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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auge tropft/rinnt bei vierjährigen Wallach



MidNightLady00
08.11.2007, 21:27
Sehr geehrtes Experten-Team,

bei meinem vierjährigen Wallach ist mir im Sommer aufgefallen, dass sein Auge tropft. Beim Schließen des Auges konnte ich manchmal sehen, wie ein Tropfen raus kam.
Ich habe meinen Tierarzt diesbezüglich gefragt. Im Auge konnte er nichts erkennen. Er hat mich dann nur gefragt, ob es auch eitert Da es dies aber nicht tut, hat er gemeint, dass ich täglich mit lauwarmen Wasser das Auge reinigen soll.
Er meinte auch, dass es sich im Winter sicher verbessert.
Viel besser ist es aber nicht geworden, das Auge rinnt weiterhin.

Gibt es Tropfen oder einen Tee den ich anwenden kann?

Vielen herzlichen Dank!

Liebe Grüße,
Sabrina

Dr. Kaun
11.11.2007, 15:45
Mit Augenproblemen ist nicht zu spassen > Sie sollten die Sache von einem Spezialisten abklären lassen.
Als Hausmittel, mit denen Sie nichts falsch machen können, gelten
> Augentrost-Tee
> Euphrasia Augentropfen.


Univ.lektor Mag. Dr. Reinhard Kaun
FTA für Pferde
FTA für Physiotherapie & Rehabilitationsmedizin
www.pferd.co.at

zuckerschnute
08.01.2008, 14:06
Hallo Sabrina,

mich würde interessieren, was genau den der Tierarzt untersucht hat am Auge.
Mit einem Fluoreszein-Test (Farbtest) könnte er untersucht haben, ob die Hornhaut evtl. verletzt ist, bzw. der Tränen-Nasen-Kanal verstopft ist. Hat er den Augenhintergrund mit einem Augenspiegel (Ophthalmoskop) untersucht - aufgrund welcher Diagnose setzt der TA eine Behandlung mit "Tee" zugrunde.

Mein Pferd ist auf dem linken Auge halbblind, und daß weil ein TA zum einen das Auge, daß tränte nicht ernst genommen hat und erst Tage später zur Untersuchung kam, und zum anderen Cortisonsalben ohne vorherigen Farbtest verordnet hat, sodaß aus einer kleinen Hornhautverletzung ein Hornhautgeschwür entstand, welches dann operiert werden mußte.

Diese eigene Erfahrung und einige Erlebnisse von Pferdebesitzern in der Umgebung haben bei mir persönlich den Eindruck entstehen lassen, daß gerade Augengeschichten bei TÄ nicht für wichtig genommen werden (sofern nicht gerade offensichtlich ein Ast im Auge steckt). Viel zu oft wird nur flüchtig untersucht oder die Angelegenheit bagatelisiert (dies allerdings auch viel zu oft von den Besitzern, nicht nur von TA).

Ich möchte hierbei ganz deutlich darauf hinweisen, daß ich nicht alle Tiermediziner in einen Topf werfe - jeder macht wohl eigene Erfahrungen - meine waren nicht positiv und vor allem Folgenreich für mein Pferd in erster Linie, meine Nerven und meinen Geldbeutel.

Wenn Sie ein ungutes Gefühl haben, so lassen Sie das Pferd lieber noch einmal von einem weiteren TA untersuchen.

Liebe Grüße
zuckerschnute

MidNightLady00
08.01.2008, 20:27
Hallo Zuckerschnute,

zuerst einmal vielen Dank für deine Meinung und deinen Erfahrungen.
Das du mit deinem Pferd so eine schlechte Erfahrung machen musstest, tut mir sehr leid.
Wie war es bei dir? Hat nur das linke Auge geronnen? Was für Tests hast du machen lassen, dass du weißt, dass er halb blind ist?

Also ich hatte vor 3 Wochen einen Tierarzt im Stall, leider musste ich an diesem Tag arbeiten und die Reitstallbesitzerin war bei der Untersuchung dabei. Was für Tests der Tierarzt gemacht hat weiß ich nicht - die Aussage war, dass das Auge gesund ist und er vermutet, dass der Tränen-Nasen-Kanal verstopft ist. Er hat dann zwei Mal eine Spülung gemacht. Verordnet hat er mir zwei Augensabeln "Tobratex" weiß ich noch auswendig, bei der zweiten Salbe müsste ich nachsehen.
Jetzt nach 3 Wochen ist es viell. ein bisschen besser, habe aber trotzdem kein gutes Gefühl.

