PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Starke Demodikose, was hilft noch?!



Katinka
10.08.2007, 11:20
Wir haben eine dreijährige Labradorhündin bei der vor zwei Wochen eine starke Demodikose festgestellt worden ist. Sie hat am ganzen Körper große, kahle Stellen und kratzt sich ständig, sobald sie nicht irgendwie abgelenkt ist.

Momentan bekommt sie Advocate, es hat sich aber noch keine Besserung eingestellt. Eher gesagt ihre Brust ist mittlerweile komplett kahl! Am 13.08. steht der nächste TA-Besuch an und dann soll entschieden werden ob evtl. mit Cortison behandelt wird.

Wir halten das für keine gute Idee, da sie Leberprobleme hat. Seit Ewigkeiten kratzte sich sie schon unter dem Bauch und vor 2 Monaten wurde bei ihr, nach langer Ratlosigkeit und Ta-Wechseln, eine Allergie gegen bestimmte Metalle festgestellt, die sich aber über die Jahre schon an der Leber festgesetzt haben. Daher bekamm sie unterstützende Sachen für die Leber und aktuell nur noch Resonanztropfen. Zudem wurde sie auf barfen umgestellt da auch eine Futtermilbenallergie besteht. Ein Hormonproblem und eine Bindegwebeschwäche hat die Dicke leider auch noch. :(

Wir können sie echt nicht mehr leiden sehen und wissen nicht ob es ratsam ist überhaupt noch weiter zu behandeln da die Demodikose evtl gar nicht in Griff zu bekommen ist oder ständig wiederkommen kann. Das Problem soll wohl sein dass diese bei ihr über den ganzen Körper verteilt ist und sie ja kein Junghund mehr ist.

Sie ist ansonsten verfressen wie immer und auch lauffreudig. Nur humpelt sie wegen den Stellen ab und an auf einem Bein.

Gibt es eine Chance für unseren Labrador dass sie komplett geheilt wird oder ist das alles nur noch Glückssache?

Wir haben die letzten 2 Monate schon so viel Geld inverstiert (ca. 400 €) und befürchten dass dieses nur die Spitze des Eisberges war?!

LG

Dr.Vogel
10.08.2007, 14:16
Wenn die Diagnose Demodikose eindeutig mittels aller zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden fest steht sind Sie mit einer Hauterkrankung konfrontiert, die in der Regel hauptsächlich bei immungeschwächten Tieren auftritt und mittels entsprechender Medikamente zwar bis zur völligen Abheilung der Hautveränderungen behandelbar aber nie endgültig heilbar ist. Das allerletzte, weil absolut kontraindizierte, Medikament ist aber Cortison!!!

Ihr Hund gehört immunmäßig unterstützt und mit Antiparasitaria - innerlich und äußerlich - therapiert, dann wird sich hoffentlich bald eine Besserung der Symptome einstellen. Falls allerdings andere Hauterkrankungen in Kombination auftreten kann die Behandlung langwierig und kompliziert werden und ein Blutbild würde ich zur Abklärung etwaiger interner Ursachen auch empfehlen.
mfg Dr. Bernd Vogel

Dr.Mayr
13.08.2007, 19:42
Hallo, ich lese gerade von Eurem Demodikose- Hund!

Ich bin auch der Meinung, daß es sich hier um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt, ich würde Euch aber auf jeden Fall raten, eine Therapie zu probieren.

Leider glaube ich aber, daß die bisherige Therapie, die Euer Hund bekommt, nicht geeignet ist, um eine generalisierte Demodikose wirksam zu behandeln.
Dazu braucht es Medikamente zum Einnehmen, auftropfen reicht nicht.
Davon abgesehen verursacht Demodikose meiner Erfahrung nach keinen Juckreiz. Wenn Euer Hund also kratzt, bedeutet das, daß mit Sicherheit eine weitere Erkrankung vorliegt. Meist sind das bei Demodikose- Hunden harmlose bakterielle Infektionen, die man aber behandeln muß, weil es sonst auch mit der Abheilung der Demodikose schlechter ausschaut.

Ich bin sicher, daß Euer Tierarzt sich Mühe gibt und gewissenhaft ist, sonst hätte er ja nicht erkannt, wo das Problem liegt. Aber seine Behandlungsansätze deuten darauf hin, daß er wenig Erfahrung mit dieser Hautkrankheit hat. Ich würde Euch daher empfehlen, Euch entweder an einen Dermatologen (Tierarzt) in Eurer Nähe überweisen zu lassen, oder Euch selbst einen zu suchen.
Der kann Euch sicher auch gut beraten, wie chancenreich eine Therapie ist.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Mayr