Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hauskater mit chronischem Katzenschnupfen und ständig wiederkehrendem Polyphen im Ohr



SANNI
14.11.2007, 08:49
Guten Morgen, liebes Tier-Guide-Team,

ich bin 28 Jahre alt, bin mit 20 von zu Hause ausgezogen und habe nach ca. einem halben Jahr Einsamkeit in meiner neuen Wohnung meinen liebsten und besten kleinen schwarzen Hauskater Sammy, damals ca. 1 Jahr alt, zum Geburtstag geschenkt bekommen.

Etwa noch ein halbes Jahr später habe ich von einem Freund, der seine 4 Kater leider nicht behalten konnte, meinen zweiten Schatz - Hauskater Chucky dazubekommen, der inzwischen 12 Jahre alt ist.

Kurze Zeit später sind beide an Katzenschnupfen erkrankt. Ich habe sie getrennt voneinander wieder gesund gepflegt - das dachte ich damals jedenfalls. Alles schien in Ordnung, bis mein kleiner Sammy plötzlich wieder zu röcheln und schnupfen begann - es stellte sich heraus, dass der Katzenschnupfen zu einer chronischen Krankheit bei ihm geworden ist.

Das war einige Jahre gar nicht so schlimm, bis eine chronische Ohrenentzündung hinzugekommen ist. Mit Medikamenten habe ich jedoch alles einigermaßen in den Griff bekommen.

Ende letzten Jahres bildete sich jedoch in diesem besagten Ohr ein Polyph, welchen ich Anfang 2007 wegoperieren lassen habe. Irgendwie wurde aber leider alles nicht wirklich besser.

Auf den Rat eines guten Freundes habe ich dann im Mai eine weitere Ärztin hinzugezogen, welche feststellte, dass sich erneut ein Polyph gebildet hat, welcher dann direkt auch wegoperiert wurde.

Seit dieser OP hat Sammy alle 4 - 6 Wochen Kortisonspritzen bekommen, die sich wahnsinnig gut auf ihn ausgewirkt haben. Er war wieder wie ein kleines Spielkind, eine kleine verspielte und verschmuste Nervensäge, halt so, wie ein Kater in seinem Alter sein muss.

Gestern habe ich mich dann mit Sammy auf den Weg zum Tierarzt gemacht, da es wieder Zeit für seine Spritzen wurde. Ein Blick in sein Ohr seitens der Ärztin hat gereicht, um festzustellen, dass sich erneut ein Polyph gebildet hat.

Nun bin ich leider total am Ende und weiss gar nicht, was ich machen soll. Die Ärztin hat mich erstmal ohne Spritzen wieder nach Haus geschickt, um darüber nachzudenken, wie ich weiterverfahren möchte. Eine erneute Operation würde in etwa wieder 100 € kosten.

Nach dieser OP empfiehlt mir die Ärztin noch ein zweites Mittel zu den Spritzen (die Spritzen kosten mich monatlich 30 €), welches auch die Wiederkehr des Polyphen hemmen soll. Dieses Mittel soll neu auf dem Markt sein. Pro kg soll 1 ml von diesem Medikament verabreicht werden. Sammy wiegt 4 Kilo, 1 ml dieses Medikamentes kostet 25 €, was bedeutet, dass ich mit monatlichen Kosten von etwa 130 € rechnen muss.

Ich bin Sekretärin mit einem nicht besonders berauschenden Gehalt, Lebensmittel und Spritkosten werden immer teurer, wie alles andere auch. Ich komme so schon vorn und hinten mit einem Geld nicht hin. Nach der letzten OP bin ich in eine kleinere und günstigere Wohnung gezogen.

Die 30 € monatlich für die Spritzen habe ich immer noch irgendwie hinbekommen, aber 130 € im Monat kann ich einfach nicht aufbringen. Und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob dieses neue Medikament nun alle 4 oder alle 2 Wochen zur Anwendung kommen soll, da ich gestern doch ziemlich durch den Wind war.

Meine Kater bedeuten mir alles. Sie haben mich die ganzen Jahre, die ich nun mein Leben "allein" gehe, begleitet und waren immer da.

Es ist nicht sicher, dass der Polyph nicht wiederkommt. Da dieser bis jetzt jedes halbe Jahr wieder da war, wäre es nun so, dass ich jährlich (12 x 130 € monatl. + 2 x OP a ca. 100 €) 1.760 € für den kleinen aufbringen müsste, wie auch immer.

Ich bin definitiv nicht in der Lage, den Kleinen einschläfern zu lassen, da ich weiß, dass es ihm mit den Medikamenten doch eigentlich wieder gut gehen würde. Er ist auch jetzt nicht träge oder kränkelnd, aber wenn ihm das Ohr juckt, kratzt er teilweise so doll, dass das Blut an den Wänden landet. Ansonsten frisst er gut, spielt, schmust und ist einfach super.

Was würdet Ihr mir raten, was ich tun soll. Ich bin mit der Entscheidung vollkommen überfordert. Soll ich einen Kredit aufnehmen, bekomme ich überhaupt einen? Hat es vielleicht gar keinen Sinn, quäle ich meinen Kleinen, wenn ich ihn weiterhin immer wieder operieren lasse und ihm Spritzen und andere Medikamente verabreichen lasse? Er ist doch noch so jung...

Liebes Tier-Guide-Team, ich bin für jede Stellungnahme und jeden Rat sehr, sehr dankbar!!!!!

Liebe Grüße

Sanni

Dr.Vogel
14.11.2007, 09:25
Eine genaue Einschätzung der Situation ist auf Distanz natürlich nicht möglich, ich versuche aber dennoch, mir ein Bild über Ihr Problem zu machen.
Die von Ihnen beschriebenen Polypen oder "Pseudotoumoren" im Gehörgang sind zumeist nicht gefährlich, wenn sie wachsen beginnen sie aber den Gehörgang einzuengen oder zu verschließen. Dadurch kommt es zu massiven, zumeist eitrigen Entzündungen, die durch das ständige Kratzen des Tieres noch weiter kompliziert werden. Da eine restlose Entfernung der Wucherungen im Gehörgang nicht möglich ist wachsen sie zumeist rsasch wieder nach. Die Behandlung mittels Cortison kann ich nicht nachvollziehen, besonders wenn das Tier zusätzlich an chronischem Katzenschnupfen leidet.
Es gibt eine operative Methode, die in vielen Fällen zu einer dauerhaften Lösung des Problemes führen kann. Sie heißt "Hinz-Zepp" Operation, dabei wird der Gehörgang aufgeschnitten und permanent an der Haut fixiert. Dadurch kann sich unter den Wucherungen keine Flüssigkeit ansammeln, selbst wenn sie nachwachsen. Bitte lassen Sie sich die OP-Methode von Ihrem Tierarzt oder einem Spezialisten genauer erklären.
Viel Glück, mfg Dr. Bernd Vogel

SANNI
14.11.2007, 09:42
Hallo Herr Dr. Vogel,

vielen, vielen Dank für Ihre umgehende Stellungnahme. Ich werde mich noch heute mit der Tierärztin in Verbindung setzen, um mir von ihr Informationen zur "Hinz-Zepp"-Operation geben zu lassen und einen Weg zu finden.

Einen schönen Tag wünscht

Sanni