Lg,
Sabrina

zuckerschnute
11.01.2008, 17:54
Hallo sabrina,

Die Ursache der heutigen Erblindung meiner Stute und Behandlung des TA kannst Du nachlesen hier im Forum - Beitrag: schlimme Bindehautentzündung .... vom 09.10.2007.

Meine Süße mußte in die Klinik (5 Wochen) - dort wurde das Auge operiert - ein Bindehautlappen wurde über den defekten Bereich der Hornhaut gelegt (Auge war zu diesem Zeitpunkt bereits kurz vor dem Auslaufen = Verlust, bzw. Entfernung des Auges) - dannach insg. nochmal 14 Anbinden (Fixieren) an 2 Stricken.
Grund: Ohne vorherigen Fluoreszein-Test (Farbtest) wurde eine Salbe verordnet mit Cortison - diese kann bei einer vorliegenden Hornhautverletzung die Wundheilung verhindern und sogar die Verletzung noch verschlimmern und somit zu einem Hornhautgeschwür und damit wiederrum zum Verlust des Auges führen!!!

Zurückgeblieben ist eine ca. 5 Cent große weiße Narbe auf der Hornhaut des li. Auges im hinteren Bereich (also blind), d.h. sie kann keine Bewegungen mehr die von links hinten kommen wahrnehmen - Ziemlich schlimm für ein Fluchtier - links ist das Auge, welches auf Gefahren achtet (das Fluchtauge). Zudem bekam sie aufgrund des Bewegungsmangels Husten (über 13 Wochen) und marode Hufe - , aufgrund Überreaktion auf die Medikamente 2mal einen heftigen Nesselfieberausschlag, angelaufene Beine, etc.

Ich brachte sie danach in einen Offenstall wegen des Hustens - der verging sofort - NUR mochte eines der Pferde sie nicht (welches äußerlich auch noch genauso aussah wie die Ponystute, die sie so vermöbelt hatte) - Folge hierbei: wurde wieder geschlagen - Platzwunde an der Brust (mußte genäht werden) und eine Woche später Loch im li. hinteren Bein (dadurch bedingt, daß sie Drohgebärden anderer Pferde von links kommend nicht mehr wahrnehmen und ausweichen kann) - Behandlungdauer 10 Wochen!!
Steht jetzt wieder in einer Box mit tägl. Koppelgang.

Hab mal kurz gegoogelt und bei Eingabe der Augensalbe folgendes gefunden: Ein Bestandteil der Salbe ist Dexamethason (Kortikoid = Kortison).
Wurde denn vor Verabreichung der Salbe eine Tupferprobe entnommen, für einen Labortest (Antibiogramm = Untersuchung auf Bakterien- oder Pilzebefall und ggf. welcher Art des Befalles)? Wurde eine Untersuchung bzgl. Herpesbefall gemacht?


Habe einen Auszug aus netdoktor.at kopiert - Tobradex-Augensalbe:

Wann darf das Mittel nicht eingesetzt werden?

Bei:
Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe des Mittels
Herpesinfektion der Hornhaut
Verletzungen und Geschwüre der Hornhaut
Viruserkrankungen von Horn- und Bindehaut
Pilzinfektionen des Auges
Nach Entfernung von Fremdkörpern aus der Hornhaut

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Überempfindlichkeitserscheinungen
Lokale Augenreaktionen
Erhöhung des Augeninnendrucks
Auftreten zusätzlicher Infektionen
Bei verdünnter Horn- und Lederhaut höhere Gefahr einer Perforation Bei langfristiger Anwendung:
Erhöhung des Augeninnendrucks
Verminderte Sehschärfe
Gesichtsfeldausfall
Schädigung des Sehnervs
Hintere Schalentrübung
Verlangsamte Wundheilung

Ich würde heute niemals mehr eine Augensalbe verabreichen, ohne 100 %ige Untersuchung durch den TA (d.h. Fluoreszein-Test, Laborbefund, Untersuchung des Augenhintergrundes /Augeninnendruckes etc. pp.). Eine Augensalbe, sofern die richtige lindert innerhalb von 2-5 Tagen die Symtome - ist dem nicht so der Fall, paßt irgendetwas nicht.

Empfehlenswert sind Euphrasia-Augentropfen, verwende ich regelmäßig, da das Auge meiner Stute noch nicht stabil ist und oft auch tränt (vor allem bei starken Wind und Kälte). Von Auge mit Tee auswaschen halte ich nichts, kann u.U. zusätzlich reizen (nicht der Tee vielmehr das Auswaschen, zudem können zusätzlich Erreger durch das Material mit dem ausgewaschen wird ins Auge gelangen).

Ich rate Dir bzgl. der Medikamente und einzelnen Inhaltsstoffe mal etwas zu googeln und hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.

Liebe Grüße
zuckerschnute