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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chronische Lahmheit beim Pferd – was kann ich noch tun?



Frodoline
17.10.2007, 12:24
Hallo zusammen!

Vorab: Ein tolles Forum!!! Bin gestern erst drauf gestoßen. Ich hoffe, die Experten hier in der Runde können mir bei einem Problem weiterhelfen.

Da sich die Geschichte der Lahmheit meines Pferdes bereits seit 2004 hinzieht, muss ich leider etwas ausholen.

Mein Pferd begann im Frühjahr 2004 zu lahmen. Der TA stellte zwei kleinere Hufgeschwüre vorne und hinten rechts fest. Nach der üblichen Behandlung (Rivanol), konnte er die Hufe wieder voll belasten.

Kurze Zeit darauf tauchte die Lahmheit vorne rechts wieder auf und der Tierarzt entschloss sich, den Huf zu Röntgen.
Dabei machte er auch nochmal eine Aufnahme vom hinteren rechten Bein. Da wurde nämlich bereits 2001 Spat diagnostiziert. Damals hieß es „knochenauflösender Spat“. Dieser Prozess hatte sich scheinbar umgekehrt. Denn nun war die Aussage „zubildender Spat“. Leider habe ich die Aufnahmen 2001 nie zu Gesicht bekommen. Auf den digitalen Bildern von 2004 sind keine gravierenden Veränderungen zu erkennen.

Auch zeigten die Aufnahmen vom rechten Vorderbein keine Auffälligkeiten. Trotzdem „tippte“ der Tierarzt auf eine Hufrollenveränderung, die seiner Meinung nach einfach momentan noch keine röntgenologische Veränderung zeigte.
Das Pferd bekam Klebeschuhe mit hochgestellten Trachten, Hippocare von Oxazen, MSM, Gluco-HCL. Ausserdem bekam er in Abständen von einigen Wochen Hyaluron und ein Cortison-Depot gespritzt. Das alles brachte keinerlei Verbesserung. Auch Versuche mit einem Easy-Walker-Beschlag schlug fehl.
Das Bein war in der ganzen Zeit der Lahmheit auch nie angelaufen, warm oder sonst was. Äusserlich total unauffällig.

Behandlungen durch eine Tierheilpraktikerin holten ihn – wenigstens mental – wieder aus seinem Loch. Er lahmte aber weiterhin. Bereits damals (Anfang 2005) keimte in mir der Verdacht auf, dass er Borreliose haben könnte.
Denn neben der Lahmheit hatte er z. B. auch Hautprobleme.

Der Tierarzt schloss das aber völlig aus, weil es Borreliose seiner Meinung nach bei Pferden keine Rolle spielt. Nach weiteren Monaten erfolgloser Behandlung, beschloss ich, endlich einen Borreliose-Test durchführen zu lassen und zwar in 2 verschiedenen Laboren kurz hintereinander. Das Ergebnis war eindeutig. Bei einem Referenzwert von 10-24 hatte er 68 Punkte bei den chronischen Werten.

Tja, einerseits war ich froh, dass mein Verdacht bestätigt wurde, andererseits brachte mich das Ergebnis nicht wirklich weiter. Denn die Borreliose war nach Anfrage bei 2 Tierärzten nicht behandlungswürdig.

Im Frühjahr diesen Jahres ließ ich ihn nochmal in der Klinik durchchecken. Leitungsanesthesie, Röntgen, CT. Dabei kam heraus, dass die Hufrolle unaufällig ist (kein Kommentar *grummel*).
Aber an der Vorderseite des Fesselkopfgelenkes war eine winzige Knochennase zu sehen, die Schuld an der Lahmheit sein sollte. Ich konnte es mir fast nicht vorstellen, trotzdem: der Prof. spritzte Hyaluron in den Bereich des Fesselgelenks (auch präventiv in den Hufbereich).
Auch meinen Hinweis, dass das Pferd Borreliose hat, ignorierte der Professor.

Auch hier war letztens Endes wieder das gleiche Spiel: Ausser Spesen nix gewesen. Im Gegenteil: 3 Tage nachdem wir wieder aus der Klinik waren, war plötzlich sein linkes Bein gelähmt. Dass dies eine Folge des langen Liegens bei der Vollnarkose war, schloss der Prof. am Telefon aus. Zu der Zeit trug das Pferd NBS-Eisen, die etwas Überstand hatten. Möglicherweise sei das Pferd darauf nachts ungünstig gelegen, was eine Nervenquetschung verursacht haben könnte.
Ein herbeigerufener Tierarzt spritzte einen Vitamin-B-Komplex, das zum Glück Wirkung zeigte. Innerhalb einer Woche erholte er sich.

So. Seitdem habe ich nichts mehr unternommen. Er bekommt zurzeit keinerlei Zusatzmittelchen. Auch keine Schmerzmittel (In schlimmen Zeiten hatte er Phytodolor bekommen).
Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun kann.

Neben der Lahmheit fällt folgendes auf:

- Es knackt im Hals, wenn er den Kopf nach rechts schwenkt.
- Beim Laufen hält er den Schweif hoch (wenn ich im Stehen die Hand unter die Schweifrübe schiebe, drückt er sie wie ein Fragezeichen an die Pobacke
- Seine Kruppe ist total druckempfindlich, der Rücken dagegen weniger
- Er reagiert in Schrecksituationen total überzogen
- Er hat Hautveränderungen
- Er scheint nachtblind zu sein
- Seine Hufe weisen an den Wänden immer wieder Blutergüsse auf
- Er tickt zwar im Schritt und Trab, schon sich aber nicht. Er galoppiert und buckelt manchmal halsbrecherisch über die Koppel.

Ach ja, noch was bzgl. der Borreliose: Er bekam bereits verschiedene homöopathische Mittel, unter anderem auch Borrelien-Nosoden und die vielgerühmte Karde. Hat leider nur minimal geholfen. Ich war auch nicht zu ungeduldig, habe den jeweiligen Mitteln Wochen und Monate Zeit gegeben.

Ich hoffe, den Experten hier fällt etwas ein, was ich noch unternehmen könnte. Wer sich noch genauer für den Fall interessiert: ich habe die Krankengeschichte seit 2004 nicht nur schriftlich, sondern auch mit kleinen 30-Sekunden-Filmchen, Röntgenbildern, CT-Aufnahmen, Thermografiebildern und Huf-Fotos dokumentiert.

Diese Dokumentation hatte ich auch schon ein oder zwei Tierärzten zur Information angeboten. Leider bekomme ich (wahrscheinlich durch Arbeitsüberlastung) lediglich ein müdes Abwinken zur Antwort.

So, das war es in aller Kürze. Ich hoffe, es ist niemand über meinem Posting eingeschlafen. :D
Ich würde mich freuen, hier neuen Input zu bekommen.

LG
Frodoline

Dr.Steingassner
19.10.2007, 05:55
Hallo Frodoline!


Leider ist die Borreliose ein unterschätzes Kapitel in der Medizin, weil sie in sovielen Erscheinungsdbildern auftritt. Von grippeähnlichen Symptomen, nervalen Formen bis zu den von ihnen geschilderten Erscheinungsbildern mit chronischen Lahmheiten.
Es gibt einen naturheilkundigen Ansatz, über den ich mich mit ihnen gerne unterhalten würde.

L.G
Dr. Steingassner

Frodoline
19.10.2007, 07:22
Hallo Herr Dr. Steingassner,

vielen Dank, dass Sie sich gemeldet haben!!! Ich habe Ihnen grade eine Mail geschickt.

Liebe Grüße
Frodoline