Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kreuzbandriss bei rottihündin konservativ behandeln
Eisvogel
17.12.2007, 09:00
Ein liebes Hallo an alle,
ich habe ein grösseres Problem meine 14 Jahre alte Rottweilerhündin hat sich vor 3 Tagen das Kreuzband hinten links gerissen, mein Tierarzt hat dies diagnostiziert und mir 2 Optionen gelassen op oder mit schmerzmitteln und hoffen das sie damit zurecht kommt. Ich möchte sie nicht operieren lassen wegen der langen genesungszeit und strapaze der op.
Bisher verträgt sie das Metacam auch (Von Rimadyl bekommt sie durchfall). Bin mir aber noch nicht sicher wie gut es wirkt. Ich möchte ihr gerne zur heilungsunterstützung homoöpathische mittel geben.
zu ihrer Vorgeschichte seit april 2007 bekommt sie alle 3-4 wochen Cortison als depot gespritzt da sie Rimadyl nicht verträgt. ansonsten geht es ihr gut hat vor dem Kreuzbandriss immer nocht etwas gespielt und sich wohlgefühlt und nur probleme beim Treppenlaufen und aufstehen gehabt.
Sie verhält sich im moment sehr ruhig, frisst gut trinkt aber wenig. Gasi gehen wir nur kurz und sie gewöhnt sich langsam daran ein bein wenig zu belasten.
Über einen guten rat würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank.
Dr.Vogel
17.12.2007, 11:10
Die Entscheidung zwischen operativer und konservativer Therapie des Kreuzbandrisses ist normalerweise eindeutig, bei einem großen Hund sollte immer - und das relativ rasch - operiert werden, die Prognose ist dann gut und die Hunde bald wieder voll einsatzfähig. Soweit zur Theorie aus dem Lehrbuch.
In Ihrem speziellen Fall liegen die Dinge allerdings etwas komplizierter. Bei einem 14jährigen Rottweiler handelt es sich zumeist um einen "sekundären" KBR, d.h. dass die Kniegelenke bereits durch chronische Gelenksentzündungen vorgeschädigt sind, die Kreuzbänder dadurch geschwächt sind und dann ohne weitere unfallbedingte Ursache reissen können. Ausserdem weiss man, dass die Probleme nach einem KBR in der Regel nicht durch die abnorme Beweglichkeit im Gelenk sondern durch das Bestreben des Körpers, das gerissene Band aufzulösen, entstehen. Die Folge eines unbehandelten KBR sind also eine chronische Entzündung, und die hat Ihr Hund höchstwahrscheinlich schon - und das verschlechtert natürlich wiederum die Prognose nach der OP.
Und ein weiterer zu beachtender Punkt ist natürlich das Alter des Hundes, wenn man sich zur Operation entschliessen sollte, dann natürlich nur nach genauer Beurteilung des Gesundheitszustandes des Tieres - Blutabor, Herz- Kreislaufuntersuchung incl. Röntgen und Ultraschall etc.
Mit einer konservativen Therapie, also Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und gelenksfunktionsverbessernde Futterzusatzstoffe kann dem Tier natürlich auch über längere Zeit geholfen und es schmerzfrei gehalten werden, sportliche Höchstleistungen werden Sie von einem 14järigen Rotti wohl ohnedies nicht mehr erwarten können.
Meine kurze theoretische Ausführung soll Ihnen nur die Für- und Wider der zur Diskussion stehenden Therapiemöglichkeiten aufzeigen. Alles in allem keine leichte Entscheidung, die Sie aber nur individuell gemeinsam mit Ihrem Tierarzt treffen können und sollen!
Mfg Dr. Bernd Vogel
Eisvogel
17.12.2007, 11:29
Lieber Dr.Vogel,
vielen Dank für ihre Antwort. Ich fühle mich in meiner entscheidung gegen eine Op bestätigt.
Meine Hündin ist zum glück noch relativ fit und deshalb hoffe ich das sie auch humpelnd zurecht kommt. Ihre Chancen stehen gut da sie ja keinen grossen Bewegungsdrang mehr hat.
Meine Angst besteht nur noch darin das auch noch das andere KB reissen könnte und/oder das sie die schmerzmittel nicht verträgt. gibt es denn alternativen zu Rimadyl und Metacam mein tierarzt hat sich noch nicht dazu geäussert(Habe erst am 4.1. wieder einen Termin(für die Cortison spritze)?
Mit freundlichen grüssen
Dr.Vogel
17.12.2007, 17:58
Es gibt mittlerweilen zahlreiche Schmerzmittel, die relativ bedenkenlos über längere Zeiträume gegeben werden können und jeder Hund spricht individuell auf die einzelnen Medikamente unterschiedlich an - also gemeinsam mit dem Tierarzt das Mittel herausfinden, das mit den geringsten Nebenwirkungen den maximalen Therapieerfolg bringt!
...übrigens, warum bekommt der Hund schon so lange regelmässig Cortison?
Mfg Dr. Bernd Vogel
Eisvogel
18.12.2007, 09:32
Lieber dr. Vogel,
meine Asta bekommt das Cortison seit 4/2007 da sie angefangen hatte immer wieder leicht zu humpeln aber immer mal auf einer anderen seite (meistens vorne) als Diagnose wurde einfach allgemeine Gelenksschmerzen angegeben eine richtige Arthrose wurde nicht diagnostiziert, am anfang hatten wir rimadyl gegeben aber sie bekam sofort durchfall, als alternative wurde mir nur Depotcortison angeboten. Zuerst im Abstand von 5Wochen dieser musste nach und nach verkürzt werden da sie in der 4.Woche schon deutliche verschlecherungen zeigte( Probleme beim treppenlaufen und aufstehen) Mit Cortison geht es ihr deutlich besser und die einzigste Nebenwirkung (die bei ihr aufgetreten ist) das viele Trinken haben wir gut im Griff.
Seit gestern nachmittag geht es ihr besser denke das Metacam greift jetzt richtig. Sie wollte schon wieder Treppen laufen (Habe es ihr aber nicht erlaubt ist mir noch zu riskant).
Fressen tut sie gut, nur zum trinken muss ich sie überreden aber das bekommen wir auch in den griff. werde ihr ab heute Traumeel geben und mich nochmals mit einem Homöopathen in verbindung setzten um die bestmöglichste unterstützung der Gelenke zu erreichen.
Vorerst bleibe ich beim Metacam.
Ich werde sie auf dem laufenden über den zustand meine alten lady halten.
Vielen Dank für ihre Mühe. :]
Dr.Vogel
18.12.2007, 10:14
Wenn Ihr Hund mit den cortisonfreien Entzündungshemmern beschwerdefrei bleibt würde ich Ihnen dringend raten, mit Ihrem Tierarzt die unbedingte Notwendigkeit der Cortisoninjektionen zu besprechen! Das vermehrte Trinken ist keine echte Nebenwirkung, sondern nur ein Symptom der negativen Auswirkungen auf das gesamte Organsystem - und davon gibt es bei regelmäßigen Cortisongaben mehrere!
Mfg Dr. Bernd Vogel
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