Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kastration, Sterilisation......
Prinzessinkira
04.10.2007, 09:15
Hätte da mal ne Frage liebe Hundefreunde,
was ist das für und wider der Kastration bei Hündinnen?
Über viele Antworten würde ich mich freuen.
Bin mir so unsicher, denn bei meinem letzten Hund, wurde seine Herzkrankheit nach der Kastration ganz schlimm, er ist schließlich daran gestorben, das sage ich jetzt, also kein Arzt hat das so ausgesprochen.
Ich habe Angst einen Hund nochmal zu verlieren.
Was gibt es für Alternativen?
Spritze? Tabletten?
Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?
Ist es das gleiche?
Vielen DANK fürs Lesen.
Dr.Vogel
04.10.2007, 14:51
Grundsätzlich muß man zwischen der Kastration, d.h. der operativen Entfernung der sogenannten Keimdrüsen - also je nach Geschlecht des Tieres der Eierstöcke bzw. der Hoden - und der Sterilisation, d.h. der Unterbindung von Ei- bzw. Samenleiter, unterscheiden. In der Regel wird bei unseren Haustieren, egal welchen Geschlechts, eine Kastration durchgeführt!
Bei der Hündin kann eine frühzeitige Operation das Auftreten von Gebärmutterentzündungen und -vereiterungen verhindern und das Risiko von Milchdrüsentumoren minimieren. Also, abgesehen vom Wegfall der lästigen Läufigkeit, des Trächtigkeitsrisikos und eventuellen sogenannten Scheinträchtigkeiten, ein durchaus empfehlenswerter Routineingriff, bei dem das Operationsrisiko bei sachgerechter Dürchführung äußerst gering ist.
Mfg Dr. Bernd Vogel
PS: in Österreich ist die Kastration von Katzen, die ins Freie dürfen übrigens laut Tierschutzgesetz vorgeschrieben!
Prinzessinkira
04.10.2007, 15:23
Hallo Dr. Vogel,
vielen DANK, das hat mir jetzt sehr geholfen.
Mit welchem Alter könnte man es in Angriff nehmen?
Sie ist jetzt noch klein, aber die Zeit vergeht so schnell, und ich möchte mich rechtzeitig damit befassen.
DANKE nach Wien Gruß aus Hannover
Dr.Vogel
04.10.2007, 16:06
Über den richtigen Zeitpunkt der Operation gehen die Meinungen der Kollegen etwas auseinander. In den USA wird die Kastration vor der ersten Läufigkeit, also im Alter von einem halben Jahr, empfohlen und einige europäische Tierärzte haben sich dieser Meinung bereits angeschlossen. In unseren Breiten ist es zumeist noch immer üblich, die Hündin erst einmal erwachsen werden zu lassen und man wartet die 1. Läufigkeit ab. Ein längeres Zuwarten bis nach der 2. Läufigkeit, wie es immer wieder aus Züchtermund empfohlen wird, bringt keine Vorteile und ist daher nicht sinnvoll.
Bitte verlassen Sie sich auch auf die Ratschläge Ihres Tierarztes, er hat sicherlich genügend Erfahrung und wird Sie nochmals ausführlich beraten.
Noch eine kurze Bemerkung zu den von Ihnen angesprochenen Hormonpräparaten. Sie können zwar auch die Läufigkeit verhindern, bei regelmäßiger Anwendung steigt aber das Risiko einer eitrigen Gebärmutterentzündung dramatisch an und daher sind sie keine sinnvolle Alternative zur Operation!
Mfg Dr. Bernd Vogel
Ich habe gehört, dass bei Kastration bzw. Sterilisation (bin mir nicht ganz sicher), eine vorübergehende oder sogar auch bleibende Inkontinenz auftreten kann. Inwieweit ist das zutreffend?
Dr.Vogel
03.12.2007, 15:42
Die üblicherweise durchgeführte Operation ist immer eine Kastration, d.h. es werden die Eierstöcke und ein mehr oder weniger großer Teil der Gebärmutter entfernt. In seltenen Fällen kommt es leider, insbesonders bei großen Rassen, zu Incontinenz, also Harnträufeln, das sofort nach der Operation aber auch Jahre später auftreten kann.
Diese unliebsame Komplikation ist medikamentell behandelbar und sollte die Entscheidung zur Operation eigentlich nicht beeinflussen - auch wenn jetzt wieder eine heisse Diskussion entbrennen sollte.....
Mfg Dr. Bernd Vogel
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