarzt besprechen.

Mit den geäußerten Diagnosen hat das nichts zu tun. Unter Stomatitis versteht man eine Entzündung der Mundschleimhaut, phlegmonös bezieht sich auf die Ausbreitungsart einer bakteriellen Entzündung, genauer gesagt eine phlegmonöse Stomatitis ist eine sich flächenhaft ausbreitende bakterielle Entzündung der Mundschleimhaut.
Fibromatöse Epulide heißt bindegewebige Epulide.

Möglicherweise ist das ganze auch während der OP passiert, das scheint mir am wahrscheinlichsten und ist sicher eine übliche Komplikation.
Aber wie gesagt, mich würde das nicht beunruhigen, es sei denn, der Hund hat Schmerzen oder Probleme beim fressen.

LG
bobal

Ted-Pu
12.02.2008, 19:44
Danke bobal,

so habe ich es auch herausgelesen.
Und zu der epithelialen Dysplasie, eine Fehlentwicklung des Schleimhautgewebes.

Knochengabe, gehörte bisher immer dazu wenn ich einen Hund habe!
Er hatte nichts dagegen einzuwenden und war zufrieden das ich ihm bisher noch keinen gegeben habe, damit die Wunden nicht gereizt werden und richtig abheilen können.

Die stomatitische Art, wenns so wäre könnte ja mit dem Fremdkörper zu tun haben.

Auch wurde geschrieben das es durch Ruptur der speichelbildenden Gefäße und Ausgänge dies möglich sei, aber da denke ich das es durch den Stoß kurz zuvor gekommen ist wo er so stark blutete.

Nach der OP hat er schon die Seite geschont, also beim Spiel mit uns schnell abgelassen oder nie derb geworden - aber ansonsten erkennt man nicht das ihm es jetzt unangenehm ist.

Er läßt sich die Gusch öffnen und bleibt ruhig beim Betrachten, wo er zuvor (als die Wucherung noch da war) unruhiger war.

Ich werde euch auf den laufenden halten wie es weiter geht.