Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Läufigkeit und Austicken des Rüden
Hallo,
ich weiß bei meinem jetzigen Rüden einfach nicht mehr weiter.
Meine Hündin ist zur Zeit wieder läufig und der Rüde tickt total aus.
Entweder er macht sie sabbernd klitschnaß oder fiept die ganze Zeit.
passieren kann bei dem Größenunterschied nichts, da sind anatomische Grenzen.
Rüde, Schäferhund mit 43 kg und die Hündin ein Yorki von 1350 g.
Auch wenn ich sie räumlich trenne ist er total hypersexuell drauf und sowie ich an ihm vorbei muß fängt er an wippend hinter mir herzulaufen und ich merke seinen sabbrig warmen Atem der mir die Anziehsachen dann feucht werden läßt.
Er versucht aber nicht mich zu umklammern oder anders zu berühren.
Mit normalen Kommandos ist er einfach nicht davon abzubringen, da muß ich schon böse laut werden - obwohl er sonst sehr gehörig ist.
Inzwischen habe ich die Kleine bei meinem Freund untergebracht, aber was kann ich sonst noch tun das er nicht so schlimm drauf ist?
Was kann ich tun?
MfG Birgit
Dr.Vogel
14.01.2008, 23:30
Jede Läufigkeit geht vorüber und für eine Hormoninjektion, die Ihren kleinen "Sexprotz" ruhigstellen könnte, ist es jetzt leider zu spät - daher wird wohl die räumliche Trennung das vernünftigste sein.
Und um auch in Zukunft solche Randale zu verhindern wird es wohl das Beste sein, die Hündin und/oder den Rüden kastrieren zu lassen...
Mfg Dr. Bernd Vogel
Hallo
Ich wäre mir auch nicht ganz so sicher wegen des Größenunterschiedes,das da nix passieren kann.
Also am besten trennen!
und den einen oder beide kastrieren,denn wenn da was passiert wirds übel für die Kleine...
Gruß Claudia
Hallo Birgit,
obwohl ich der Kastration kritisch gegenüber stehe, bin ich im Falle von Hypersexualität eines Rüden für eine Kastration da der Rüde wirklich darunter leidet und derart permanenter Streß für jedes Tier schlecht ist.
Hier ein interessanter Auszug speziell dazu aus der Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel:
"Eine Kastration kann angezeigt sein, bei Rüden, die ständig aufgeregt u. kaum ansprechbar sind, weil sie nicht nur auf wirklich läufige, bzw. auf Hündinnen reagieren, die ihre Stehtage haben, sondern die von jeder Hündin magisch angezogen werden, das Futter verweigern, nur noch jammern, nächtelang jaulen, an der Leine nicht mehr zu bändigen sind und bei Ableinen sofort auf und davon sind. Diesen Rüden kann/sollte man ihr Dasein mittels einer Kastration erleichtern. Die Chance, dass sie ausgeglichener werden, ist groß.
Aber auch hier gilt es, nach der Verhältnismäßigkeit zu fragen. Wenn ein Rüde auf dem Spaziergang direkten Kontakt mit einer hochläufigen Hündin hat und von der nur noch durch Anleinen wegzubekommen ist - so kann man kaum von Hypersexualität sprechen, die eine Kastration erfordert.
Wenn ein Rüde im Erziehungskurs unkonzentrierter arbeitet, weil eine Hündin nach einem dreiwöchigem Aussetzen wegen Läufigkeit wieder mitmacht, so ist das auch noch kein Indiz für einen übersteigerten Sexualtrieb des Rüdens.
Läuft der Rüde im selben Kurs jedoch nahezu andauernd mit ausgefahrenem Penis herum, hechelt unablässig, stiert den Hündinnen nach und nutzt jede ihm sich bietende Gelegenheit, die - nicht läufigen - Hündinnen zu belästigen, so sollte man über eine Kastration nachdenken - und nicht, weil man selber einfach genervt ist, sondern weil in diesem Falle davon auszugehen ist, dass der Rüde wirklichen Leidensdruck hat. Man sollte jedoch nicht erwarten, daß sich das Verhalten sofort gibt, Hopkins u.a. (1976) haben in ihrer Studie herausgefunden, dass im Falle der Rüden, bei denen die gewünschte Veränderung eintrat, sich diese Veränderung nur bei der Hälfte bald nach der Kastration zeigte. Bei der anderen Hälfte kam es zu einer schrittweisen Abnahme über die Zeit hinweg.
