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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lungenembolie bei älterer Stute



Petuscha
30.12.2007, 09:57
Hallo,

meine 26 jährige Lusitano/Araber-Stute hatte gestern eine Lungenembolie, nachdem sie 10 min lang schnell gelaufen war zusammen mit ihrer Stallgenossin. Sie hat 1-2 x im Jahr eine Atemkrise zusammen mit Pollenallergie und hat schon seit einigen Jahren COPD. Aber alles ist gut ausgegangen, der TA hat ihr eine Spritze gegeben für eine leichtere Atmung, sie war aber auch schon vor dem Eintreffen des TA (nach 2 Stunden!) wieder auf den Beinen, hatte aber leichte Untertemperatur. Herzprobleme hat sie nicht, nur laut TA kompensiert ihr Herz nicht mehr ihr Lungenproblem.
Sie bekommt nun eine Woche Ventipulmin.
Kann ich noch was anderes tun, um sie wieder zu stabilisieren? Und ist Bewegung in welcher Form gut für sie?
Danke für eine Antwort
Sabine aus Portugal

Dr. Kaun
30.12.2007, 10:43
Bei chronischen Lungenerkrankungen besteht fast immer auch eine Rechts-Herzinsuffizienz. Das Medikament Ventipulmin löst das Problem nicht, sondern maskiert es nur.
Ich rate Ihnen - in Rücksprache mit Ihrem TA - zu einer Herzunterstützung z.B. mit Weißdorn (Bomacorin) oder aber auch mit Digitalis (Digimerck). Ersetzen Sie Ventipulmin durch Bronchovetsan.
Gefährlich sind immer Wetterwechsel!!
Das Pferd soll je nach Vermögen bewegt werden, nur durch Bewegung kann die Lunge frei und der Herzmuskel trainiert werden.
Es wäre schön, wenn Sie etwa 3 Wochen nach der empfohlenen Behandlung wieder berichten würden.
Ein gutes Jahr 2008 wünsche ich Ihnen und Ihrem Pferd.
Univ.Lektor VR Mag. Dr.Kaun
www.pferd.co.at

P.S.: Mein Leibpferd ist im 31. Lebensjahr und hat diesselben Probleme.´Ich spreche aus dieser und 40 Jahren tierärztlicher Erfahrung.

Petuscha
10.02.2008, 16:57
Hallo,

nun habe ich meiner Stute drei Wochen lang Bronchovetsan gegeben.
Sie hatte keinen Rückfall mehr, allerdings sind die Wetteränderungen bisher auch in der "richtigen" Richtung verlaufen, d.h. hin zu kühler und trockener. Die Lungenembolie hatte sie bei sehr schwülwarmen Wetter. Und ich bewege sie auch vorsichtiger (Bodenarbeit), wenn sie nicht richtig will, akzeptiere ich das, um sie nicht zu überfordern. Jeden zweiten Tag ca. 30 Minuten. Meine beiden Stuten leben in einem von der Bauweise her eher Offenstall und haben tagsüber Zugang zu einem sehr grossen Auslauf, so dass sie sich dort auch immer wieder eher im Schritt bewegen.
Kann ich nun mit dem Bronchovetsan aufhören, bzw. unterbrechen, oder soll sie dies weiternehmen? Ein Mal bisher konnte ich eine Schleimabsonderung über die Nüstern beobachten.

Mit sonnigen Grüssen aus Portugal
Sabine

Dr. Kaun
10.02.2008, 17:31
Das Bronchovetsan können Sie sicher absetzen - ich hoffe, Sie haben - wie vorgeschlagen - auch eine Herztherapie eingeleitet.
Diese wird vermutlich zur Dauermedikation!
Dr.Kaun
www.pferd.co.at

Petuscha
11.02.2008, 12:08
Vielen Dank für Ihre Nachricht. Mein TA meinte, sie bräuchte keine Herztherapie, da ihr Herz ihrem Alter entsprechend normal arbeitet und z.B. nur bei dem Lungenemphysem nicht mehr kompensieren konnte, bzw weiter normal arbeitete.
Was nun?
Sabine