Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hunde bissen Zehnjährige zu Tode
Bushcamper
24.09.2007, 19:53
Nach Hunde-Angriffen auf Kinder in Frankreich plant die Regierung schärfere Gesetze. Bestimmte Rassen sollen etwa verboten werden.
Ein zehnjähriges Mädchen ist am Wochenende von zwei Hunden zu Tode gebissen worden. Das Kind habe in der Ortschaft Auteuil mit den Tieren im Hof gespielt, als die Mutter plötzlich Schreie gehört habe, teilte die Polizei am Samstag mit. Für ein Eingreifen sei es jedoch zu spät gewesen, das Mädchen sei seinen Verletzungen erlegen. Die Hunde, nach Angaben der Polizei zwei Doggen, gehörten demnach dem Lebensgefährten der Mutter. Warum die als ruhig geltenden Tiere das Kind angriffen, war zunächst unklar.
Schärfere Maßnahmen
In Frankreich wird nach mehreren tödlichen Zwischenfällen intensiv über schärfere Maßnahmen gegen potenziell gefährliche Hunde debattiert. Erst am Freitag war eine 20-jährige Frau im Departement Seine-Saint-Denis von zwei Rottweilern lebensgefährlich am Schädel verletzt worden. Innenministerin Michele Alliot-Marie hatte die regionalen Behörden bereits Ende August zu entschlossenem Handeln aufgefordert, nachdem ein 18 Monate altes Kleinkind in Epernay von einem American Staffordshire Terrier - dieser gilt vom Gesetz her als Kampfhund - getötet worden war.
Training für die Besitzer
Alliot-Marie hatte damals erwogen, bestimmte Rassen zu verbieten. Ihre aktuellen Vorschläge gehen nun weiter: Sie fordert ein Training für Besitzer gefährlicher Hunde. Außerdem sollen die Halter ein Zertifikat des Tierarztes vorlegen, wenn sie ihre Vierbeiner bei der Gemeinde anmelden. Ein weiterer Punkt sei eine bessere Kontrolle der Einfuhr von Tieren, so die Innenministerin.
Bei Tierschützern stößt ein Kampfhunde-Verbot auf Kritik: Nicht die Hunde, sondern die Halter seien das Problem, heißt es. Und auch die Kategorisierung sei schwierig: Die Deutschen Doggen von Auteuil, so argumentieren die Tierfreunde, seien von den aktuellen Vorschlägen nicht betroffen. Getötet hätten sie aber trotzdem.
Artikel vom 24.09.2007, 14:52 | APA/AFP | big
Dr. Fischer
24.09.2007, 21:48
Leider kommen immer wieder Menschen durch aggressive Hunde zu Schaden. Ebenso leider wird in den meisten Kommentaren übersehen, dass nicht die "KAmpfhunde" das Problem darstellen, sondern jeder Hund einmal zubeissen kann. BEsonders gefährdet sind natürlich Kinder, da deren Körper noch verhältnismäßig klein sind und unter anderem das Gesicht oft in Augenhöhe des Hundes liegt.
GRundsätzlich ist der Tierbesitzer für das Tier verantwortlich, also jener, der den Hund an der Leine führt (oder eben auch nicht). Es hilft wohl wenig, alleine die Hunde verantwortlich zu machen, wenn auch eine AUslede in der Zucht (oder kontrollierten Vermehrung) helfen würde. Was vielfach übersehen wird: nicht die Pit-Bulls, Staffordshire-Terrier, Doggen und Fila Brasileiros beißen am häufigsten und effektvollsten zu sondern die vielfach so beliebtn Deutschen Schäferhunde und deren Mischlinge verursachen die PEaks in den Statistiken.
Dr. Fischer
Tanja&Co
25.09.2007, 12:55
Hallo zusammen,
ich ganz persönlich würde nie ein Kind alleine (sprich unbeaufsichtigt) mit einem Tier lassen, egal welches Tier.
Zum anderen stellt sich bei mir bei Beißvorfällen immer die Frage was bitte hat der Mensch ( in diesem Falle das Kind) getan, dass der Hund so reagiert /die Hunde so reagiert haben?
Dr. Fischer
25.09.2007, 19:25
Nun, dass Hunde so reagieren ist nicht ungewöhnlich. Es wird auch allzuoft vergessen, dass der Hund vom Wolf abstammt und ein Klein-bisschen vom Wolfsverhalten trotz der vielen Jahrtausende der Hundezucht noch immer vorhanden ist. So gehört auch dazu, dass ein Hund stets bestrebt ist, seine soziale Stellung im Rudel zu verbessern. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass Kinder, welche aufgrund ihrer Größe und des Verhaltens eine einfache Möglichkeit darstellen, sie zu unterdrücken, gebissen werden.