Bedenkt man dass der Testosteronspiegel innerhalb von 6-8 Stunden nach der Kastration auf kaum noch meßbare Werte sinkt (Hart, 1991), so wird allein daran deutlich, dass Testosteron offenbar nicht die alleinige Einflußgröße auf das Verhalten des Rüden ist !"
Dr.Vogel
29.01.2008, 17:39
Da sieht man wieder, wie man ganz logische und in wenigen Worten erklärbare Dinge mit "wissenschaftlichem Hintergrund" zerreden kann... ;)
Mfg Dr. Bernd Vogel
Original von Dr.Vogel
Da sieht man wieder, wie man ganz logische und in wenigen Worten erklärbare Dinge mit "wissenschaftlichem Hintergrund" zerreden kann... ;)
Mfg Dr. Bernd Vogel
Ja, so ist das leider in solch wissenschaftlichen Studien... ;)
Ich persönlich fand und finde dies Zitierte nur sehr informativ für Hundehalter die mit dem Begriff "Hypersexualität" nichts anzufangen wissen, bzw. was, bis zu welchem Stadium gemeint ist. ;)
Unter Umständen helfen solche Ausführungen bei der ein oder anderen schwierigen Entscheidung.
Bei dem Größenunterschied beider Hunde kann ich mir wirklich sicher sein das nichts passieren kann, auch wenn es bei verschiedenen kleinen mit großen Hunden schon so gewesen ist - die anatomische Grenze ist hier weit überschritten.
Da die Hündin nur sehr selten läufig wird,
Zeitspanne zwischen 1 bis 1 1/2 Jahren kann ich vorweg auch nichts planen.
Ihr merkt man es erst an wenn der Rüde austickt.
Allerdings ist er draußen nicht so wenn er eine Spur einer läufigen Hündin erschnuppert.
Er verweilt an der Stelle schonmal länger als üblich, aber ohne verhaltensauffälligkeiten.
Auch verweigert er kein Futter in der Zeit.
Da er sonst aber auch etwas hibbelig ist wäre eine Kastration vielleicht doch nicht so abwägig.
Ich danke für die Beiträge.
Den einzigen Tip den ich noch geben kann, ist dem Rüden während der Läufigkeit Nachtkerzenöl (hochdosiert) zu geben.
Habe dies bisher bei unserem Rüden so gemacht, durch einen Tip einer Bekannten.
Es ist kein Wundermittel, natürlich nicht, aber bisher hatte es auf jeden mir bekannten liebeskranken Rüden beruhigende Wirkung - und ist vor allen Dingen völlig Nebenwirkungsfrei.
Habe unserem 50kg-Rüden täglich 3 Kapseln je 1000mg Nachtkerzenöl gegeben - die Fierperei war fast ganz weg u. auch vom Gesamtzustand (Hecheln, Unruhe) wurde er sichtlich ruhiger.
Hauptanwendungsgebiet von Nachtkerzenöl sind Hautprobleme bei Hund und Katze, was auf den hohen Gehalt an Gammalinolensäure zurückgeht. Weiterhin wird es zur Stärkung des Immunsystems, und bei Diabetes verwendet. Zudem verfügt es über entzündungshemmende Eigenschaften, weswegen es neuerdings häufig bei arthritischen Beschwerden eingesetzt wird.
Die Nachtkerzenölkapseln,
gibts die in jedem Lebensmittelgeschäft (neben Lachsölkapseln, etc.)
oder Apotheken?
Original von Ted-Pu
Die Nachtkerzenölkapseln,
gibts die in jedem Lebensmittelgeschäft (neben Lachsölkapseln, etc.)
oder Apotheken?
Gibt es auch teilweise in normalen Lebensmittelgeschäften, aber eben zu gering dosiert.
Darum hatte ich mir meine aus der Apotheke geholt, waren aber seeehr teuer - deshalb habe ich mir vor ein paar Wochen Nachtkerzenöl in der Flasche gekauft, ist beispielsweise hier zu bekommen:
cd vet Naturprodukte (http://www.cdvet.de/dpshop/__Nachtkerzen%26ouml%20l%20__3020059_1__03.02.html )
Danke Christina!
Hilft vielleicht schon gegen seine Hibbeligkeit.
Weißt Du ab wann sich eine Besserung einstellt, wenns optimal dosiert wird?
Original von Ted-Pu
Weißt Du ab wann sich eine Besserung einstellt, wenns optimal dosiert wird?
Ab dem 3. Tag sollte es sich bemerkbar machen. Bei Joshi trat bereits am 2.Tag eine Veränderung ein. ;)
Ich drück die Daumen dass es genauso gut anschlägt wie bei unserem Bub.
emma2007
30.01.2008, 14:41
Hallo,
mein ehemaliger Rüde wurde erst mit 3 Jahren kastriert. Ich muss sagen: doch die bessere Entscheidung.
