PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : zu ausgeprägter beschützerinstinkt



mooney
13.11.2007, 14:15
hallo,
ich habe vor ca 4 monaten eine 7-jährige hündin zu mir genommen. die vorbesitzerin erwähnte zwar, dass sie fremde nicht mögen und diese anknurren würde, dasallein schreckte mich aber nicht ab. jetzt, nach einiger zeit hat sich die problematik jedoch zugespitzt. nicht nur fremde beim betreten meiner wohnung werden angebellt, sondern generell alles, was mir und meiner tochter auf der straße zu nahe kommt. leider unterscheidet meine hündin auch nicht zwischen erwachsenen und kindern. aufgrund dessen ist sookie immer angeleint und hier und da auch mit maulkorb unterwegs, was nicht schön ist.

wie kann ich diese problematik in den griff bekommen? ich möchte, dass sich sookie von fremden nicht beeinflussen lässt und denkt, sie würden uns stets was anhaben wollen. ich weiß leider auch nicht, auf welchem grundproblem das alles aufbaut, da die vorbesitzerin nicht mehr erreichbar ist.

leider hat sookie auch schon nach zwei menschen hier in meiner wohnung geschnappt und ich kann in keinem fall garantieren, dass das auf der straße nie passiert und dann eventuell auch noch bei einem kind.
wir brauchen hilfe

Mag.Oistric
13.11.2007, 16:10
hallo! ihr neuer schützling hat sicher schon einiges erlebt. in anbedacht des alters des hundes und der gefahr eines zwischenfalles empfehle ich ihnen eine hundepsychologin. in wien empfehle ich ihnen andrea dite 0664 105 1006, oder auch eine ihrer wahl (m od w). außerdem sollte er von einem ta auf ev schmerzen untersucht werden. alles gute und handeln sie schnell, a. oistric

Wagner
24.01.2008, 15:41
"Hundepsychologe" klingt immer, als habe der Hund ein Problem und müsse zur Therapie, um dort behandelt zu werden. Grundsätzlich aber ist es so, dass jedes Verhalten, das nicht im Zusammenhang mit Schmerzen oder etwa einem Hirndefekt steht, sich in starker Abhängigkeit vom Halter zeigt oder nicht zeigt, verstärkt oder abschwächt.
Sicher hat der Hund ein "Problem" und braucht jemandem, der ihm zeigt, wie er sich sicher durch die Welt bewegt, aber dieses Problem ist absolut nicht separat vom Halter zu behandeln, sondern es geht darum, dass der Halter lernt, wie er sich so verhalten kann, dass sein Hund lernt, sich "richtig" zu benehmen.
Das liegt zwar auf der Hand, trotzdem kann ich einfach nicht anders, als es zu betonen, denn der Begriff "Hundepsychologe" weckt in vielen Leuten eine sehr eigenartige Vorstellung davon, worum es hier geht. In dem Sinne ist ein ganz stinknormaler guter Hundetrainer oder auch nur ein wirklich versierter anderer Halter eine wertvollere Hilfe als ein schlechter "Hundepsychologe", und die letzteren schießen leider in den letzten Jahren wie Unkraut aus dem Boden.
Erst kürzlich habe ich eine Frau getroffen, deren Hund sich benahm, als hätte er schon sonstwas erlebt. Tatsächlich war er aber nur wahnsinnig verzogen, hat irgendwann aus einer Laune heraus mal jemanden angeknurrt und Gefallen daran gefunden, es wurde ihm nie verboten, weil Frauchen viel zu beschäftigt damit war, sich zu entschuldigen, und es erblühte ein ganz prachtvolles Durcheinander, das binnen einer Minute behoben war - jedenfalls wenn ein anderer den Hund an der Leine hatte. Frauchen hat etwas länger gebraucht ... ;)
Damit will ich nicht unterstellen, hier sei es ebenso, aber ich finde es absurd, aufgrund so dünner Informationen gleich eine traumatische Vergangenheit zu unterstellen. Das kann man nur (versuchen zu)beurteilen, wenn man die Interaktion von Hund und Halter mit eigenen Augen gesehen hat.

Wenn der Hund ausschließlich auf Fremde so reagiert und nicht auf Sie, die Halterin, selbst, würde ich ernstlich erwägen, dem Hund und mir den Gang zum Tierarzt zu ersparen, denn wenn Schmerzen das Problem wären, würde er auf Sie ebenso reagieren.

Wagner
24.01.2008, 15:53
"aufgrund dessen ist sookie immer angeleint und hier und da auch mit maulkorb unterwegs"

Immer angeleint könnte ich mir bei meinem Kleinen nicht vorstellen, der würde schier durchdrehen. Gibt es nicht die Möglichkeit, in recht einsamen Gegenden mit Maulkorb und meinetwegen mit Schleppleine, wenn es sein muss, unterwegs zu sein? Der Hund muss doch auch mal richtig laufen!