Dies kann so weit gehen, dass Hunde ihren Besitzer, so sich die Möglichkeit bietet, aufzufressen beginnen. Wichtig ist somit, dass der Hundehalter und seine Familie stets das "Superalphatier" darstellen, dessen Herrschaft unumstßlich ist. Dann passiert auch nichts. Sehr oft ist dieses Verhältnis nicht eindeutig - Beispiel: der Hund knurrt seinen Besitzer an, warum auch immer. Niemals würde ein untergebener Wolf den Rudelführer anknurren - oder eben nur ein einziges, letztes Mal. Wenn er nicht den Chef zum Kampf herausfordern will.
Zu ihrer Frage liebe Tanja: Das Kind hat den Hunden nichts getan. Die Hunde hatten vermutlich nur den Eindruck, dass ihre (hohe) soziale Stellung nicht respektiert wird oder wollten sie verbessern. Und haben das Missverständnis auf ihre Art geklärt. Offensichtlich war die soziale Stellung der beiden Doggen in der menschlichen Gesellschaft nicht stabil fixiert.
Zusammenfassend: Hunde leben seit Jahrtausenden mit dem Menschen zusammen. Die allermeisten von ihnen haben ein angezüchtetes, lebenslang ahaltendes Welpenverhalten, welches den Umgang mit dem Tier problemlos und ungefährlich macht. Manche von Ihnen haben eine "wilden" Rest Verhaltens inne, der in bestimmten Situationen durchbricht und zur Verletzung oder auch Tötung von Menschen führt. Der Auslöser ist dabei das Verhalten des Menschen, welcher durch z.B. Hinfallen den Hunden die Gelegenheit zur Handlung gibt. Und diese nützen ihre gute Chance. Ursache ist ein nicht eindeutig geklärtes und stabiles Verhältnis des Menschen zum Tier.
MfG Dr. Fischer
Spaniellady
26.09.2007, 13:28
Ist immer sehr sehr traurig 8o, wenn man sowas liest. Aber ich würde persönlich auch nie ein Kind oder Kinder mit Hund bzw. Hunden unbeaufsichtigt lassen. Denn man sollte niemals NIE sagen.
Wenn doch mal was passiert, heißt es der böse Hund ( und es sind gleich alle betroffen ). Nur , das meistens der Mensch daran Schuld ist, das sieht dann keiner und es werden gleich alle dafür bestraft :(.
Hier nun meine Erfahrungen: Als kleines Kind hatte mein Vater einen ausgedienten Polizei-Schäferhund übernommen. Er war ein ganz Lieber. Aber, als ich im Garten spielte mit den Nachbarsjungen, biß er plötzlich auf mich ein ( hatte zum Glück dicke Sachen an ) und ich konnte mich in den Hühnerstall retten. Daraufhin wurde damals dieser Rüde erschossen. :( Heute weiß ich, das der Nachbarsjunge ihn geärgert hatte und ich stand eben halt daneben. Ein anderes Beispiel: Mein Neffe war dieses Jahr 2 Jahre alt ( seine Mutter schaute nie nach ihn, wenn er mit meinen Hunden spielte, deswegen habe ich immer ein wachsames Auge wenn Kinder hier sind, obwohl meine Hunde alle lieb sind. Nun mein Neffe ( er ist sehr unerzogen und frech ) rennt los, tritt mit dem Fuß voll in die Seite meines Cocker-Rüden, in dem Moment brüllte ich los auf meinen Rüden sonst hätte mein Rüde den Kleinen ins Gesicht geschnappt vor Schmerzen.
Ich persönlich kann mich in die Lage des Hundes versetzen, denn ich sehe es so: Wenn ich beim Zahnarzt bin und er plötzlich mir einen heftigen Schmerz zufügt, dann beiße ich zu :rolleyes:( ist schon sehr oft vorgekommen ) obwohl ich eigentlich es nicht will und der Zahnarzt mich dann auch vollbrüllt :D.
Also hat es nicht immer mit den Dominanz-Problemen zu tun.
Kleine Kinder sollten bis zu einem Alter von 10 Jahren nie allein mit Hund gelassen werden.
RE: Hunde bissen Zehnjährige zu Tode
Leider kommen immer wieder Menschen durch aggressive Hunde zu Schaden. Ebenso leider wird in den meisten Kommentaren übersehen, dass nicht die "KAmpfhunde" das Problem darstellen, sondern jeder Hund einmal zubeissen kann. BEsonders gefährdet sind natürlich Kinder, da deren Körper noch verhältnismäßig klein sind und unter anderem das Gesicht oft in Augenhöhe des Hundes liegt.
GRundsätzlich ist der Tierbesitzer für das Tier verantwortlich, also jener, der den Hund an der Leine führt (oder eben auch nicht). Es hilft wohl wenig, alleine die Hunde verantwortlich zu machen, wenn auch eine AUslede in der Zucht (oder kontrollierten Vermehrung) helfen würde. Was vielfach übersehen wird: nicht die Pit-Bulls, Staffordshire-Terrier, Doggen und Fila Brasileiros beißen am häufigsten und effektvollsten zu sondern die vielfach so beliebtn Deutschen Schäferhunde und deren Mischlinge verursachen die PEaks in den Statistiken.
