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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhaltensänderung bei 10jährigem Kater



froehliche
08.11.2007, 09:52
Hallo Expertenteam,

schon etwas verzweifelt wende ich mich an euch mit der bitte um hilfe, rat, tipps.

ich habe zwei katzen, eine katze mit 11 jahren, einen kater mit 10. sie stammen vom selben bauernhof und waren immer schon im charakter sehr verschieden. sie ist verspielt, draufgängerisch und neugierig, er war als baby sehr verschreckt, später einfach der ruhigere von beiden, sehr verschmust, weniger aber doch auch verspielt.

seit dem sommer hat sich das verhalten des katers stark verändert. es begann damit, dass ihn irgendtwas während meiner abwesenheit erschreckt haben muss. ich kam nachhause und fand ihn unterm bett. mehrere tage war er da nicht raus zu bewegen, fraß jedoch und ging auf die toilette.
nach einiger zeit beruhigte er sich wieder, dann begann sein verschrecktes verhalten von neuem.

wenn sich die andere atze ihm zu nähern versuchte, fauchte er.

mein tierarzt riet mir, einen katzenstecker zu besorgen, was ich auch tat. zunächst half das, aber es ist immer noch ein ständiges auf und ab gewesen: mal bewegt er sich normal durch die wohnung, dann wieder nur geduckt und ängstlich. das fauchen udn verjagen der anderen katze ist geblieben.

in ängstlichen phasen hält er sich nun seit längerem hauptsächlich im badezimmer auf, wo er stundenlang im überdachten katzenkistl liegt. gehe ich ins badezimer, kommt er raus und lässt sich streicheln. fressen tut er nach wie vor. die andere katze knurrt und faucht er an, wenn sie ins bad will, als wenn er sein revier verteidigt.

in besseren phasen spaziert er vom badezimmer immerhin in die küche zum futterplatz und hat noch andere plätze in der wohnung, an denen er sich aufhält. allerdings muss ich dann höllisch aufpassen: denn er geht dann nicht mehr ins badezimmer zurück oder ins vorzimmer, wo die katzenkistln stehen, sondern pinkelt auf den futterplatz, in die nähe des futterplatzes oder auch ins wohnzimmer.

aus diesem grund habe ich mir nun angewöhnt, ihn ins badezimmer zurück zu bringen, wenn ich das haus verlasse.

ich kann keine schmerzen erkennen. sprechen und streicheln gefällt ihm, manchmal kommt er sogar in der nacht wieder auf seinen gewohnten schlafplatz. aber auch hier muss ich ihn rechtzeitig zum kistl bringen - sonst pinkelt er auch dort hin. als das passierte, war er zwei tage lang ganz verstört, zog sich nur zurück und wollte auch nicht gestreichelt werden.

besonders stutzig macht mich auch, dass er seit dem schreck im sommer nicht mehr springt. er krallt sich am sitzpolster oder bett fest und zieht sich regelrecht hinauf, - wenn überhaupt.

ich weiß nun einfach nicht, was ich tun soll. der aufenthalt im staubigen katzenkistl ist sicher nicht angenehm für ihn. genauso wenig wie das nässen an seinen guten plätzen, wie futter und schlaf.

aus finanziellen gründen, aber auch weil er ohnehin so verschreckt ist, habe ich den gang zum tierarzt unbedingt vermeiden wollen. was raten sie mir?

mit lieben grüßen und dank im voraus,
froehliche

Mag.Pflügler
12.11.2007, 15:55
Liebe Froehliche,

leider wird Ihnen der Gang zum Tierarzt nicht erspart bleiben. Für eine Diagnose ist eine klinische Untersuchung unbedingt nötig. Erst wenn dabei keine Ursache gefunden wird, sollte man die sache verhaltensmedizinisch angehen.

Alles Gute
S. Pflügler

froehliche
13.11.2007, 12:03
Liebe Frau Mag. Pflügler,

ich habe Ihren Rat heute gelesen, war jedoch bereits gestern bei meinem Tierarzt.

Wie es aussieht, stimmt etwas mit seinen Blutwerten und Leberwerten nicht, weitere Untersuchungen sind notwendig.

Offenbar ist eine so plötzliche Verhaltensänderung bei einem noch nicht alten Tier und keinen sonstigen äußeren Veränderungen (Wohnung, Mitbewohner usw) in erster Linie Anzeichen für eine Krankheit, dann erst kommen psychische Faktoren in Frage.

Was ich somit gelernt habe.

Mit besten Grüßen,
Froehliche