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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wiederkehrende Zahnfleischwucherung



Ted-Pu
20.11.2007, 12:47
Hallo,

ich mache mir momentan große Sorgen um meinen Hund und hätte diesbezüglich ein paar Fragen.

Teddy ist ein 4-jähriger Schäferhund, wiegt 43 kg.

im August diesen Jahres entdeckte ich bei ihm wucherndes Zahnfleisch, zwischen dem Fangzahn und dem Zahn zuvor.
Vom nichts sehen bis zum Erkennen verging knapp eine Woche.

Hier ein Bild wie es aussah.
http://img519.imageshack.us/img519/1214/bildps8.jpg (http://imageshack.us)
http://img519.imageshack.us/img519/1214/bildps8.128325c18c.jpg (http://g.imageshack.us/g.php?h=519&i=bildps8.jpg)

Der zuvor stehende Zahn wuchs nach dem Zahnwechsel bei ihm braun heraus und bei einer damaligen Kontrolluntersuchung meinte man er könnte ein Staupegebiß bekommen - was sich aber nicht bestätigte.

Ende August war dann die OP, wo das wuchernde Zahnfleisch entfernt wurde und der Zahn abgeschliffen und befüllt wurde, obwohl er eigentlich gezogen werden sollte damit man großräumig das Zahnfleisch entfernen sollte.
Der TA sagte auch um was es sich handeln würde, KH fängt mit E.. an, aber der genaue Begriff ist mir entfallen und es würde sich um eine typische KH handeln die überwiegend Boxer betreffen würde.

Nach 2 1/2 Monaten konnte ich eine erneute Wucherung feststellen, die ebenfalls akut gewachsen ist und nach beginn rasant größer wird.

Natürlich werde ich einen erneuten Termin beim TA ausmachen und diesmal auch eine Gewebeprobe pathologisch untersuchen lassen.

Meine Fragen dazu, wie lange kann ein Hund es verkraften das er so kurzfristig wiederholt in Narkose muß und die Wucherung weiterhin alle paar Monate wiederkommt und er ja wieder behandelt werden muß?

Sollten die nebenstehenden Zähne beide mitentfernt werden?

Sollte sich laut Gewebeuntersuchung ein positiver Befund ergeben, was kann er da für Chancen haben geheilt zu werden, und was für Möglichkeiten gibt es?

Ich bedanke mich vorweg schonmal für Ihre Bemühungen!

MfG Birgit

Dr.Vogel
20.11.2007, 14:22
Die Krankheit bzw. das "Ding" heißt EPULIS, dabei handelt es sich um zumeist gutartige Zahnfleischtumore, die tatsächlich gehäuft beim Boxer auftreten. Da es sich um keine bösartige Krebsform handelt ist die Entfernung, wenn der Hund nicht beim Fressen behindert ist oder er einfach zu groß geworden ist gar nicht immer notwendig. Zumeist müssen die Tumoren nur oberflächlich abgetragen und die Blutung gestillt werden. Leider ist, obwohl es sich um einen raschen und wenig aufwändigen Eingriff handelt, wegen der Lokalisation im Maul eine kurze Narkose notwendig.

Ob der Hund narkosefähig ist muß Ihr Tierarzt nach internistischer Untersuchung entscheiden, ebenfalls ob überhaupt die Entfernung notwendig ist - daß diese Tumoren zum Nachwachsen neigen ist leider bekannt, eine pathologische Untersuchung kann auf keinen Fall schaden.

Eine Bemerkung zum Zahn möchte ich noch machen. So wie der eine Zahn auf dem Foto aussieht hat er in diesem Maul wirklich nichts mehr verloren!
Mfg Dr. Bernd Vogel

Ted-Pu
20.11.2007, 14:48
Vielen Dank für die schnelle Antwort Herr DR. Vogel.

Der Zahn wurde gegen unsere Abmachung vom TA behandelt, da dieser der Meinung war das vom Knochen kauen oder sonstig ihm die Oberfläche aufgerauht wurde und er deshalb so angefallen braun aussah.

Durch Umzug mußte ich leider meinen TA wechseln und ich weiß nun nicht ob der neue TA meiner Schilderung glauben schenkte.

Ist es denn auch üblich das es in so kurzer Zeit wieder auftritt und vor allem wenn man es bemerkt es sich ziehmlich schnell vergrößert?

Wäre denn die Chance das es nicht wiederkommt größer wenn die Umgebungszähne (Fangzahn und der ehemals Braune) gezogen würden und die Abtragung großflächiger geschehen würde?

Wenn eine Biopsie etwas bösartiges ergeben würde, gibt es da Heilungschancen?

MfG Birgit

Dr.Vogel
20.11.2007, 15:25
Diese Tumore wachsen leider oftmals sehr rasch wieder nach und eine wirklich großflächige Entfernung - ähnlich wie bei Hauttumoren, wo bis ins gesunde Gewebe exzidiert wird - ist in diesem Bereich leider nicht möglich. Dazu sitzt das Zahnfleisch zu fest am Kieferknochen auf. Die Entfernung der benachbarten Zähne bringt keine Vorteile mit sich und über die Prognose bei Bösartigkeit, was äußerst selten ist, sollten Sie sich erst den Kopf zerbrechen, wenn eine solche festgestellt wurde!
Mfg Dr. Bernd Vogel

Ted-Pu
20.11.2007, 15:53
Danke für die Antworten.

Ich werde dann mit dem TA vor Ort abklären wann und wie der nächste Eingriff sein wird.

Das mit dem Kopfzerbrechen ist gar nicht so einfach, wenn man bereits einen Hund an Magen-, Darm-, Leberkrebs verloren hat und keine vorherigen Anzeichen sichtbar waren und als sich durch eine Aufregung für den Hund dann Anzeichen bemerkbar machten, wir sofort reagieren mußten und innerhalb von jetzt auf gleich eine Entscheidung treffen mußten.

MfG Birgit