Dr. Fischer
Ist auch meine Meinung, aber man darf die Welpenstatistik nicht vergessen, denn Schäferhunde führen die Liste im VDH mit den meisten Welpen an und dann gibt es noch die Vermehrer ohne Papiere. Und da ja die meisten ( zumindest hier bei uns) sich nur ein Wachhund anschaffen wollen, schmachten solche Hunde ausschließlich im Zwinger und werden nie richtig sozialisiert :(.
Ich empfehle jeden meiner Welpenkäufer in eine Hundeschule zu gehen bzw. in einen Hundeverein. Und wenn ich ihnen selber helfe, wenn sie in meiner Nähe wohnen. Denn ein gut erzogener und sozilisierter Hund bringt auch viel Freude.
Kathrin & ihre Temperamentsbündel von Spaniels
KangalKiz
26.09.2007, 16:07
Hallo,
Ist echt traurig so was zu hören,da es im moment ständig passiert.
ich finde auch man soll kinder mit tieren nie aus den augen lassen beim spielen.
Ich selber wurde als kind 3 mal von verschiedenen hunden gebissen
seit dem tag an habe ich angst vor fremden hunden obwohl ich selber einen türkischen hirtenhund habe.
Aber man kann nie ein tier einschätzen,den das tier ist nie alleine schuld an dem was er macht.Tiere werden zu dem gemacht von den besitzern was sie am ende sind.
mfg sibel
Dr. Fischer
26.09.2007, 16:07
Sie haben natürlich recht, es wäre zu einfach alles auf einen Nenner zu bringen. Mit Dominanz alleine hat das, was ich beschrieben habe, aber nicht unbedingt zu tun. Es ist eher so zu sehen, um einen Vergleich zu wagen, dass ein Lagerarbeiter seine Chance sieht zum Partieführer zu werden. Das heißt noch lange nicht, dass er Chef vom Unternehmen werden kann oder auch nur will.
MfG Dr. Fischer
Waldschratt
26.09.2007, 19:33
Leider passieren immer wieder solche Dinge, ohne dass ein Kind was getan hat, auch ich finde, dass man kleine Kinder nicht mit einem Hund allein lassen soll, manchmal wird einem Tier aus Ungeschicklichkeit Schmerz zugefügt, auch wenn es in dem beschriebenen Fall nicht so war.
Aber ganz allgemein:
Vielleicht täusche ich mich, aber mir kommt vor, dass immer weniger Kinder mit Tieren umgehen können. Man muss ihnen dies beibringen, von selbst kommt das Gefühl für andere Lebewesen nicht. Mir fällt das nicht nur im Umgang mit Haustieren auf, die man manchmal regelrecht vor Kindern schützen muss, mir ist dies heuer in Zoos die ich im Sommer besucht habe aufgefallen. Kinder rennen in Scharen schreiend und gestikulierend vor den Gehegen herum und wenn ein Tier zu nahe kommt bekommen sie dann doch Angst.
Auch ich wurde als Kind mal von einer Hündin angefallen, sie hat aber nur ihre Jungen verteidigt. Nachher habe ich begriffen warum das passiert ist, ich habe zum Glück keine Angst vor Hunden.
Es ist keine gutes Zeichen unserer Gesellschaft, wenn es einerseits immer mehr Haustiere gibt, andererseits aber den Jüngsten der Umgang mit ihnen nicht gelehrt wird.
Schöne Grüße!
mir kommt vor, dass immer weniger Kinder mit Tieren umgehen können. Ja, das sehe ich auch so.
Wir selbst haben viele Kinder in der Familie und ich wollte daher ausdrücklich einen kinderfreundlichen Hund. Das war in meinen Augen ein Hund, den die Kinder nach herzenslust knuddeln oder am Schwanz durch die Gegend ziehen können (ich kannte so einen Hund und hatte daher eine völlig falsche Vorstellung). In meinen Augen war der Hund das unterste Glied der Kette und hatte sich so kindliche Neckerein gefallen lassen müssen. Bis dann einmal ein Kleinkind aus der Familie dem bereits auf seinem Ruheplatz liegenden Hund mit seiner hellen Kinderstimme ins Ohr quietschte und Filou hat dem Kind mitten ins Gesicht geschnappt. Er hat es nicht erwischt, noch nicht einmal gestreift, aber die Warnung war überdeutlich. Erst in diesem Moment begriff ich, dass sich Hunde keineswegs alles gefallen lassen müssen!
Es ist wirklich nicht verantwortlich, ein Kind unbeaufsichtigt mit einem Hund alleine zu lassen oder, wie es ja leider auch geschieht, Kinder zu fremden Hunden zu bringen. Und ich schließe mich der Meinung an, dass das jedem Hund JEDER Rasse passieren könnte.
Ein Training für die Hundehalter wäre in JEDEM Fall wünschenswert. Nicht zuletzt, damit eine "falsche" Hundehaltung auch ausgeschlossen werden kann.
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