Parallel hatte ich auch noch eine Hündin. Als der Dicke zu mir kam, habe ich auch gesagt auseinanderhalten wird schon funktionieren.... 10 Welpen waren das Ergebnis im ersten Wurf. Mitten in der Nacht hat der Gute die Tür geöffnet und sich an die Kleine rangemacht!
Naja das war der erste Streich, darauf das Jahr ging alles gut (ich wollte ihn nicht kastrieren - dachte er wäre dann kein "richtiger Hund" mehr... )
Doch dann war es wieder soweit... sie läufig, beide getrennt bis die stehtage vorüber waren, und zack drei Welpen....
Denn was ich nicht wußte, das die Hündin nach ihren stehtagen trotzdem noch empfängnisbereit sein kann (nicht muss aber kann).
Mein Rüde hat in dem Zwischenzeitraum keinerlei auffälligen Zeichen gezeigt, das er noch könnte wenn er wollte ;-) !
Ich muss sagen, mein Rüde hat keine Schäden davon getragen, oder mir das Gefühl gegeben das er was vermisst.
Im Gegenteil, er wurde vom Wesen her ruhiger und war einfacher im Umgang (Rotti).
Gruß Franzi
P.S. Im Verhältnis zu der Überraschung "Welpen" ist diese Kastration nicht einmal teuer!!!!!
Dr.Vogel
30.01.2008, 14:59
Nachtkerzenöl mag zwar im normalen Umgang mit einem Rüden zu einer gewissen Beruhigung führen - kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, lasse mich aber gerne belehren - wird aber im Ernstfall vor ungewolltem Nachwuchs nicht schützen!
Daher glaube ich, daß Sie um die Kastration eines der beiden Tiere nicht herumkommen werden, wenn Sie Frieden in Ihrem Haushalt wollen ;)
Mfg Dr. Bernd Vogel
Original von Dr.Vogel
Nachtkerzenöl mag zwar im normalen Umgang mit einem Rüden zu einer gewissen Beruhigung führen - kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, lasse mich aber gerne belehren - wird aber im Ernstfall vor ungewolltem Nachwuchs nicht schützen!
Es ist ja auch kein 'Verhütungsmittel' ;) :D , sondern lediglich ein (wenn man so will) Beruhigungsmittel für einen liebeskranken Rüden.
Den Ernstfall bei einem intakten Hundepärchen im Haushalt kann nur der Hundehalter ausschliessen/vermeiden - was ja auch nicht selten praktiziert wird. Die Kastration wäre natürlich dagegen die sicherste und einfachste Lösung - für den Besitzer, da stimme ich Ihnen zu Herr Dr. Vogel.
Dr.Vogel
30.01.2008, 15:44
Nicht nur für den Besitzer, auch für ein Paar geschlechtsreifer Hunde sind diese ca. 2x3 Wochen "vergeblicher Liebesmühe" im Jahr nicht das reinste Vergnügen...
Mfg Dr. Bernd Vogel
Bitte trauen Sie mir soviel medizinisches Verständnis zu,
das ich von meinen Beiden behaupten kann das kein Nachwuchs gezeugt werden kann.
Wegen des Nachtkerzenöls habe ich nachgelesen und da es auch Unruhe beseitigen soll, würde ich es meinem Großen anbieten wollen.
Soll ja kein Verhütungsmittel sein, denn die nächste Läufigkeit wird irgendwann Anfang - Mitte 2009 sein.
Auch wegen seiner allgemeinen Unruhe habe ich an eine Kastration schon gedacht und mir kann keiner nachreden das ich für meinen Hund für notwendige Dinge kein Geld übrig hätte.
Mein Hund ist der mit den Epuliden und wird medizinisch versorgt, wenns notwendig wird.
Nur kann ich nicht schon wieder ne extra Narkose machen lassen.
Sollte er eh wieder zu so einer Operation müssen, ob ein TA auch zwei verschiedene Eingriffe auf einmal macht?
Oder wäre das zuviel für den Hund?
Dr.Vogel
30.01.2008, 23:10
Gute Idee, die Kastration mit einer notwendigen Epulis-OP zu kombinieren ist überhaupt kein Problem!
Mfg Dr. Bernd Vogel
Da bedanke ich mich nochmal für die Antwort,
auch wenn ich eigentlich hoffen möchte das es doch nicht erneut wächst.
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