Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einknicken mit der Hinterhand
Hallo,
ich habe meine neue Stute seit 1 1/2 Jahren. Seit ein paar Monaten fällt mir auf, dass sie manchmal plötzlich einseitig mit der Hinterhand einknickt. Es ist mal die eine Seite, mal die andere.
Es passiert beim Rumtreten ohne Reiter, beim Streicheln auf dem "Gesäß"muskel, und manchmal auch beim Reiten in allen Gangarten. Da sie dadurch auch schon einmal derartig gestolpert ist, dass ich gestürzt bin, ist mir die Angelegenheit sehr wichtig.
Eine TÄ mit Pendel hat nichts gefunden, unser normaler TA auch nicht, aber es ist keien Einbildung von mir, nur leider läßt sich das Einknicken nicht auf Kommando vorführen.
Was soll ich machen?
Gruß
Mylady
Mag.Kalusch
31.08.2007, 07:55
Liebe Mylady,
durch Gelenkblockaden in der Wirbelsäule kann es schon passieren, dass das Pferd einknickt. Diese können durch die chiropraktische Behandlung behoben werden.
Sollte dies nicht zum Ziel führen, würde ich folgendes Vorschlagen: da es sich hier um ein vor allem für den Reiter nicht ungefährliches Symptom handelt, das Pferd an einer Pferdeklinik mit Erfahrung auf dem Gebiet von zentralnervalen Störungen untersuchen zu lassen. Auch sollten noch einmal die gesamten Hinterextremitäten genau untersucht werden, ob keine Bänder- oder Sehenschäden vorliegen.
Einen Tierarzt mit Ausbildung in Chiropraktik finden Sie auf der Homepage www.ivca.de (auch für Österreich).
Alles Gute
Kalusch
Dr.Gaggl
31.08.2007, 19:36
Hallo Mylady,
wie meine Kollegin schon geschrieben hat, wäre eine genaue Abklärung das wichtigste, ich würde auch mit einer chiropraktischen Untersuchung beginnen, dabei wird auch neurologisch untersucht.
Eine weitere Möglichkeit wäre eventuell eine Herpesvirusinfektion, da kommt es auch immer wieder zu Koordinationsstörungen der Hinterhand.
Wo steht das Pferd?
Liebe Grüße, Gernot Gaggl.
Wir hatten vor Ginas Zeit mal einen Chiropraktiker auf dem Hof, der für 500 DM an einem Pferd rumgerenkt hat ohne dass wir Probleme bei dem Pferd gesehen haben und danach hatte sich auch nichts geändert.
Ein anderer war etwas günstiger, hat aber das Problem, dass das eine Hinterbein der Stute bei jedem Schritt laut auf den Boden knallte nur für einen Tag beheben können.
Aus diesen Gründen habe ich noch keinen für Gina gerufen.
Wenn Sie einen kennen, der uns nicht finanziell ausblutet und halbwegs aus der Nähe kommt würde ich es nochmal versuchen.
Dr.Gaggl
01.09.2007, 13:51
Hallo mylady!
Das Problem ist nicht die MEthode an sich (= Chiropraxis) sondern leider manchmal der, der sie ausführt.
Die üblichen Preise für Chiropraxis bewegen sich in Österreich zwischen € 130- und 150.- für eine Erstbehandlung, zusätzliche Kosten wie Anfahrt sind natürlich auch zu kalkulieren.
Wenn Sie mir verraten, wo das Pferd steht, könnte ich Ihnen ev. wen empfehlen.
LG, Gernot Gaggl.
