Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inkontinenz beim Junghund
Hallo liebes Expertenteam,
mein einjähriger Boxermischling verliert im Schlaf und beim Toben Urin.
Eine Analyse des Harns hat ergeben, dass er zu dünnflüssig ist und etwas Blut enthält.
Eine mehrwöchige Gabe eines Antibiotikums hat leider keine Verbesserung gebracht.
Nun soll der Harn direkt aus der Blase entnommen werden...
Der Allgemeinzustand meines Hundes ist super. Er ist den ganzen Tag fiedel und hat kein Fieber. Das Fell ist glatt und glänzend.
Mein Hund trinkt am Tag ca. 1,5 - 2 Liter Wasser.
Zu Fressen bekommt er z.Z. Intestinal von Royal Canin, da er lange Zeit an Durchfällen gelitten hat.
Nun meine Fragen:
- Wie sollte mein Hund weiter behandelt werden?
- Gibt es eine Alternative zur Punktierung der Blase?
- Könnte ein Problem mit der Niere vorliegen?
- Gibt es schonende Behandlungsmöglichkeiten?
(z.B. Blasentee, Kürbiskerne, Preiselbeeren,...)
Vielen Dank für die Hilfe
und viele liebe Grüße
Stefan
Dr.Steingassner
21.11.2007, 01:43
Hallo sDegen!
Die Ursache muss geklärt werden, aber bevor sie Preiselbeeren nehmen sollte sie zuerst an Bärentrauben denken. Preiselbeeren sind eher für den Darm gut. Bärentraube wirkt bei unwillkürlichem Harnlassen und ist antiseptisch, kräftigt Niere und Blase.
Ich weiß, dass im Forum keine Rezepte angeboten werden sollen, aber bevor sie ihrem Hund nicht das Richtige geben, sollten sie zur Unterstützung der Behandlung Bärentrauben geben.
Die Ursache muss allerdings behoben werden.
Mir kommt die von ihnen angegebene Flüssigkeitsaufneahme sehr hoch vor. Haben sie die geschätzt, oder stimmt die tatsächlich.? Mit dieser Menge an Flüssigkeitszufuhr haben ja erwachsene Menschen oft schon Probleme.
Die Punktierung der Blase ist weniger schmerzhaft als sie glauben.
Bevor dem Hund mit ungezielten AB Gaben das Immusnsystem kaput gemacht wird, ist die genaue Abklärung schonender.
m.f.G
Dr. Steingassner
Die Punktierung der Blase ist weniger schmerzhaft als sie glauben.
Bevor dem Hund mit ungezielten AB Gaben das Immusnsystem kaput gemacht wird, ist die genaue Abklärung schonender.
Hallo Herr Dr. Steingassner,
vielen Dank für die schnell Antwort.
Leider musste mein Hund schon wegen diverser Probleme im Darm (Kokzidien, Giardien) bereits längere Zeit Antibiotika einnehmen...
Von Immunsystem kann da eigentlich schon fast keine Rede mehr sein... ;(
Nun möchte ich ihm erst einmal ein paar Wochen Ruhe gönnen und sehen, ob sich der Körper von alleine etwas stabilisiert.
Eine Frage noch:
Wäre es sinnvoll, den normal aufgefangenen Urin auf Bakterien untersuchen zu lassen?
Vielen Dank für den Tipp mit den Bärentrauben und
viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
aufgrund Deiner Schilderung würde ich vermuten, daß man bei Deinem Hund bereits zu Beginn, als man auch Blut im Urin festgestellt hat, eine bakterielle Untersuchung gemacht hat.
Was die Frage zum Spontanurin anbelangt: sollte man im Spontanurin - wider Erwarten - keine Bakterien nachweisen, wird man auf eine Blasenpunktion verzichten können.
Wenn allerdings - was wahrscheinlich ist - Baktierien nachgewiesen werden, ist zu klären, woher diese kommen, also kommt man um eine weiter, steriler gewonnene Urinuntersuchunh nicht herum.
Eine Blasenpunktion ist die beste Methode, Urin zu gewinnen, und ist in etwa so schmerzhaft wie eine Blutentnahme. Und wenn man dann Bakterien findet kann man sicher sein, daß diese aus der Blase kommen und vor allem, man kann gezielt therapieren.
LG
bobal
Hallo bobal,
vielen Dank für Deine Hilfe.
Ich habe nun einen Termin für nächsten Montag vereinbart.
Der Harn wird dann steril aus der Blase entnommen...
Wie ich den Arzt verstanden habe, geschieht das unter Narkose... :rolleyes:
Ich melde mich dann anschließend wieder...
Vielen Dank
Stefan
Hallo Stefan,
eine Narkose ist notwendig, weil man einen Hund, insb. einen einjährigen Junghund, nicht überreden kann, still zu halten, ähnlich einer Zahnsteinentfernung.
Es gibt Hunde, die derart souverän sind, daß sie sich von solchen Eingriffen nicht aus der Ruhe bringen lassen, aber die sind sicher in der Minderheit.
Ich denke an Euch.
LG
bobal
Hallo zusammen,
wollte Euch mal auf dem Laufenden halten...
Die Punktierung der Blase ging gut von statten.
Mein Hund hat sogar so still gehalten, dass kein Narkose notwendig war.
Die Untersuchung des Harns hat ergeben, dass keine Bakterien vorhanden sind...
Gleichzeitig haben wir auch das Blut auf Unregelmäßigkeiten untersuchen lassen.
Leider hat sich dabei ergeben, dass die Eiweiß-Wert viel zu hoch sind, was auf eine Niereninsuffizienz deutet... :(
Nun geht's nächste Woche zu einem Spezialisten für innere Medizin...
Boah... ich könnte echt heulen... ;(
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
hat der Tierarzt noch andere erhöhte Blutwerte festgestellt oder nur einen erhöhten Eiweißgehalt?
Dieser deutet erst einmal darauf hin, daß der Hund dehydriert ist, d.h. daß er zu trocken ist (dies kann man testen, indem man z.B. am Bauch des Hundes eine Hautfalte anhebt und diese wieder loslässt). Wenn der Hund ausgetrocknet ist, sieht man es daran, daß die Hautfalte nicht sofort wieder verstreicht sondern ein wenig stehenbleibt (kann man bei sich selbst ganz gut auf der Hand ausprobieren).
Bei einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz (hängt allerdings von der Ursache ab) kommt es eher zum Eiweißverlust über die Nieren in den Urin (was bei Deinem Hund nicht der Fall sein dürfte, da das sog. spezifische Gewicht des Urins vermindert ist (du sagtest dazu, der Urin sei verdünnt)).
Also es scheint mir sehr sinnvoll, einen Spezialisten aufzusuchen.
Ich hoffe und wünsche Dir von ganzem Herzen, daß es nicht so schlimm ist, wie es momentan scheinen mag.
Meld Dich wieder
LG
bobal
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