Vielen Dank für Ihre Antwort, ich hatte Ihnen gestern eine e-mail mit meiner Adresse geschickt. Werde jetzt noch mal den PN benutzen
Vielen Dank
zuckerschnute
19.10.2007, 13:53
Hallo mylady,
ich hatte bereits 2 mal den Fall, daß meine Kleine eingeknickt ist. Beim ersten Male knickte sie abwechselnd auf allen 4 Beinen ein - und lahmte abwechseln auf allen 4 Beinen. Genauer gesagt, lief sie fast gar nicht mehr - Schritt nur total verhalten (normal tritt sie 2 Hufbreit über) - Trab - überhaupt nicht (ständig ausgefallen, eingeknickt, abwechseln gelahmt trotz verstärkten antreibens) - Galopp nur hoppelnder Weise - alles eben totat unkoordiniert. UND das über einen Zeitraum von fast 3 Monaten. An Reiten war nicht zu denken, Bodenarbeit leidlich (z. B. bei den Seitengängen) - gleiche Symtome auch bei Freilauf in der Halle.
Ostheopat, TA und Hufschmied haben keine Ursachen dafür feststellen können. Der Ostheopat hat eingerenkt, daß es nur so geknackt und geknirscht hat, 2 mal Akupunktiert - ohne sichtlichen Erfolg - und das für nicht wenig Geld!!
Die Ursache gefunden hat schließlich eine Frau aus der Gegend, die nach der Dorn-Methode behandelt - sie hat 7 Wirbel in die richtige Position geschoben, Hotte-Hü lief wieder ohne Probleme - zwar 2-3 Tage etwas verhalten - wegen Muskelkater - danach wie wenn nie etwas gewesen wäre. Auslöser: warscheinlich gestürzt oder ausgerutscht im Offenstall-Laufbereich (sehr schlechte Bodenverhältnisse). Kurzbemerkung: im Offenstall ist es höchst wichtig, daß die Bodenverhältnisse gut sind /Platzverhältnisse entsprechend der Pferdezahl angemessen zur Verfügung stehen (anderes Thema - langes Thema :)
Kurzinfo: bei der Dorn-Methode werden Wirbel und Gelenke sanft in die richtige Position eingeschoben - ohne Schmerzen während/nach der Behandlung. Habe mich von dieser Frau selbst 3 Mal behandeln lassen und dabei gar nichts gemerkt - konnte mich auch gleich danach wieder ganz normal bewegen. In allen 3 Fällen waren jeweils mehrere Wirbel draußen verbunden mit extrem starken Schmerzen.
Die Anzahl der Behandlungen (Pferd/Mensch) richtet sich meist nach Dauer des Zustandes und den Auswirkungen auf Muskulatur und Gelenke, d. h. über welchen Zeitraum die Wirbel/Gelenke beeinträchtigt waren. Mit anderen Worten, der Körper des Individuums versucht bei schmerzhaften Veränderungen einzelner Bereiche mit Entlastung entgegenzuwirken, den Schmerz zu kompensieren - belastet dann andere Bereiche mehr, was dazu führt, das dann diese anderen Bereiche dadurch irgendwann schmerzen (z. B. Muskulatur und Gelenke). Oder ganz einfach - wenn das rechte Kniegelenk schmerzt, wird meist das linke Bein mehr belastet - Folge z. B.: linke Hüfte schmerzt wegen Überbelastung!
Beim Pferd ist es nicht anders, schmerzt ein Bereich so wird das Pferd das Gewicht umlagern. Kommt z. B. in so einer Situation noch das Gewicht (Ungleichgewicht) des Reiters hinzu, hat das Pferd mit seinem eigenen Problem und dem ausbalancieren des Reitergewichtes zu tun - und läuft dann noch schlechter.
Beim zweiten Vorfall ist mein Hotte-Hü dann links hinten in unregelmäßigen Abständen eingeknickt - dies in allen Gangarten.
Ursache in diesem Fall waren 3 Wirbel im Beckenbereich verschoben gewesen, - 2 Behandlungen nach Dorn-Methode - seitdem Beschwerdefrei.
Auslöser: Wegrutschen/ umknicken auf der Koppel - hab ich gesehen und konnte schnell reagieren.
Hast Du evtl. schon einmal einen Hufschmied zu dem Fall befragt?
Knickt Dein Pferd ausschließlich um (evtl. Gelenkchip), oder lahmt es auch? Es gibt TÄ die ein transportables Röntgengerät/Ultraschallgerät haben - gut geeignet für Erstdiagnose (kann manchmal nicht verkehrt sein, bevor man das Pferd evtl. einen weiteren Weg in eine Klinik transportiert).
Es wäre sicher ratsam, solange die Ursache nicht geklärt ist, das Pferd nur Schritt zu reiten, Trab geht vermehrt auf die Gelenke, ein umknicken im Galopp sollte man aussitzen können, Volten und Hinterhandwendungen würde ich vermeiden.
Wünsche Deinem Pferd eine baldige Genesung.
VG zuckerschnute
Dr.Gaggl
19.10.2007, 22:04
Hallo Zuckerschnute!
So wie die Dorn-Preuss Methode beschrieben wurde, funktioniert auch die Chiropraktik und Osteopathie, nämlich sanft!!! Den Tieren sollte die Manipulation bis auf wenige Ausnahmen nämlich keine Schmerzen bereiten.
Schmerzen können in der Diagnostik auftreten, wenn der Therapeut untersucht, wo es genau weh tut ( das Tier sagt es ja leider nicht), wobei die Schmerzempfindlichkeit durchaus individuell verschieden ist.
Ziel der Methoden ist die Wiederherstellung der physiologischen Bewegungsfähigkeit in den Gelenken, sei es an der Wirbelsäule oder in den Extremitäten.
Wie Sie die Osteopathie erlebt haben (dass es nur so gekracht hat...), sagt nichts über die Methode an und für sich, sondern nur über den Behandler aus!!!
Das selbe gilt auch für die Akupunkturbehandlung.
Liebe Grüße, Gernot Gaggl.
zuckerschnute
20.10.2007, 11:30
Hallo Dr. Gaggl,
herzlichen Dank für die kurze Information der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten.
Ich bin ein großer Anhänger von Naturheilmethoden, Energiebehandlungen, Laserbehandlungen, etc. mit denen sich meiner Meinung nach und aus eigenen Erfahrungen große Erfolge erzielen lassen - meine Kleine hatte leider in den letzten 4 Jahren einige Weh-wehchen und ganz besonders im aktuellen Jahr mit heftigen Erkrankungen zu kämpfen.
Mit der Dorn/Breuss-Methode habe ich persönlich gute Erfahrungen gemacht - diese wollte ich mitteilen.
Sicher gibt es sehr viele Behandlungsmöglichkeiten (Chiropraktik, Osteopathie), mit deren Anwendung unbestritten gleichermaßen Erfolge erziehlt werden.
Leider hatte ich mit dem Osteopathen der damals die 3 Behandlungen gemacht hat, kein Glück. Es lag nicht in meiner Absicht den Anschein zu erwecken nun das Schwert zu brechen über alle Osteopathen, bzw. die Osteopathie oder ähnliche Behandlungsmethoden (hab ich wohl etwas flapsig ausgedrückt :)
Wünsche noch ein schönes Wochenende
Liebe Grüße *zuckerschnute*
Dr.Gaggl
20.10.2007, 16:01
Hallo Zuckerschnute!
Kein Problem, ich finde den Erfahrungsaustausch auch sehr gut!
Ich bin auch ein großer Anhänger von Komplementärmedizin und mit viel Herzblut dabei, wobei ich die Kombination mit der Schulmedizin (dort wo diese notwendig ist) nach wie vor sehr bereichernd empfinde.
Das setzt natürlich auch eine Kenntnis beider Bereiche voraus.
Das Feld der Komplementärmedizin ist natürlich riesig gross und daher freue ich mich auch immer wieder über Inputs.
Ebenfalls schönes Wochenende, Gernot Gaggl. ;)
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